Die Millionengehälter der Private-Equity-Manager von DBAG & Co.

Private-Equity-Gehalt schlägt Dax-Spitzenplatz: 5,94 Millionen Euro verdiente Mercedes-Benz-CFO Harald Wilhelm im vergangenen Jahr und hat sich mit diesem Salär an die Spitze des Dax-CFO-Gehalts-Rankings katapultiert. Mit dem Gehalt des Spitzenverdieners unter den Managern börsennotierter Private-Equity-Gesellschaften kann er trotz des hohen Verdienstes aber nicht ganz mithalten. Mutares-CEO Robin Laik wieder Spitzenverdiener Wie eine FINANCE-Auswertung der Vergütungsberichte der börsennotierten PE-Häuser zeigt, hat Robin Laik, CEO beim Turnaround-Investor Mutares, mit knapp 6,3 Millionen Euro wieder am meisten verdient. Auch im vergangenen Jahr belegte er im Ranking den ersten Platz, damals mit 5,6 Millionen Euro. Dabei betrug sein Festgehalt 2023 lediglich 1 Million Euro, die Nebenleistungen beliefen sich auf 73.000 Euro. Fast zwei Drittel seines Gehalts, satte 4,5 Millionen Euro, sind auf Tantieme zurückzuführen. Diese sind bei Mutares an den Jahresüberschuss gekoppelt: Liegt dieser bei 20 Millionen Euro, erhält Laik 1 Million Euro, erreicht er 100 Millionen Euro, so bekommt der Vorstandschef 4,5 Millionen Euro. Landet Mutares mit dem Jahresüberschuss dazwischen, gibt es entsprechend festgelegte Stufen für die zu zahlende Tantieme. Mehr zum Thema Die Gehälter der Private-Equity-Manager von DBAG, Mutares & Co. Wer im Private-Equity-Geschäft wie viel verdient, ist meist intransparent. Nicht so bei den börsennotierten Fonds wie DBAG oder Mutares. FINANCE hat sich die Vergütungen der Top-Manager näher angeschaut. Mehr lesen Auch Mutares-CFO Mark Friedrich kassiert Millionengehalt Im vergangenen Jahr betrug der Jahresüberschuss 102,5 Millionen Euro, 2022 erreichte der Finanzinvestor 73 Millionen Euro. Die Steigerung führt Mutares insbesondere auf den Exit von Special Melted Products zurück. Die 4,5 Millionen Euro entsprechen zugleich dem Deckel der Tantieme. Laik hat 2023 also das Maximum aus der variablen Vergütung herausholen können. Empfohlener externer Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Datawrapper, der von der Redaktion empfohlen wird. Sie können den Inhalt mit einem Klick aktivieren. Inhalt entsperren Immer entsperren Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte von Datawrapper angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu erfahren Sie bei Datawrapper und unserer Datenschutzerklärung. Laiks Vorstandskollegen, CFO Mark Friedrich, und der im Juli 2024 nach einer rund achtmonatigen Auszeit zurückgekehrte CIO Johannes Laumann, kommen im Vergleich auf deutlich geringere Gehälter. Friedrich kassierte bei einem Festgehalt von einer halben Million Euro eine Gesamtvergütung in Höhe von knapp 3,2 Millionen Euro – ein immer noch sehr auskömmlicher Verdienst. Laumanns Festgehalt betrug 430.000 Euro, insgesamt kam er 2023 (von Januar bis November) auf 491.000 Euro. Die geringeren Boni lassen sich auf Details des Aufhebungsvertrags zurückführen, wie aus dem Vergütungsbericht hervorgeht. Demzufolge kann Laumann die im für 2021 zugeteilten Aktienoptionen frühestens ab April 2026 ausüben – die Wartezeit verlängert sich also aufgrund seiner Auszeit. Mehr zum Thema Warum der Mutares-CFO 3 Millionen Euro verdient hat Private Equity zahlt seinen Vorständen meist gute Gehälter, doch Millionenbeträge sind nicht der Standard. Anders bei Mutares: CFO Mark Friedrich etwa hat 2023 mehr als 3 Millionen Euro verdient. Wieso? Mehr lesen Manager von Brockhaus Technologies auf Platz 2 Danach folgen die Manager von Brockhaus Technologies, jedoch klafft eine große Lücke zu den Mutares-Gehältern. Gründer und CEO Marco Brockhaus strich 2023 bei einem Festgehalt von 750.000 Euro eine Gesamtvergütung in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro ein. 656.000 Euro erhielt der Manager für die Erreichung der „Bestandskomponente an der einjährigen variablen Vergütung“, die an das bereinigte Ebit geknüpft ist. Empfohlener externer Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Datawrapper, der von der Redaktion empfohlen wird. Sie können den Inhalt mit einem Klick aktivieren. Inhalt entsperren Immer entsperren Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte von Datawrapper angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu erfahren Sie bei Datawrapper und unserer Datenschutzerklärung. Das selbstgesteckte Ebit-Ziel hat Brockhaus Technologies im vergangenen Jahr fast erreicht. Bei 56,1 Millionen Euro gilt das Ziel als hundertprozentig erfüllt, schlussendlich herausgekommen ist der Private-Equity-Investor bei 55,3 Millionen Euro. Der variable Gehaltsbestandteil von Brockhaus‘ Vorstandskollegen und COO Marcel Wilhelm ist ebenfalls an das bereinigte Ebit geknüpft. Wilhelm schaffte es mit einer Grundvergütung über 360.000 Euro auf insgesamt 572.000 Euro, davon entfielen 210.000 Euro auf die variable Vergütung. FINANCE-TV PE-Investor Marco Brockhaus: „Bikeleasing ist ein interessanter Deal“ Der börsennotierte Priva... Mehr lesen DBAG-CFO Wiese verdient weniger als männliche Kollegen Auch der Vorstand der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG) kassierte Gehälter in Millionenhöhe – zumindest der männliche Teil. Vorstandssprecher Tom Alzin kam im vergangenen Jahr auf knapp 1,2 Millionen Euro, sein Vorstandskollege Jannick Hunecke erhielt sogar etwas mehr als 1,2 Millionen Euro, weil sein Versorgungsaufwand höher ausfiel. Beide Fixgehälter betragen 550.000 Euro. Die seit Januar 2023 amtierende DBAG-Finanzchefin Melanie Wiese bekam lediglich 300.000 Euro fest und verdiente insgesamt 645.000 Euro. Sie folgte auf die langjährige CFO Susanne Zeidler, die Ende 2022 überraschend ihren Hut nahm und sich heute auf ihre Aufsichtsratsmandate konzentriert. Darüber hinaus musste die DBAG ihrem scheidenden CEO Torsten Grede noch für die ersten zwei Monate 2023 ein Gehalt bezahlen. Er bekam 267.000 Euro fix, seine Gesamtvergütung summierte sich auf 683.000 Euro. Das bedeutet ins Verhältnis gesetzt: Hätte Grede noch das gesamte Jahr 2023 bei den Frankfurtern gearbeitet, hätte er rund 4 Millionen Euro eingestrichen, davon etwa 1,6 Millionen Euro fest. Empfohlener externer Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Datawrapper, der von der Redaktion empfohlen wird. Sie können den Inhalt mit einem Klick aktivieren. Inhalt entsperren Immer entsperren Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte von Datawrapper angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu erfahren Sie bei Datawrapper und unserer Datenschutzerklärung. Indus koppelt Vorstandsgehälter an ESG Weitere Millionengehälter findet man bei den börsennotierten Private-Equity-Gesellschaften 2023 nicht. Nach der DBAG folgt die Industrie-Holding Indus. CEO Johannes Schmidt verdiente im vergangenen Jahr 848.000 Euro, davon 558.000 Euro fest. CFO Rudolf Weichert kam auf 660.000 Euro, davon 440.000 Euro als fester Vergütungsbestandteil. Die drei Segmentvorstände Gudrun Degenhart, Jörn Großmann und Axel Meyer verdienten insgesamt zwischen 173.000 und 596.000 Euro, wobei Materials-Vorständin Degenhart erst seit August 2023 im Amt ist. Auf das Jahr hochgerechnet hätte sie mit 415.200 Euro dennoch weniger verdient als ihre Vorstandskollegen. Mehr zum Thema Warum Indus eine neue Strategie entwickelt hat Indus hat sich zu Jahresbeginn eine neue Strategie verpasst. Woher der Sinneswandel rührt und was sich konkret ändert, berichtet Vorstandschef Johannes Schmidt im Gespräch mit FINANCE. Mehr lesen Interessant: Bei Indus bestehen die kurzfristigen Boni (Short Term Incentives, STI) sowohl aus finanziellen als auch aus nicht-finanziellen Zielen. Ersteres ist wie auch bei den anderen Häusern an das erreichte Ebit im Geschäftsjahr gekoppelt, während Letztere an eine Reduktion der Bruttoemissionen, an die Vorbereitung und Umsetzung der CSRD-Richtlinie sowie an die Implementierung weiterer Kennzeichen im Bereich Soziales und die Weiterentwicklung der Reporting-Struktur geknüpft ist. Empfohlener externer Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Datawrapper, der von der Redaktion empfohlen wird. Sie können den Inhalt mit einem Klick aktivieren. Inhalt entsperren Immer entsperren Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte von Datawrapper angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu erfahren Sie bei Datawrapper und unserer Datenschutzerklärung. Viele Vorstandswechsel beim Schlusslicht Blue Cap Mit Gesco findet sich eine weitere börsennotierte Industrie-Holding im Ranking. Der Ende Juni dieses Jahres ausgeschiedene CEO Ralph Rumberg verdiente 2023 exakt 683.600 Euro, sein Festgehalt belief sich auf 556.200 Euro. Sein Nachfolger tritt zum 1. Oktober Johannes Pfeffer an. Die CFO Andrea Holzbaur kassierte bei einem Fixgehalt von 314.100 Euro insgesamt 418.200 Euro. Empfohlener externer Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Datawrapper, der von der Redaktion empfohlen wird. Sie können den Inhalt mit einem Klick aktivieren. Inhalt entsperren Immer entsperren Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte von Datawrapper angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu erfahren Sie bei Datawrapper und unserer Datenschutzerklärung. Schlusslicht im Ranking ist wie auch im Vorjahr der Finanzinvestor Blue Cap. 2023 musste die Gesellschaft aufgrund vieler Vorstandswechsel jedoch besonders tief in die Taschen greifen. Insgesamt fünf Manager erhielten im vergangenen Jahr ein Gehalt, 2022 waren es lediglich drei. Der im September 2022 zum CEO aufgestiegene Tobias Hoffmann-Becking verdiente insgesamt 737.000 Euro. Er war allerdings nur bis Oktober 2023 im Amt und mischt seit Anfang dieses Jahres mit der neuen Investmentgesellschaft Birkenstein Capital im Restrukturierungsmarkt mit. Sein Nachfolger Henning von Kottwitz erhielt anteilig ab Oktober noch 175.000 Euro. Der Ende 2023 ausgeschiedene CFO Matthias Kosch kam auf insgesamt 344.000 Euro, COO Henning Eschweiler erhielt insgesamt 265.000 Euro. Eschweilers Vorgänger erhielt ebenfalls noch ein Salär in Höhe von 365.000 Euro. 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Für 2022 strichen die Mitglieder des Verwaltungsrats 4,9 Millionen Euro fix sowie weitere 23,5 Millionen Euro an erfolgsbezogenen variablen Vergütungen ein, zusammengerechnet also 28,4 Millionen Euro für drei Vorstände. Das sind im Schnitt 9,4 bis 9,5 Millionen Euro je Manager. Sollten die Gehälter 2023 auf einem ähnlichen Niveau ausgefallen sein, würde Aurelius das aktuelle Gehalts-Ranking mit Abstand anführen. Wer zu dem kleinen Kreis an Managern einer börsennotierten Private-Equity-Gesellschaft gehört, verdient damit im Schnitt besser als ein PE-Manager eines nicht-kapitalmarktorientieren Fonds, zeigt ein Vergleich mit aktuellen Gehaltsdaten von PE-Gehältern in Kontinentaleuropa. Den Investment Professionals winkt dafür allerdings auch ein auskömmlicher Carry – wobei es in der aktuellen Marktphase deutlich schwerer ist, die Carry-Hürde zu erreichen.

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