Newsletter

Abonnements

Michael Sen wird neuer Chef bei Fresenius

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken
Michael Sen (links) übernimmt den CEO-Posten von Stephan Sturm (rechts). Foto: Fresenius
Michael Sen (links) übernimmt den CEO-Posten von Stephan Sturm (rechts). Foto: Fresenius

Schon lange gab es Gerüchte, jetzt ist es offiziell: Der Gesundheitskonzern Fresenius tauscht seinen Chef aus. Somit tritt der Bereichsvorstand von Fresenius Kabi, Michael Sen, das Amt des Vorstandsvorsitzenden zum 1. Oktober 2022 an. Er folgt auf Stephan Sturm, der seine Funktion „im guten Einvernehmen“ mit Wirkung zum 30. September niederlegen wird, wie das Unternehmen mitteilte.

Der neue Chef wird neben seiner Tätigkeit als Konzern-CEO seine bisherige Position als CEO der Arzneitochter Kabi weiterhin interimistisch ausführen, bis Fresenius eine Nachfolge gefunden hat. Er hat diesen Posten seit April 2021 inne.

„Als Vorstandsvorsitzender hat Stephan Sturm unser Unternehmen in den vergangenen Jahren durch zunehmend raues Fahrwasser gesteuert und auf Kurs gehalten“, kommentiert Wolfgang Kirsch, Aufsichtsratsvorsitzender von Fresenius, den Weggang Sturms.

Stephan Sturm stellt Fresenius auf den Prüfstand

Der scheidende CEO Sturm ist seit Januar 2005 im Vorstand von Fresenius tätig. Vor seinem Antritt zum CEO im Juli 2016 war er rund elf Jahre als Finanzchef für Fresenius tätig – für seine expansive M&A-Strategie wurde er von FINANCE zum CFO des Jahres 2014 gewählt. Während seiner Amtszeit als Vorstandvorsitzender hatte Sturm allerdings mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen.

Der Konzern stand in letzter Zeit unter Druck. Seit mehreren Jahren ist die Fresenius-Aktie auf Talfahrt – seit Sturms Amtsantritt hat sich der Wert des Papiers mehr als halbiert. Gelitten hat der Kurs etwa unter der gescheiterten Großakquisition von Akron, staatlichen Eingriffe in das Krankenhausgeschäft sowie der Coronakrise. Zuletzt musste der Chef mehrere Gewinnwarnungen aussprechen. Außerdem steht seit Längerem eine mögliche Abspaltung des Sorgenkinds Fresenius Medical Care (FMC) im Raum, nachdem Sturm verkündete, die Konzernstruktur auf den Prüfstand stellen zu wollen.

Michael Sen war CFO bei Siemens Healthineers

Demnach kommt eine Vielzahl an Herausforderungen auf den neuen Chef Sen zu. Seine Hauptaufgabe wird es sein, die Fresenius-Aktie wieder auf Kurs zu bringen und die Profitabilität des Konzerns zu steigern. Dazu wird Sen sich mit der Frage um eine möglichen Abspaltung von FMC beschäftigen und die Verschuldung des Konzerns senken müssen.

Vor seiner Zeit bei dem Dax-Konzern war Sen bei Siemens, wo er unter anderem als Bereichs-CFO tätig war. Nach einer Zwischenstation als Finanzvorstand von 2015 bis 2017 bei dem Energiekonzern E.on, kehrte er zu seinem alten Arbeitgeber Siemens zurück, wo er im Herbst 2019 zum Co-Chef der Energiesparte ernannt wurde. Im März 2020 wechselte der ehemalige CFO dann zu Fresenius.

Der Wechsel an der Konzern-Spitze ist nicht die einzige Veränderung im Vorstand. So hat Fresenius außerdem den CFO-Posten neu besetzt. Sara Hennicken übernimmt demnach die Finanzleitung zum 1. September und tritt die Nachfolge von Rachel Empey an, die den Konzern Ende August verlassen wird. Sie hatte die Position seit August 2017 inne.

Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.