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Steht die Warburg-Bank vor dem Verkauf?

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Die M.M. Warburg ist eine der Banken im Zentrum des Cum-Ex-Skandals. Foto: nmann77 – stock.adobe.com
Die M.M. Warburg ist eine der Banken im Zentrum des Cum-Ex-Skandals. Foto: nmann77 – stock.adobe.com

Die Eigentümerfamilien der M.M. Warburg sollen einen Verkauf der Hamburger Privatbank prüfen. Mit dem Verkauf solle ein Schlussstrich unter den Cum-Ex-Skandal gezogen werden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Demnach sollen die Gesellschafter der Bank derzeit mit den Beratern von Perella Weinberg Partners zusammenarbeiten um „strategische Optionen zu prüfen“. Die Beratungen seien noch in einem frühen Stadium und die Einigung nicht sicher, dennoch könnte noch in diesem Jahr das Interesse potenzieller Verkäufer Kreisen zufolge sondiert werden, heißt es in dem Bloomberg-Bericht weiter.

Die Hamburger Privatbank und Perella wollten sich gegenüber FINANCE nicht zu den Spekulationen äußern. Doch der Eigentümerwechsel wäre nicht die erste Umstrukturierung, die die Hamburger seit dem Cum-Ex-Skandal vornehmen. Anfang vergangenen Jahres verkaufte die Privatbank ihr Asset-Management Geschäft an den Wettbewerber Bantleon und im Juni 2023 die Anteile an der Immobilientochter Warburg Hypothekenbank an die die Münchener Hypothekenbank.

Zahlreiche Warburg-Banker verurteilt

Die Mehrheit der Gesellschafteranteile an der Bank, die Zentrum des größten deutschen Steuerskandals steht, gehören den Familien von Max M. Warburg Jr. und Christian Olearius.

Der ehemalige Warburg-Chef Olearius, der 40 Prozent der Gesellschaftsanteile hält, steht seit August vor Gericht. Er soll an den Cum-Ex-Geschäften der Bank beteiligt gewesen sein, bei welchen Händler Anlegern die doppelte Rückerstattung nur einmal gezahlter Steuern ermöglichten, indem sie die Art und Weise wie Dividendensteuern erhoben wurden, ausnutzten.

Christian Olearius ist nicht der erste ehemalige Warburg-Banker, der sich aufgrund des Steuerskandals vor Gericht verantworten muss. Gegen zahlreiche Händler des Bankhauses ergingen bereits Schuldsprüche. Zuletzt wurden Ende vergangenen Jahres zwei ehemalige Mitarbeiter der Bank aufgrund ihrer Beteiligung an den Geschäften wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Ob eine neue Eigentümerstruktur helfen könnte einen Schlussstrich unter die Krise der Bank zu ziehen, bleibt daher abzuwarten.