Mit einer neuen Führungsstruktur will die Wirtschaftskanzlei Latham & Watkins ihre Marktposition in Deutschland stärken. Der bekannte M&A- und Private-Equity-Anwalt Oliver Felsenstein, der im Frankfurter Büro der Kanzlei arbeitet, wird vom 1. September an als Managing Partner für Deutschland die Verantwortung für die strategische Ausrichtung der Kanzlei übernehmen.
Als Stellvertreter stehen ihm der auf Schiedsverfahren spezialisierte Partner Sebastian Seelmann-Eggebert aus dem Hamburger Büro sowie der auf Kartellrecht spezialisierte Partner Georg Weidenbach aus Frankfurt zur Seite. Das neue Führungstrio soll dafür sorgen, dass „die strategischen Ziele konsequent deutschlandweit verfolgt werden“, erklärt die Kanzlei. Mit Felsensteins Berufung wird ein M&A- und Private-Equity-Spezialist zum Kopf der Kanzlei in Deutschland, was den Bereich stärken dürfte.
Latham & Watkins löst alte Struktur der Office Managing Partner ab
Die neue Führungsstruktur ersetzt die bisherige Leitung, bei der sogenannte Office Managing Partner einzelne Standorte der Kanzlei verantworteten. Den Standort in Frankfurt hatte zuletzt Dirk Oberbracht geleitet, der die Kanzlei vor wenigen Wochen verlassen hat. Er ist gemeinsam mit Wilhelm Reinhardt zu Gibson, Dunn & Crutcher gewechselt. Der M&A-Anwalt soll dort das neue Frankfurter Büro aufbauen.
In Hamburg hatte den Posten als Standortleiter in den vergangenen Jahren Holger Iversen inne. Thomas Fox trug als Office Managing Partner zuletzt die Verantwortung für das Münchener Büro von Latham & Watkins sowie für den Standort Düsseldorf. Dieser war erst vor rund drei Jahren als vierte Niederlassung von Latham & Watkins hinzugekommen. Damals hatte die Kanzlei die drei Corporate/M&A-Partner Harald Selzner, Rainer Wilke und Martin Neuhaus an Bord geholt, die zuvor im Düsseldorfer Büro von Shearman & Sterling beschäftigt waren, das vor der Schließung stand. Die neue Führungsstruktur ist nun weniger von lokalen Verantwortlichkeiten geprägt.
Oliver Felsenstein bleibt Teil des Corporate-Teams
Felsenstein wird bei Latham & Watkins seine Rolle als M&A- und Private-Equity-Spezialist im Corporate-Team neben seiner neuen Aufgabe als Managing Partner für Deutschland beibehalten. Der auf Private-Equity-Transaktionen spezialisierte Anwalt ist noch recht neu bei der Kanzlei: Erst vor rund anderthalb Jahren war bekannt geworden, dass Felsenstein gemeinsam mit Burc Hesse von Clifford Chance zu Latham & Watkins wechselt. Kurz vor seinem Wechsel war Felsenstein bei Clifford Chance zum Leiter des Bereichs Corporate in Deutschland ernannt worden. Zudem leitete er dort die weltweite Private-Equity-Gruppe.
Bill Voge, Chair des Executive Committees bei Latham & Watkins, lobte Felsensteins Führungsexpertise: „Er ist in der Lage, über Grenzen hinweg zu denken, und verfügt über einen ausgeprägt guten Geschäftssinn.“ Der Anspruch ist hoch: Die Dynamik des deutschen Marktes eröffne „exzellente Wachstumschancen“, sagte Voge. Felsenstein erklärte, die Kanzlei habe sich „für den deutschen Markt hohe Ziele gesteckt“, sowohl mit Blick auf Wachstum als auch auf die Qualität der Beratung.