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CFO Helen Giza steigt bei Fresenius Medical Care auf

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Foto von Helen Giza, CEO und CFO von Fresenius Medical Care
Helen Giza führt künftig den Dax-Konzern Fresenius Medical Care als CEO. Foto: Fresenius

Chefin-Wechsel bei Fresenius Medical Care (FMC): CEO Carla Kriwet verlässt den Gesundheitskonzern nach nur zwei Monaten im Amt, ihre Nachfolgerin ist CFO Helen Giza. Das gab das Dax-Unternehmen am gestrigen Montag bekannt. Giza tritt ihren neuen Posten mit sofortiger Wirkung an und behält interimistisch ihre CFO-Rolle, bis ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gefunden ist.

Kriwet verlässt FMC überraschend nach so kurzer Zeit. In der offiziellen Mitteilung spricht das Unternehmen davon, dass Kriwet auf eigenen Wunsch und im gegenseitigen Einvernehmen aufgrund „strategischer Differenzen“ gegangen sei. Laut Informationen des „Handelsblatts“ handelte es sich bei den Differenzen um auseinandergehende Vorstellungen dabei, wie der aktuelle Transformations- und Restrukturierungsprozess bei FMC gestaltet werden solle.

Gewinnwarnungen bei Fresenius im Oktober

Bei Fresenius Medical Care läuft es nicht rund. FMC hatten Ende Oktober eine Gewinnwarnung herausgegeben und ihre Gewinnziele für 2022 gesenkt, bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Das belastet auch den Mutterkonzern, der die Prognose ebenfalls zum zweiten Mal kappen musste. Gründe dafür sind bei FMC unter anderem Personalengpässe in den USA, steigende Kosten in der Lieferkette sowie steigende Lohn- und Materialkosten.

In der aktuellen Mitteilung zum Wechsel bei FMC erklärte Michael Sen, Konzernchef bei Fresenius: „In einer fundamental gesunden Branche muss sich Fresenius Medical Care noch stärker auf den operativen Turnaround fokussieren, die Unternehmensperformance weiter verbessern und sich auf seinen Kern konzentrieren.“

Neu-CEO Helen Giza hatte Transformation vorangetrieben

Die Performance zu verbessern, wird eine der Hauptaufgaben von Helen Giza werden. Die 54-Jährige war 2019 als CFO zu FMC gestoßen, im November 2021 machte sie der Konzern zusätzlich zur Chief Transformation Officer (CTO), im Mai 2022 zudem zur stellvertretenden CEO.

Als CTO verantwortet Giza die Strategie FME25 – vom Konzern selbst Wachstumsstrategie getauft, vorrangig ist es eine Verschlankungskur: FMC hat seine Struktur unter diesem Programm umgebaut, heute ist der Konzern nur noch in zwei Bereiche untergliedert, in das Geschäft mit den Dialyse-Produkten und das mit den Dialyse-Gesundheitsdienstleistungen. Teil des Programms war vor einem Jahr auch die Ankündigung, weltweit 5.000 Stellen bei FMC abzubauen.

Giza hat sich bei FMC also bereits als Transformations-Treiberin profilieren können. Auch ihre langjährige Erfahrung im Gesundheitssektor wird ihr in ihrer neuen CEO-Rolle helfen: Bevor sie vor drei Jahren zur Fresenius-Tochter stieß, hatte Giza 15 Jahre lang für das japanische Pharmaunternehmen Takeda Pharmaceuticals gearbeitet, zuletzt in der Position der Chief Integration and Divestiture Management Officer. Bevor sie 2018 in die Konzernleitung des Unternehmen aufstieg, war Giza zehn Jahre lang als CFO des US-Geschäfts von Takeda tätig gewesen.

Paul Siethoff ist Redakteur bei Finance und schreibt vorrangig über Transformations-Themen. Er hat Kommunikationswissenschaften und Journalismus in Erfurt und in Mainz studiert. Vor seiner Zeit bei FINANCE schrieb Paul Siethoff frei für die Frankfurter Rundschau für die Ressorts Wirtschaft und Politik.