Mehr Geld für den Mittelstand: Die IKB Deutsche Industriebank und die Europäische Investitionsbank (EIB) kooperieren bei der Kreditvergabe an mittelständische Unternehmen. Das teilten die Institute am heutigen Mittwoch mit. Mit einem 400 Millionen Euro schweren Geldtopf wollen die Banken mittelständische Unternehmen bei nachhaltigen Finanzierungen unterstützen. Dabei stellt die EIB Garantien in Höhe von 200 Millionen Euro zur Verfügung.
Zielgruppe sind Unternehmen mit bis zu 3.000 Mitarbeitenden, die Darlehen benötigen, um nachhaltigere Geschäftsmodelle zu finanzieren. Ein Drittel des Kreditportfolios sei laut IKB für Projekte vorgesehen, die zum ökologischen Wandel beitragen, indem sie etwa die Energieeffizienz verbessern oder CO2-Emissionen reduzieren.
Nach FINANCE-Informationen sollen sich die Banken über einen standardisierten Kreditvergabeprozess geeinigt haben. Damit wäre die IKB frei in ihren Entscheidungen, an welche Unternehmen sie die Kredite vergibt. Darüber hinaus gelten die gängigen EIB-Standards: Die Unternehmen müssen Standorte innerhalb der EU haben, das EU-Recht beachten und dürfen nicht in problematischen Branchen tätig sein.
Hausbanken profitieren von EIB-Garantien
Die EIB-Garantien sind Teil eines EU-weiten ‚Linked Risk-Sharing‘-Programms, um die nachhaltige Transformation im Mittelstand zu unterstützen. Diese Kundengruppe liegt üblicherweise außerhalb des Wirkungsrahmens der EIB. Daher kooperiert diese mit Hausbanken, indem sie Darlehensgarantien für bis zu 50 Prozent der Kreditsumme zur Verfügung stellt. So kooperiert die EIB regelmäßig unter anderem auch mit der Deutschen Bank, um etwa Windenergie-Produzenten, Projekte für klimafreundliches Wohnen oder auch die nachhaltige Transformation des Mittelstands zu fördern.
Der Vorteil für die Hausbanken: Sie können durch die EIB-Bürgschaften die Last ihrer Risikogewichteten Aktiva (RWA) senken und somit ihren mittelständischen Kunden bei gleichem Risiko das doppelte Kreditvolumen anbieten. „Diese Vereinbarung stärkt die Position der IKB als Anbieter von Transformationsfinanzierungen im Mittelstand“, sagte IKB-Vorstandsvorsitzender Michael Wiedmann.
Esra Laubach ist Redakteurin bei FINANCE und widmet sich schwerpunktmäßig den Themen Transformation, Restrukturierung und Recht. Sie ist Sprach- und Kommunikationswissenschaftlerin. Vor FINANCE war sie rund fünf Jahre als Legal-Journalistin für den JUVE Verlag in Köln tätig, wo sie auch ihr journalistisches Volontariat absolvierte. Esra Laubach arbeitete während ihres Studiums multimedial u.a. für das ARD-Morgenmagazin, mehrere Zeitungen und moderierte beim Hochschulradio Kölncampus.
