Risikokosten pulverisieren Ergebnis der ING im Firmenkundengeschäft

Inflation, schwächelnde Kapitalmärkte und die Zinswende – 2022 war auch für die Bankenwelt ein Wechselbad der Gefühle. Dass das Gros der Geldhäuser hierzulande im vergangenen Jahr dennoch gute Ergebnisse vorlegen konnte, dürfte vor allem an Letzterer gelegen haben. Auch bei der ING Deutschland, die nicht zuletzt wegen ihres traditionell starken Privatkundengeschäfts in besonderem Maße von dieser Entwicklung profitiert hat, sorgten die steigenden Zinsen für Aufwind.

Der Zinsüberschuss im Deutschlandgeschäft der Bank stieg im Vergleich zu 2021 um 14 Prozent auf 2,25 Milliarden Euro, wie CFO Norman Tambach bei der Präsentation der Zahlen am Freitagmorgen erläuterte. Vor allem im Retailgeschäft läuft es für die Bank aktuell so gut, dass CEO Nick Jue das einst propagierte Ziel von 10 Millionen Kunden wieder ausgerufen hat. Dafür würde der ING-Deutschlandchef auch mögliche Zukäufe nicht außer Acht lassen.

Am Ende reichte allerdings auch das florierende Privatkundengeschäft nicht aus, um an die starken Ergebnisse des Vorjahres anzuknüpfen. Der Vorsteuergewinn liegt diesmal bei 1,04 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es 1,17 Milliarden Euro. Der Grund für den Rückgang verbirgt sich vor allem im Firmenkundengeschäft.