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Bafin will Sonderprüfung bei Hauck Aufhäuser Lampe und Varengold Bank

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Die Bafin leitet Sonderprüfungen bei zwei Geldhäusern ein. Foto: nmann77 - stock.adobe.com
Die Bafin leitet Sonderprüfungen bei zwei Geldhäusern ein. Foto: nmann77 - stock.adobe.com

Sonderprüfungen bei Banken: Die Finanzaufsicht Bafin leitet offenbar Prüfungen gegen die beiden Geldhäuser Hauck Aufhäuser Lampe in Frankfurt und die Varengold Bank in Hamburg ein. Wie das „Handelsblatt“ zuerst berichtete, will die Bafin damit dem Verdacht auf mögliche rechtswidrige Aktiengeschäfte auf den Grund gehen. Demnach könnten beide Häuser in Cum-Ex-Geschäfte oder ähnliche Steuersparmodelle verstrickt sein. So ermittelt die  Kölner Staatsanwaltschaft  bereits gegen aktive und ehemalige Mitarbeiter.

Eine Sprecherin der Varengold Bank hat die Prüfung gegenüber der Zeitung bestätigt. So heißt es, die Bank begrüße die Sonderprüfung und erhoffe sich davon eine Bestätigung der eigenen in den Fall involvierten Anwälte. Dem Handelsblatt-Bericht zufolge soll Hauck Aufhäuser Lampe Beschwerde gegen die Sonderprüfung eingereicht haben.

Hogan Lovells soll Sonderprüfung leiten

Mit der Sonderprüfung bei den beiden Geldhäusern ist die Kanzlei Hogan Lovells betraut. Die Untersuchung soll ergeben, inwiefern Hauck Aufhäuser Lampe und Varengold in die Cum-Ex-Geschäfte oder vergleichbare Modelle involviert sind und welche finanziellen Risiken damit verbunden sind. Die Bafin wollte die Meldung rund um die Sonderprüfungen auf FINANCE-Nachfrage nicht kommentieren.

Besonders Varengold war in der Vergangenheit bei den Cum-Ex-Ermittlungen bereits ins Visier der Ermittler geraten. Eine Anklage gegen Manager des Londoner Finanzunternehmens Duet vor dem Bonner Landgericht belastet auch Varengold. In der Anklage geht es um ein Cum-Ex-Geschäft aus dem Jahr 2010, bei dem die beiden Parteien eng zusammengearbeitet haben sollen.

Auch die Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe wird von der Staatsanwaltschaft Köln verdächtigt, in den eigenen Reihen ein vergleichbares Folgemodell von Cum-Ex praktiziert zu haben. Mitte 2020 gab es dazu bereits eine Razzia in Frankfurt und München.

Cum-Ex-Skandal: Razzia bei Ex-HSBC-Vorständen

Die beiden Banken sind nicht die ersten Häuser, die in den vergangenen Monaten mit dem Cum-Ex-Skandal in Verbindung gebracht wurden. Zuletzt bekamen mehrere Banker und Ex-Vorstandsmitglieder der HSBC Deutschland Ende Februar im Großraum Düsseldorf Besuch von der Staatsanwaltschaft. Dabei hatten Ermittler mehrere Wohnungen durchsucht.

Und auch die Deutsche Bank war im Herbst vergangenen Jahres in den Fokus der Ermittlungen gerückt. Die Staatsanwaltschaft Köln hatte sowohl die Zentrale der Bank in Frankfurt als auch einige Privatwohnungen von Deutschbankern durchsucht. Doch nicht nur Banken werden mit dem Skandal in Verbindung gebracht. Auch bei dem Big-Four-Haus KPMG kam es im Herbst zu einer Razzia am Frankfurter Standort. Es bleibt also weiterhin spannend im Fall Cum-Ex.

Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.