JP Morgan hat einen Nachfolger für die derzeit vakante Stelle des M&A-Deutschlandchefs benannt: Patrik Czornik wird den Posten im September übernehmen. Als Managing Director wird er im Frankfurter und Londoner Büro arbeiten, teilte die US-Investmentbank am späten Mittwochnachmittag in einem internen Memo mit, das FINANCE vorliegt.
Czornik folgt auf Christoph Seidel, der JP Morgan im Frühjahr in Richtung der M&A-Boutique PJT verlassen hat. Czornik berichtet künftig an den deutschen Investmentbanking-Chef Christian Kames.
Patrik Czornik war nur 16 Monate bei Goldman Sachs
Czornik arbeitete zuletzt für den JP-Morgan-Rivalen Goldman Sachs, für den er aber lediglich 16 Monate als Managing Director in London tätig war. In dieser Position beriet er im Schwerpunkt Kunden aus den Branchen Telekommunikation, Medien und Technologie in der EMEA-Region. Noch ist nicht bekannt, wer Czorniks Position bei Goldman Sachs künftig übernehmen wird. Eine entsprechende FINANCE-Anfrage beantwortete die Bank bis zum Mittag zunächst nicht.
Bei JP Morgan soll Czornik nun das Investmentbanking in Deutschland weiter ausbauen. Hierbei soll ein Schwerpunkt auf international tätigen deutschen Konzernen liegen. Czornik soll künftig über alle Industrien hinweg arbeiten.
Czornik kehrt zu seinen JP-Morgan-Wurzeln zurück
Der Antritt bei JP Morgan ist für Czornik ein beruflicher Aufstieg, zugleich aber auch eine Rückkehr zu seinen beruflichen Wurzeln: Der Banker startete seine Karriere 2005 mit einem Praktikum bei der Investmentbank. Ein Jahr später wurde er Associate im deutschen M&A- und Corporate-Finance-Team und arbeitete zwischenzeitlich auch im Londoner Büro. Bei JP Morgan brachte er es bis zum Executive Director, der Wechsel zu Goldman Sachs brachte ihn schließlich auf das begehrte Level des Managing Directors.
Czornik begleitete in den zurückliegenden Jahren unter anderem Nokia beim Verkauf des handygeschäfts an Microsoft, United Internet bei dem Zusammenschluss mit Drillisch sowie dem Zukauf von Versatel und begleitete den Börsengang von Telefónica Deutschland.
Olivia Harder ist Redakteurin bei FINANCE sowie Chefin vom Dienst bei FINANCE-Online und verfolgt schwerpunktmäßig die aktuellen Entwicklungen im Private-Equity- und M&A-Geschäft. Sie hat Philosophie, Politikwissenschaften, Soziologie und Geographie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen studiert, wo sie auch einen Lehrauftrag innehatte. Vor FINANCE arbeitete Olivia Harder in den Redaktionen mehrerer Wochen- und Tageszeitungen, unter anderem beim Gießener Anzeiger.