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Kapitalmarktvorstand Christian Ricken verlässt LBBW

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Christian Ricken (links) übergibt das Kapitalmarktressort bei der LBBW an Dirk Kipp. Fotos: LBBW
Christian Ricken (links) übergibt das Kapitalmarktressort bei der LBBW an Dirk Kipp. Fotos: LBBW

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) bekommt einen neuen Kapitalmarktvorstand. Wie die Stuttgarter am heutigen Dienstagmorgen bekanntgaben, wird Christian Ricken das Unternehmen zum 1. Juli verlassen.

Seine Nachfolge regelt die LBBW intern: Dirk Kipp, seit 2016 als Bereichsvorstand „Financial Institutions & Markets“ für die Handelsaktivitäten der Landesbank verantwortlich, übernimmt Rickens Posten zum selben Zeitpunkt. Insgesamt arbeitet der studierte Volkswirt seit knapp elf Jahren für die LBBW, 2013 startete er zunächst als Head of Treasury.

In dem Ressort Kapitalmarkt bündelt die LBBW einen ganzen Strauß an Themen: Treasury, Financial Institutions and Markets, Research, Business Development, International Business sowie Asset Management. Eng dürfte dabei die Zusammenarbeit mit dem seit Jahresbeginn von Joachim Erdle verantworteten Firmenkundengeschäft sein, in dem das Institut zuletzt neue Rekordzahlen vorlegen konnte. Im FINANCE-Banken-Survey landete Deutschlands größte Landesbank im vergangenen Jahr auf Rang 4.

LBBW-Vorstand Christian Ricken wird CEO der Aareal Bank

Rickens künftiger Arbeitgeber befindet sich derweil rund 200 Kilometer Luftlinie nördlich von Stuttgart: Ab 1. August übernimmt er den CEO-Posten bei der Aareal Bank in Wiesbaden. Dort wird er Jochen Klösges nachfolgen, der die Gewerbeimmobilienbank nach nicht ganz drei Jahren Ende Juli verlassen wird. Klösges und der Aareal-Aufsichtsrat seien einvernehmlich zu dem Entschluss gekommen, dass das Unternehmen unter neuer Führung in die nächste Phase seiner Entwicklung gehen soll.

Die Aareal Bank befindet sich aktuell in den letzten Zügen der Übernahme durch die Private-Equity-Häuser Advent und Centerbridge, die den Deal vor rund zwei Jahren wider Erwarten doch noch in die Wege geleitet hatten. Stand Ende 2023 verfügten Advent und Centerbridge über gut 95 Prozent der Aareal-Bank-Aktien, die verbleibenden Anteilseigner sollen nun via Squeeze-out aus dem Unternehmen gedrängt werden. Der letzte Handelstag der Aktie war bereits am 21. November – nach insgesamt 21 Jahren an der Frankfurter Börse.

Ricken soll nun also die Post-Börsenstory der Aareal Bank entscheidend prägen. Eine leichte Aufgabe wird dies nicht: Wie viele weitere Finanzierer leidet die Aareal Bank seit geraumer Zeit unter der Malaise an den Gewerbeimmobilienmärkten. Erschwerend hinzukommt, dass die Wiesbadener dabei überproportional stark am US-Büroimmobilienmarkt engagiert sind, der besonders kriselt. Mit einem Betriebsergebnis von 149 Millionen Euro verfehlte die Aareal Bank daher ihr selbstgestecktes Gewinnziel von 240 bis 280 Millionen Euro für 2023 deutlich.

Ricken startete seine Karriere bei der Deutschen Bank

Darüber hinaus sitzt das Institut Stand Ende 2023 auf faulen Immobilienkrediten von netto rund 1,6 Milliarden Euro – ein Anstieg von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Immerhin kann Ricken diese und weitere Probleme nun abseits des Rampenlichts am Kapitalmarkt angehen.

Der promovierte Betriebswirt startete seine Karriere 1996 bei der Deutschen Bank, wo er in der Folge diverse Führungspositionen innehatte. Ab 2000 verantwortete er die Konzernplanung, später wurde er Leiter der Finanzabteilung (CFO) und des operativen Geschäfts (COO) im Privat- und Firmenkundengeschäft der Deutschen Bank. 2017 wechselte Ricken dann in den Vorstand der LBBW, wo er die Nachfolge von Ingo Mandt antrat.

Philipp Hafner ist Redakteur bei FINANCE. Er hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth sowie an der University of Amsterdam studiert. Vor FINANCE arbeitete Philipp Hafner mehr als sechs Jahre bei der Verlagsgruppe Knapp/Richardi, zunächst als Volontär, anschließend dann als Redakteur für die Fachzeitschrift „Immobilien & Finanzierung“.

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