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CFO Hundsdorf und CRO Giesswein verlassen Varta 

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CFO Marc Hundsdorf (l.) und CRO Michael Giesswein werden Varta absehbar verlassen. Fotos: Varta AG, Montage: FINANCE
CFO Marc Hundsdorf (l.) und CRO Michael Giesswein werden Varta absehbar verlassen. Fotos: Varta AG, Montage: FINANCE

Bei Varta steht ein größerer Personalwechsel im Vorstand bevor. Wie FINANCE erfahren hat, werden sowohl Finanzvorstand Marc Hundsdorf als auch Chief Restructuring Officer (CRO) Michael Giesswein den Batteriehersteller demnächst verlassen. Wann genau das passiert und wie es personell weitergeht, soll allerdings noch nicht feststehen. Zuerst hatte die „Wirtschaftswoche“ darüber berichtet. Ein Varta-Sprecher wollte sich auf Nachfrage von FINANCE nicht dazu äußern.  

Dass der erfahrene Restrukturierer Giesswein nur ein Gastspiel bei Varta geben würde, war zu erwarten. Er hatte von der Oettinger Brauerei kommend, wo er ebenfalls als CRO aktiv gewesen war, im Juni 2023 bei Varta angeheuert, um als CRO im Vorstand die Sanierung des Batteriekonzerns zu begleiten. Erst zum Jahresanfang 2025 war er noch zum Generalbevollmächtigten ernannt worden.  

Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet, soll Giesswein nun allerdings auf eigenen Wunsch gehen und auch schon einen neuen Job in Österreich haben, wo seine Familie lebt.  

CFO Marc Hundsdorf kam mitten in der Krise zu Varta   

Ungewöhnlicher erscheint der Abgang von Marc Hundsdorf. Er hatte seinen Job als CFO bei Varta kurz vor Giesswein im Mai 2023 angetreten – ebenfalls mit der Aufgabe, die kurz davor beschlossene Restrukturierung umzusetzen.  

Bis heute befindet sich Varta allerdings in der Krise und will sich nun über ein StaRUG-Verfahren finanziell sanieren. Die Mehrheit der Gläubiger hat dem Restrukturierungsplan Ende November 2024 zugestimmt, auch das Amtsgericht Stuttgart hat den Plan bestätigt.  

Varta-Sanierung ist noch nicht abgeschlossen 

In trockenen Tüchern ist er aber noch nicht: Die Kleinaktionäre haben ihre Zustimmung geschlossen verweigert und wollen sich gegen die Entscheidung des Restrukturierungsgerichts wehren. Schon als Varta im Juli angekündigt hatte, sich im StaRUG-Verfahren sanieren zu wollen, hatten die Minderheitsaktionäre gekontert, alle Rechtsmittel ausschöpfen zu wollen.  

Vartas Restrukturierungsplan sieht neben einem Schuldenschnitt auch eine Herabsetzung des Grundkapitals der Gesellschaft auf 0 Euro vor. Das wird zu einem kompensationslosen Ausscheiden der derzeitigen Aktionäre und zu einem Delisting von der Frankfurter Börse führen. Zugleich sollen der derzeitige Mehrheitsaktionär und Vorsitzende des Aufsichtsrats, Michael Tojner, und der neue Investor, Porsche, frisches Eigenkapital aus einer Bar- und Sachkapitalerhöhung in Höhe von insgesamt 60 Millionen Euro in das Unternehmen stecken. Porsche steigt mit 30 Millionen Euro bei Varta ein. 

Lena Scherer ist Redakteurin bei FINANCE. Sie hat Publizistik, Anglistik und Komparatistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz studiert und nebenbei für verschiedene Redaktionen gearbeitet. Bevor sie zu FINANCE kam, war sie mehr als acht Jahre lang beim Branchen-Fachdienst buchreport aktiv, zuletzt als Co-Chefredakteurin. Dort hat sie unter anderem Marktanalysen vorgenommen sowie die Bereiche Fachinformation, Recht/Wirtschaft/Steuern und Digitales betreut.

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