Alantra-Deutschlandchef Hoffmann tritt nach nur einem Jahr ab

Die spanische Corporate-Finance-Beratung Alantra stellt ihr Investmentbanking-Geschäft in Deutschland neu auf. In dem Zuge kommt es auch zum zweiten Wechsel in der Führungsspitze innerhalb eines Jahres. Jan Caspar Hoffmann, der erst seit rund einem Jahr für das Deutschlandgeschäft von Alantra verantwortlich zeichnete, tritt als Geschäftsführer zurück. Das bestätigte die M&A-Beratung auf Nachfrage von FINANCE. Zuerst hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über die umfangreichen Veränderungen berichtet. Hoffmann soll sich nun laut Alantra ab dem 1. Mai ausschließlich auf die Kunden und die laufenden Projekte konzentrieren. Hoffmann ist ein versierter M&A-Berater und war 2023 mit großen Ambitionen bei Alantra angetreten, nachdem die beiden langjährigen Deutschlandchefs Wolfram Schmerl und Robert von Finckenstein überraschend zurückgetreten waren. Diese hatten die deutsche Einheit im Jahr 2013 mitgegründet – damals noch unter dem Namen N+1. Das Beratungshaus schloss sich später mit dem US-Berater C.W. Downer zusammen und benannte sich in Alantra um. Michael Maag wird Geschäftsführer Hoffmann sollte helfen, bei Alantra ein stärker integriertes und sektorspezifisches Beratungsangebot anzubieten. Er habe „wesentlich dazu beigetragen, die Koordination zwischen den globalen Sektor-Teams und dem Geschäft in Deutschland zu verstärken, einschließlich der Einstellung von Sektorexperten“, heißt es dazu jetzt von Alantra. Dennoch wird Hoffmann nun in der Alantra-Deutschland-Geschäftsführung von Michael Maag ersetzt. Dieser gehören ferner Miguel Hernández und Xavier Pujol an. Maag ist Geschäftsführer von Alantra in der Schweiz und soll künftig für eine engere Zusammenarbeit in der DACH-Region sorgen. Er hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Investmentbanking. Bevor er im Mai 2023 zu Alantra wechselte, war Maag Managing Director und Leiter des Investmentbankings bei Morgan Stanley in der Schweiz. Davor arbeitete er in verschiedenen Positionen im Investmentbanking bei Morgan Stanley und Goldman Sachs in Frankfurt und London. Alantra verkleinert Team in Deutschland deutlich Zudem schraubt Alantra die Zahl der Mitarbeitenden im deutschen Büro in Frankfurt deutlich nach unten – von zuletzt 35 Mitarbeitende auf etwa 20, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Informationen von FINANCE bestätigen diese Größenordnung. Der Personalabbau hat offenbar verschiedene Gründe. Laut Bloomberg sollen einige Abgänge erfolgt sein, nachdem in Deutschland im zweiten Jahr in Folge keine oder nur geringe variable Vergütungen gewährt worden seien. Der M&A-Markt war hierzulande und auch weltweit zuletzt stark geschrumpft, besonders im Private-Equity-Bereich. Der Gesamtumsatz von Alantra war 2023 um 23 Prozent eingebrochen. Im Investmentbanking lag das Minus wegen der weltweit zurückgegangenen M&A-Aktivitäten sogar bei 27 Prozent. Weitreichende Umstrukturierung im Investmentbanking Hinzu kommt eine weitreichende Umstrukturierung des Investmentbanking-Geschäfts – weg von einem rein länderfokussierten Geschäftsmodell hin zu einer stärker Sektor-getriebenen Organisation. In diesem Zuge wurde das Investmentbanking-Hauptquartier nach London verlegt, und auch personell gab es zahlreiche Veränderungen. 2023 schieden über verschiedene Büros hinweg 33 Personen auf Senior-Ebene aus, dafür wurden 21 neu eingestellt. „Frankfurt und Zürich sind wichtige Hubs innerhalb von Alantras Investmentbanking-Geschäft und das deutsche Team wird auch zukünftig eng mit unseren globalen Sektor-Teams zusammenarbeiten“, versichert Alantra angesichts der Negativ-Schlagzeilen. Man setze weiterhin auf den deutschen Markt mit einem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Im Blick hat das Unternehmen insbesondere die Bereiche Healthcare, Energy Transition, Real Estate und Industrials.

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