Matthias Heiden wird CFO bei dem schwedischen Softwareanbieter IFS. Wie das Unternehmen mitteilte, tritt der 50-Jährige seinen neuen Job zum 1. April an, er wird von Deutschland aus für die Schweden arbeiten. Heiden war zuletzt CFO bei der im MDax notierten Software AG, die Finanzen der Darmstädter hatte er zum Jahreswechsel an seine Nachfolgerin Daniela Bünger übergeben.
Heiden hat zwar schon Erfahrung in Schweden gesammelt, es ist aber sein erster Gesamt-CFO-Posten im Ausland. Nach Stationen bei der Deutschen Bank, Arthur Andersen und EY fing Heiden 2005 bei SAP an. 2009 übernahm er bei dem Softwareriesen die Rolle des Finanzchefs der schwedischen Tochtereinheit. SAP machte ihn später zum Leiter des Globalen Treasury und 2014 zum CFO von SAP Deutschland. 2015 stieg er bei den Walldorfern dann zum Regional-CFO auf.
2017 verließ Heiden SAP und wurde Finanzvorstand des Achsen- und Fahrsystemherstellers SAF-Holland, 2020 wechselte er als CFO zur Software AG.
IFS ist ein EQT-Investment
Sein neuer Arbeitgeber IFS weist durchaus Parallelen zu SAP auf. IFS ist zwar deutlich kleiner, 2022 hat der Konzern umgerechnet 820 Millionen Euro umgesetzt, dennoch bewegt sich IFS in einem ähnlichen Umfeld wie die Walldorfer. Genauso wie der Softwaregigant aus Baden-Württemberg bietet IFS ERP-Systeme an, mittlerweile auch für Großkunden. Zudem ist IFS auf Cloud spezialisiert, SAP setzt mit seinem Flaggschiff S/4 Hana ebenfalls stark auf diese Technologie.
IFS befindet sich seit 2015 mehrheitlich im Besitz des schwedischen Private-Equity-Riesen EQT. Seit März 2022 hält darüber hinaus der Finanzinvestor Hg Capital einen signifikanten Minderheitsanteil. Hg ist auch in das Hamburger Treasury-System-Haus Serrala investiert. Zuletzt wurde IFS gemeinsam mit dem Schwesterunternehmen Workwave mit rund 10 Milliarden US-Dollar bewertet. Die Schweden wachsen zudem sehr stark, der Konzern hat in den vergangenen fünf Jahren jedes Jahr prozentual ein zweistelliges Umsatzwachstum hinlegen können.
CFO Heiden hat PE-Erfahrung
Finanzchef Heiden hat auch mit Private Equity Erfahrung: In seine Amtszeit bei der Software AG fiel Ende 2021 der Einstieg des PE-Hauses Silverlake. Der CFO verantwortete zudem die Suche nach M&A-Targets, die Darmstädter hatten in seiner Zeit unter anderem das US-Unternehmen Streamsets übernommen.
Heidens Vorgängerin bei IFS, Constance Minc, bleibt derweil im Konzern: Sie wird CFO von IGT1, der Holding von IFS und des US-amerikanischen Softwareunternehmens Workwave.
Paul Siethoff ist Redakteur bei Finance und schreibt vorrangig über Transformations-Themen. Er hat Kommunikationswissenschaften und Journalismus in Erfurt und in Mainz studiert. Vor seiner Zeit bei FINANCE schrieb Paul Siethoff frei für die Frankfurter Rundschau für die Ressorts Wirtschaft und Politik.
