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Adidas-CFO Robin Stalker geht nach Rekordjahr

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Der designierte CFO Harm Ohlmeyer wird es bei Adidas mit M&A-Themen zu tun haben: Der Sportartikler stellt die Eishockey-Marke CCM Hockey zum Verkauf.
Adidas Group

Der Sportartikelhersteller Adidas verjüngt den Vorstand: Er hat mit sofortiger Wirkung Harm Ohlmeyer in das Gremium berufen. Der 49-Jährige übernimmt am 12. Mai den CFO-Posten von Robin J. Stalker. Der 59-jährige Stalker ist seit mehr als 16 Jahren Finanzchef von Adidas, sein Vertrag wäre noch bis März 2018 gelaufen. Er hat dem Unternehmen zufolge entschieden, den Vertrag nicht zu verlängern.

Nachfolger Ohlmeyer kennt das Unternehmen genau: Der Ausdauersportler und Fußball-Fan ist seit 1998 bei Adidas tätig, unter anderem war er von 2006 bis 2009 Senior Vice President für die Marke Adidas und zuvor zwei Jahre in gleicher Position bei der Golfmarke Taylormade in Kalifornien, die Adidas derzeit zu verkaufen versucht – bislang ohne großen Erfolg.

Auch in Vertriebsfragen war Ohlmeyer eng eingebunden: Seit 2011 verantwortete er das globale E-Commerce-Geschäft des Unternehmens sowie von 2014 bis 2016 zusätzlich die globale Vertriebsstrategie. „Harm Ohlmeyer hat in den vergangenen Jahren maßgeblich zur digitalen Transformation von Adidas beigetragen und seit 2011 gemeinsam mit seinem Team den E-Commerce-Umsatz des Unternehmens von 50 Millionen auf 1 Milliarde Euro gesteigert“, sagte Aufsichtsratschef Igor Landau. 

Adidas-Umsatz hat sich unter Robin Stalker verdreifacht

Robin Stalker verabschiedet sich nach mehr als 16 Jahren mit einer eindrucksvollen Bilanz: In seiner Amtszeit hat sich dem Unternehmen zufolge der Umsatz mehr als verdreifacht, der Gewinn mehr als verfünffacht. Für 2016 vermeldete der Konzern am heutigen Mittwoch neue Rekordzahlen: Der Umsatz stieg in Euro gemessen um 14 Prozent auf das Rekordniveau von fast 19,3 Milliarden Euro (2015: 16,9 Milliarden Euro).

Die Bruttomarge stieg dem Unternehmen zufolge trotz negativer Währungseffekte leicht um 0,3 Prozentpunkte auf 48,6 Prozent. Zu verdanken sei dies einem besseren Preis-, Produkt- und Vertriebskanalmix sowie niedrigeren Beschaffungskosten. Einmalige Erträge erzielte Adidas aus der vorzeitigen Beendigung des Ausrüstervertrags mit dem Fußballclub Chelsea und dem Verkauf von Mitchell & Ness, der einen Ertrag im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbereich erlösen sollte. Insgesamt stieg das Betriebsergebnis um 36 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro. 

Adidas setzt deutlich stärker auf digitalen Umsatz

Die Langfristprognose bis 2020 hat Adidas angehoben: Der Sportartikelhersteller erwartet nun einen währungsbereinigten Anstieg des Umsatzes von durchschnittlich 10 bis 12 Prozent pro Jahr anstelle eines bislang geplanten Anstiegs im hohen einstelligen Bereich. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen soll durchschnittlich um 20 bis 22 Prozent pro Jahr zulegen. Bislang war Adidas von einem Anstieg von 15 Prozent ausgegangen.

Auch der zuletzt von Ohlmeyer verantwortete E-Commerce-Umsatz soll dabei eine wichtige Rolle spielen: Er soll auf den Vertriebsseiten von Adidas und Reebok bis 2020 auf 4 Milliarden Euro steigen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 lag er bei 1 Milliarde Euro. Der ursprüngliche Strategie-Plan sah eine Erhöhung auf 2 Milliarden Euro bis 2020 vor.

Adidas stellt Eishockey-Marke CCM Hockey zum Verkauf

CFO Ohlmeyer wird es auch weiterhin mit M&A-Themen bei Adidas zu tun haben: Neben dem laufenden Verkaufsprozess für die Golfmarken Taylormade, Adams Golf und Ashworth sucht das Unternehmen nun auch einen Käufer für die Eishockey-Marke CCM Hockey.

Info

Alles über den scheidenden CFO finden Sie im FINANCE-Köpfe-Profil über Robin J. Stalker