ING klettert auf Platz 9 vor Helaba

Ob ESG-Beratung, Kapitalmarktgeschäft oder die klassische Kreditfinanzierung: Die ING macht im Geschäft mit deutschen Firmenkunden weiter Fortschritte. Die Niederländer haben sich in den vergangenen Jahren zu einer festen Instanz für CFOs und Treasurer entwickelt. Diese These stützen auch die Ergebnisse des FINANCE-Banken-Survey 2024. Diese zeigen, dass die Oranje-Bank neben den rein zahlenbasierten Zuwächsen auch ihr Standing bei den Finanzentscheidern der Unternehmen im vergangenen Jahr erneut verbessert hat – wenn auch nicht auf den ersten Blick. Denn in den allgemeinen Rankings der einzelnen Survey-Kategorien muss die ING sogar in sieben Fällen Platzverluste verzeichnen. So geht es für die Bank unter anderem bei Handels- und Exportfinanzierungen (Platz 11), im Fremdkapitalgeschäft (Platz 14), der Digitalisierung (Platz 4), aber auch bei ESG und der Beratung bei nachhaltigen Finanzierungen (Platz 6) um jeweils eine Position nach hinten. Gleiches gilt für die Verankerung der niederländischen Bank im deutschen Mittelstand, bei der die ING den Einzug in die Top Ten verpasst und hinter den Mitbewerberinnen BNP Paribas (10) und HSBC (11) auf Rang 12 landet. Empfohlener externer Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Datawrapper, der von der Redaktion empfohlen wird. Sie können den Inhalt mit einem Klick aktivieren. Inhalt entsperren Immer entsperren Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte von Datawrapper angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu erfahren Sie bei Datawrapper und unserer Datenschutzerklärung. Oranje-Bank punktet bei Großkonzernen Für schlaflose Nächte dürfte gerade Letzteres bei ING-Firmenkundenvorstand Eddy Henning jedoch nicht sorgen. Denn der Fokus der ING im Wholesale Banking, in dem sie das Geschäft mit deutschen und internationalen Firmenkunden hierzulande zusammenfasst, liegt derzeit vor allem auf Corporates mit einem Jahresumsatz ab 1 Milliarde Euro. Und bei dieser Kundengruppe ist die Oranje-Bank weiter auf dem Vormarsch, wie der exklusive Blick auf die Antworten eben jener 43 Prozent der befragten CFOs und Treasurer zeigt, bei denen dies der Fall ist. So sehen beispielsweise 21 Prozent der Befragten aus dieser Kundengruppe die ING als führendes Haus in der Beratung bei nachhaltigen Finanzierungen und ESG. Damit sichern sich die Niederländer in Sachen Nachhaltigkeitsberatung bei ihrer Fokuszielgruppe Platz 2. Auf mehr Zustimmung bei den Large Corporates bringt es nur die französische BNP Paribas mit 28 Prozent der Stimmen. Die im ESG-Ranking über alle Kundengruppen führende Deutsche Bank (ING: Platz 6) sowie die zweitplatzierte Commerzbank reihen sich in dieser Betrachtung hinter den beiden ein. Alles zum Thema FINANCE-Banken-Survey 2024 Produkte, Hausbanken und Servicelevel in unsicheren Zeiten: das große Banken-Ranking von Deutschlands Finanzentscheidern. Mehr lesen ESG: Corporates sehen ING vor Deutscher Bank Das spiegelt sich auch in den Zahlen, welche die ING Deutschland im Bereich Green Finance für das vergangene Jahr nennt: Demnach war Hennings Team trotz des herausfordernden Jahres für nachhaltige Finanzierungen 2023 an 85 nachhaltigkeitsbezogenen Transaktionen und Finanzierungen (2022: 55) mit einem Gesamtvolumen von 20,3 Milliarden Euro beteiligt. Auch für das laufende Jahr rechnet der Firmenkundenchef mit einem neuerlichen Rekord im Bereich der Transitionsfinanzierung. So war die ING jüngst etwa als Global Coordinator an der Emission von zwei grünen Anleihen im Gesamtvolumen von 1,2 Milliarden Euro beteiligt, mit denen der Stromriese EnBW die Energiewende vorantreiben will. Zuwächse verzeichnet die Bank in der Königsdisziplin des Investmentbankings, der M&A-Beratung, in der sie mit Rang 11 erstmals ins Ranking der führenden Banken einzieht. Betrachtet man auch hier lediglich die Unternehmen ab 1 Milliarde Umsatz, reicht es für die Niederländer mit Rang 9 sogar für einen Einzug in die Liste der führenden zehn Häuser. Gleiches gilt für das Eigenkapitalmarkt-Geschäft (ECM) beziehungsweise die Begleitung von Börsengängen, in dem die ING hierzulande bislang noch kaum aktiv ist – und der Markt zurzeit auch ziemlich stillsteht. Dennoch sichert sich die Bank im Ranking aus dem Stand Platz 10, den sie sich mit DZ Bank und LBBW teilt. Nicht die schlechteste Ausgangsposition für Hennings Ziel, in diesem Segment mit der ING künftig noch stärker mitmischen zu können. Alles zum Thema Inside Corporate Banking Schauen Sie mit uns auf das Schachbrett des Corporate Banking:Wie bewerten die wichtigsten Kunden ihre Banken? Welche Institute führen mit ihrer Strategie das Ranking an? Jede Woche neue Insights – von Juli bis Oktober. Mehr lesen ING hat im Provisionsgeschäft Luft nach oben Noch Luft nach oben hat die ING im Cash Management und Zahlungsverkehr. Bei der Frage nach den führenden Häusern im Bereich Cash Management und Zahlungsverkehr muss die ING auf Platz 11 diesmal Helaba und JP Morgan den Vortritt lassen, mit denen sie sich im vergangenen Banken-Survey noch Platz 9 geteilt hatte. Auch in der Handels- und Exportfinanzierung verlieren die Niederländer eine Position und damit ihren Platz unter den besten Zehn, der in diesem Jahr an die wiedererstarkte HCOB geht. Um das Provisionsergebnis vor allem mit Zuwächsen bei „Daily-Banking-Produkten“ wie dem Cash Management oder FX-Geschäft zu steigern, setzt der Firmenkundenchef Eddy Henning wie viele seiner Kollegen auf Cross-Selling. Den nötigen Rückenwind für die Cross-Sell-Rate der Bank, die Henning im Frühjahr gegenüber FINANCE mit 35 Prozent bezifferte, könnte dabei das Engagement der ING in der klassischen Kreditvergabe bringen, die nicht selten die Basis neu geknüpfter Geschäftsbeziehungen zwischen Banken und ihren Kunden bildet. Nach einem leichten Rückgang im vorherigen Jahr hat die ING 2023 das Volumen der ausgereichten Kredite um 4 Prozent auf 30,6 Milliarden Euro gesteigert. Empfohlener externer Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Datawrapper, der von der Redaktion empfohlen wird. Sie können den Inhalt mit einem Klick aktivieren. Inhalt entsperren Immer entsperren Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte von Datawrapper angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu erfahren Sie bei Datawrapper und unserer Datenschutzerklärung. Zuwächse im Kreditgeschäft Das ist offenbar auch den befragten Finanzentscheidern nicht entgangen: Im Ranking der führenden Geldhäuser in der klassischen Unternehmensfinanzierung zieht die ING vorbei an IKB und HSBC auf Platz 9. Mit 12 Prozent der Stimmen rangiert sie damit nur knapp hinter der französischen Konkurrentin BNP Paribas, die auf Rang 8 liegt. Ähnlich knapp fällt der Vorsprung der Franzosen beim Blick auf das Engagement der Auslandsbanken im Kreditgeschäft mit deutschen Firmenkunden aus. Dieses bewerten die Survey-Teilnehmer auf einer Skala von 1 (sehr schwach) bis 10 (sehr stark) im Fall der BNP mit durchschnittlich 7,49 Punkten, während es die Oranje-Bank auf 7,27 Punkte bringt. Damit sichern sich die Franzosen erneut den Titel der aktivsten Auslandsbank vor der ING und der britischen HSBC (6,46 Punkte) auf Rang 3. Das Service-Level der ING bewerten die Firmenkunden auf einer 10er-Skala mit durchschnittlich 6,74 Punkten – ein Plus von 0,44 im Vergleich zum Vorjahr. Im dazugehörigen Ranking müssen die Niederländer dennoch ihren siebten Platz aus dem Vorjahr abgeben. Der Grund dafür liegt in diesem Fall jedoch im deutlichen Zugewinn der IKB, die sich mit einer um 0,88 auf 6,88 gekletterten Durchschnittsbewertung ihres Service-Levels von Platz 11 im Vorjahr auf Rang 6 nach vorn schiebt. Dahinter folgen BNP Paribas (6,8 Punkte) und die ING auf Platz 8. Empfohlener externer Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Datawrapper, der von der Redaktion empfohlen wird. Sie können den Inhalt mit einem Klick aktivieren. Inhalt entsperren Immer entsperren Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte von Datawrapper angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu erfahren Sie bei Datawrapper und unserer Datenschutzerklärung. Zugewinn beim Hausbank-Status Die gestiegene Gunst der Firmenkunden macht sich für die Niederländer aber auch in den zwei bedeutendsten Kategorien des FINANCE-Banken-Survey 2024 bemerkbar. Beim wichtigen Hausbankenstatus nennen 11 Prozent der Befragten die ING, die sich damit von Platz 11 im Vorjahr auf Rang 10 verbessert und zu den Top Ten zählt. Blickt man lediglich auf die Large Caps, nennt sogar einer von vier Finanzentscheidern die ING als Hausbank – ein Umstand, der sich ebenfalls positiv auf die von Firmenkundenvorstand Henning erhofften Zuwächse im Cross-Selling-Geschäft auswirken könnte. So hat die Erfahrung gezeigt, dass CFOs und Treasurer dieses bevorzugt an jene Banken verteilen, die zur Liste ihrer Kernbanken zählen. Belohnt wird die ING dafür auch mit einem Platzgewinn im Gesamtranking der führenden Banken im deutschen Firmenkundengeschäft. Nachdem sie im vergangenen Jahr erstmals in die Top Ten eingezogen war, sichert sich die ING diesmal Platz 9 hinter der BayernLB. Die Vorjahresachte Helaba fällt auf Rang 10 zurück. Mehr zum Thema ING schielt mit neuer Sektor-Chefin auf Mittelstand Die Commerzbankerin Mariana Ziemer wechselt zur ING, wo sie als Head of Sectors Germany auf Gerlach Jacobs folgt. Mit der Personalie richtet die ING ihren Fokus verstärkt auf den Mittelstand. Mehr lesen ING muss Präsenz im Mittelstand verstärken Damit ist die ING ihrem einst noch unter Hennings Vorgänger Joachim von Schorlemer ausgerufenen Ziel, irgendwann zu den besten fünf Banken im deutschen Firmenkundengeschäft zu zählen, auch in diesem Jahr einen weiteren Schritt nähergekommen, wenngleich es für Henning und sein Team bis dahin freilich noch einiges zu tun gibt. Dazu müsste die Oranje-Bank vor allem ihre Präsenz im Mittelstand deutlich ausbauen, was wohl nicht ohne eine zumindest in Teilen notwendige Abkehr vom hierzulande bisher traditionellen Fokus der Bank auf Großunternehmen funktionieren dürfte. Die Vermutung, dass die ING diesen Schritt zumindest mittelfristig erwägen dürfte, stützt nicht nur die Vernunft – wer im deutschen Geschäft mit Firmenkunden wachsen will, kommt allein aufgrund der begrenzten Zahl an Large Corporates auf Dauer nicht am Mittelstand vorbei – sondern auch der in der vergangenen Woche vermeldete Neuzugang bei den Orangenen. So kennt Mariana Ziemer, die als neue Head of Sectors der ING zum 1. November von der Commerzbank wechselt, wo sie als COO das Mittelstandsgeschäft der Region Nord/West verantwortete, diese Kundengruppe gut. Und auch ihr zukünftiger Chef Henning kündigt an: „Mit ihrer umfangreichen Erfahrung in der Mittelstandsfinanzierung wird sie uns dabei zu helfen, diesen Markt mittelfristig zu erschließen.“ Ziemer bringe alle Voraussetzungen mit, „um unser deutsches Firmenkundengeschäft auf die nächste Stufe zu heben“. Das könnte der Startschuss für eine „Mittelstandsoffensive“ der Niederländer sein, die im Bereich der Kleinunternehmen bislang „nur“ mit dem inzwischen integrierten Fintech Lendico aktiv sind. Info Am FINANCE-Banken-Survey 2024 haben 206 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Finanzabteilungen von Unternehmen in Deutschland teilgenommen. Die Befragung fand im Mai statt. Rund ein Drittel der Teilnehmer sind CFOs, 40 Prozent Treasurer und ein Viertel Leiter Finanzen. Die meisten Befragten arbeiten für Großunternehmen: Etwa 70 Prozent kommen aus Firmen mit einem Jahresumsatz ab 250 Millionen Euro. Die detaillierten Ergebnisse des FINANCE-Banken-Survey finden Sie hier. Alle Teile unserer Serie „Inside Corporate Banking“ lesen Sie hier.

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