Die Pläne der BayernLB im neuen Life-Science-Sektor

Branchen-Expertise, eine umfassendere Betreuung der Kunden und deren engere Begleitung bei der Weiterentwicklung und Transformation ihrer Geschäftsmodelle: Das sind die Ziele, welche die BayernLB mit ihrem Sektoransatz im Firmenkundengeschäft verfolgt. Rund fünf Jahre sind vergangen, seit die Landesbank unter ihrem Chef Stephan Winkelmeier ihre Transformation zum „fokussierten Spezialfinanzierer“ eingeleitet und in deren Zuge auch ihr Firmenkundengeschäft neu ausgerichtet hat. So setzt das von Firmenkundenvorstand Johannes Anschott verantwortete Segment „Corporates und Markets“ bei der Betreuung seiner Kunden seitdem auf ein Sektorenmodell. Das Ziel: Die Begleitung der Unternehmenskunden aus Branchen, in denen die Bank teils über jahrzehntelange Expertise verfügt, entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette. Fünf dieser Zukunftssektoren gibt es bereits: Mobilität, Energie, Technologie, Maschinen- und Anlagenbau sowie Bau und Grundstoffe. Zum Jahreswechsel kommt mit „Life Science“ nun ein weiterer hinzu. Theo Braun leitet neuen Sektor der BayernLB Theo Braun leitet den neuen Sektor „Life Science“ bei der Landesbank. Foto: BayernLB Geleitet wird das Team aus rund 20 Produktspezialisten sowie Kredit- und Branchenanalysten von Theo Braun. Der 45-Jährige ist seit rund 16 Jahren im Firmenkundengeschäft der BayernLB tätig und hatte in dieser Zeit mehrere Führungspositionen inne, unter anderem als Teamleiter im Corporate-Finance-Geschäft. Der Schwerpunkt seines Teams, für das die Münchener auch neues Personal an Bord holen, liegt auf der Betreuung von Unternehmen aus den Branchen Chemie, Pharma, Biotechnologie, Medizin und Medizintechnik. „Wir sehen hier gutes Wachstumspotential“, kommentiert BayernLB-Firmenkundenvorstand Johannes Anschott die Entscheidung, mit „Life Science“ einen weiteren Fokussektor in seinem Segment zu etablieren. Auch für dessen künftigen Leiter Braun ist diese ein weiterer logischer Schritt beim Ausbau des Modells. „Wir haben bereits jetzt rund 40 Kunden aus diesem Bereich, die zusammen ein Kreditvolumen von mehr als 2 Milliarden Euro ausmachen“, so Braun. Mehr zum Thema BayernLB überholt Helaba im Fotofinish Im FINANCE-Banken-Survey 2024 sichert sich die BayernLB den Titel als zweitbeste Landesbank vor der Helaba. Wo die Münchener die Nase vorn haben, verrät Teil 8 unserer Serie „Inside Corporate Banking“. Mehr lesen BayernLB hat Mittelständler im Fokus Für die Zeit nach dem Start des neuen Sektors zum Jahresbeginn haben er und sein Team zudem zahlreiche weitere Unternehmen identifiziert, mit denen die Münchener ins Gespräch kommen wollen. Wie im gesamten Firmenkundengeschäft der Landesbank liegt der Fokus auch hierbei auf Kunden aus dem gehobenen Mittelstand und großen Corporates, im Blick hat Braun jedoch vornehmlich Kunden mit einem Jahresumsatz ab etwa 250 Millionen Euro. Potential gibt es genug, ist der Sektorleiter überzeugt. Allein die Pharmabranche hierzulande erwirtschafte einen Umsatz von 50 Milliarden Euro. „Die Pharmabranche in Deutschland bleibt attraktiv und auch im Bereich Medizintechnik und Healthcare ist derzeit vieles im Fluss“, erläutert Braun den Bedarf. Während die Pharmabranche zuletzt um durchschnittlich 10 Prozent zugelegt hat, dürfte im Gesundheitsbereich zudem die vom Bundestag beschlossene Krankenhausreform aus Sicht der Banken neue Finanzierungsansätze mit sich bringen. Zugleich konsolidiert die ein oder andere Bank ihre risikogewichteten Aktiva und agiert bei der Kreditvergabe restriktiver. „Dies zusammen sorgt bei vielen Unternehmen aus dem Sektor für einen Bedarf und bietet uns die Chance, mit neuen Kunden ins Gespräch zu kommen“, bestätigt Braun. Denn eines dürfte sich bei allen Trends im Firmenkundengeschäft wohl auch künftig nicht ändern: der klassische Einstieg über den Kredit als Türöffner für eine längerfristige Kundenbeziehung.

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