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CFO Schulz verlässt Renk nach nur gut einem Jahr 

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CFO Christian Schulz verlässt den Panzergetriebehersteller Renk vorzeitig auf eigenen Wunsch. Foto: Frank Gärtner - stock.adobe.com
CFO Christian Schulz verlässt den Panzergetriebehersteller Renk vorzeitig auf eigenen Wunsch. Foto: Frank Gärtner - stock.adobe.com

Der Panzergetriebehersteller Renk bekommt eine neue CFO: Anja Mänz-Siebje, derzeit Leiterin Corporate Finance und CFO der Renk GmbH, wird mit Wirkung zum 1. Oktober 2024 auf Konzernebene zur Vorständin für Finanzen und IT berufen. Bevor sie zu Renk kam, war sie unter anderem bei Bayer und Siemens Energy aktiv.   

Bei Renk folgt Mänz-Siebje nun auf Noch-CFO Christian Schulz, der den Aufsichtsrat aus persönlichen Gründen um die vorzeitige Auflösung seines eigentlich noch bis 2026 laufenden Vertrags gebeten hat, heißt es von Renk. Er wird das Unternehmen, hinter dem der Private-Equity-Investor Triton steht, mit Wirkung zum 30. September 2024 verlassen. Wohin des den Manager als nächstes zieht, ist noch nicht bekannt.

CFO Christian Schulz begleitete den IPO von Renk 

Aufsichtsratsvorsitzender und Triton-Deutschlandchef Claus von Hermann hob Schulz‘ Rolle beim IPO von Renk in diesem Jahr hervor: „Christian Schulz hat maßgeblich den Börsengang des Renk-Konzerns sowie die Neustrukturierung der Unternehmensfinanzierung gestaltet und damit entscheidende Weichen für weiteres nachhaltiges Wachstum gestellt. Dafür gilt ihm unser größter Dank“, ließ er sich in einer Mitteilung zitieren.  

Dem Rüstungszulieferer war am 7. Februar der erste IPO des Jahres in Deutschland gelungen. Das Unternehmen hatte dabei mehr erlöst als zunächst angekündigt. Allerdings brauchten Renk-CEO Susanne Wiegand und CFO Schulz für den Sprung an die Börse zwei Anläufe: Anfang Oktober vergangenen Jahres hatten sie den ursprünglich geplanten IPO mit knappem Verweis auf das eingetrübte Marktumfeld abgesagt.  

Schulz brachte auch VW-Tochter Traton an die Börse 

Schulz war erst wenige Monate zuvor im Juni 2023 aus dem „Garden Leave“, also der Freistellung seines vorherigen Arbeitgebers Traton, zu Renk gewechselt. Dort hatte er die Nachfolge von Niklas Beyes angetreten, der sein Amt nach eineinhalb Jahren ebenfalls auf eigenen Wunsch niedergelegt hatte. Schulz wird damit nach seinem Ausscheiden gerade einmal ein gutes Jahr bei den Augsburgern beschäftigt sein, ähnlich kurz wie sein Vorgänger.

Als Schulz zu Renk kam, stieg er in die bereits laufenden Vorbereitungen für den Börsengang ein. Erfahrung mit IPOs hatte er bereits: Von 2018 bis September 2021 war er CFO der VW-Trucktochter Traton verantwortlich und führte sie 2019 an die Börse. Kurz nach dem Börsengang stellte Schulz bei Renk dann auch die Fremdkapitalseite neu auf.  

Renk profitiert von starker Nachfrage

Aktuell profitiert der Rüstungszulieferer weiterhin von der großen Nachfrage im militärischen Bereich. „Der Superzyklus und die Zeitenwende spiegeln sich deutlich in unseren Kennzahlen wider“, kommentierte CEO Susanne Wiegand die am heutigen Dienstag vorgelegten Zahlen. „Renk hat das beste zweite Quartal seiner Unternehmensgeschichte und damit ein extrem starkes erstes Halbjahr 2024 abgeliefert. Alle drei Segmente haben zu diesem Erfolg beigetragen“.

Der Konzern steigerte seinen Umsatz im ersten Halbjahr um satte 24 Prozent auf insgesamt 510 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 410 Millionen Euro gewesen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) legte um gut 9 Prozent auf 69 Millionen Euro zu (Vorjahr: 63 Millionen). Allerdings kippte der Free Cashflow ins Negative und lag bei -7,5 Millionen Euro. Grund dafür waren vor allem das durch den Aufbau von Vorräten gestiegene Net Working Capital sowie höhere Zinszahlungen.

Wegen der starken ersten Jahreshälfte und dem deutlich gestiegenen Auftragsbestand mit einem Volumen von insgesamt 4,7 Milliarden Euro hat der Vorstand seine bisherige Jahresprognose in den oberen Bereich der Spanne verlegt: Im Geschäftsjahr 2024 soll der Umsatz eine Größenordnung von etwa 1,1 Milliarden Euro erreichen. Das bereinigte Ebit soll zwischen 175 und 190 Millionen Euro liegen. Die mittelfristige Prognose haben CEO Wiegand und Noch-CFO Schulz auf ein jährliches Umsatzwachstum von etwa 15 Prozent sowie ein bereinigtes Ebit von etwa 300 Millionen Euro hochgeschraubt.

Lena Scherer ist Redakteurin bei FINANCE. Sie hat Publizistik, Anglistik und Komparatistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz studiert und nebenbei für verschiedene Redaktionen gearbeitet. Bevor sie zu FINANCE kam, war sie mehr als acht Jahre lang beim Branchen-Fachdienst buchreport aktiv, zuletzt als Co-Chefredakteurin. Dort hat sie unter anderem Marktanalysen vorgenommen sowie die Bereiche Fachinformation, Recht/Wirtschaft/Steuern und Digitales betreut.