Newsletter

Abonnements

Borussia-CFO Schippers geht nach 25 Jahren – Rätselraten um die Nachfolge

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken
Finanzchef Stephan Schippers sagt Borussia Mönchengladbach nach 25 Jahren Goodbye. Foto: Borussia Mönchengladbach
Finanzchef Stephan Schippers sagt Borussia Mönchengladbach nach 25 Jahren Goodbye. Foto: Borussia Mönchengladbach

Bei Borussia Mönchengladbach geht eine CFO-Ära zu Ende: Stephan Schippers verlässt den fünfmaligen deutschen Meister nach 25 Jahren als Finanzchef. Das gab der Traditionsverein am gestrigen Mittwochnachmittag bekannt.

Schippers Vertrag wäre eigentlich noch bis Juni 2026 gelaufen. Nach Ende der vergangenen Saison (Mai 2024) hatte er laut Mitteilung aber um die vorzeitige Auflösung gebeten. Diesem Wunsch kommt Borussia nun nach. „Stephan Schippers‘ für uns zunächst sehr überraschenden Bitte haben wir aufgrund seiner besonderen Verdienste um unseren Verein entsprochen“, so Präsident und Vereinslegende Rainer Bonhof.

Wer wird Stephan Schippers Nachfolger als Borussia-CFO?

Laut Bonhof steht der neue CFO bereits fest. Es sei ein „sehr geeigneter und passender Nachfolger“ gefunden worden – den Namen könne man mit Rücksicht auf seinen aktuellen Arbeitgeber allerdings noch nicht verraten. „Wir werden dies aber in Kürze tun können“, versichert Bonhof.

Die genauen Gründe für Schippers vorzeitigen Abschied sind nicht bekannt – zu einem anderen Verein werde er aber nicht gehen, betonte er in einem Abschiedsinterview auf der Vereins-Webseite. „Ich kann verstehen, dass viele Menschen meinen Entschluss nicht ganz einfach nachvollziehen können. Aber nach 25 unglaublich schönen, intensiven und fordernden Jahren auf dieser Position bei Borussia habe ich einfach das Gefühl, dass der richtige Moment für einen Wechsel in der Geschäftsführung und für mich persönlich der richtige Moment für meinen Abschied gekommen ist“, so der CFO.

Borussia Mönchengladbach erlebt Berg- und Talfahrt

Seine 25 Jahre bei den „Fohlen“ waren von Höhen und Tiefen geprägt. Als Schippers im Sommer 1999 in die Geschäftsführung trat, spielte Mönchengladbach noch in der 2. Bundesliga. Kurz darauf folgte die Rückkehr in die Bundesliga, wo die ersten Jahre regelmäßig vom Kampf gegen den Abstieg geprägt waren.

Nach einem abermaligen Intermezzo in Liga 2 (2007/2008) konnte sich der Verein in den 2010er Jahren dann langsam im vorderen Tabellendrittel etablieren – auch dank Schippers umsichtiger Finanzpolitik. Die vergangenen drei Jahre waren sportlich und finanziell hingegen wieder durchwachsen. Ein wichtiger Grund dafür dürften die Nachwehen der Corona-Pandemie sein: Im Unterschied zu anderen Bundesligisten verfügt Borussia Mönchengladbach über keine externen Geldgeber, die beim Auffangen von Umsatzbußen behilflich sein konnten.

Borussia-CFO Schippers musste Corona-Pandemie handeln

Die Folge: Der Verein musste zuletzt diverse Leistungsträger ziehen lassen. Wie Schippers erklärt, sei die finanzielle Lage mittlerweile aber wieder im Griff: „Wir haben im vergangenen Jahr wieder ein deutlich positives Geschäftsergebnis erzielt, das war ein wichtiger Schritt. Aber das jedes Jahr zu schaffen, ist mit Borussias Rahmenbedingungen eine große Herausforderung.“

Umsatztechnisch kam Borussia im vergangenen Jahr auf 199 Millionen Euro. Zum Vergleich: Der deutsche Branchenprimus Bayern München brachte zuletzt rund 854 Millionen Euro auf die Waage.

Philipp Hafner ist Redakteur bei FINANCE. Er hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth sowie an der University of Amsterdam studiert. Vor FINANCE arbeitete Philipp Hafner mehr als sechs Jahre bei der Verlagsgruppe Knapp/Richardi, zunächst als Volontär, anschließend dann als Redakteur für die Fachzeitschrift „Immobilien & Finanzierung“.