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Christian Schulz soll VW Truck & Bus an die Börse bringen

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Christian Schulz ist neuer CFO der LKW-Sparte von VW.
VW Truck & Bus AG

Für Christian Schulz beginnt eine neue Aufgabe bei dem Börsenaspiranten VW Truck & Bus. Der 41-Jährige ist ab sofort CFO der LKW-Sparte, zu der unter anderem die bekannten Marken MAN und Scania gehören. Sein Vorgänger Matthias Gründler hatte das Unternehmen im Mai verlassen, VW gab persönliche Motive als Grund für sein Ausscheiden an.

Der überraschende Abgang Gründlers setzte VW Truck & Bus unter Zugzwang. Schließlich bereitet sich das Unternehmen gerade für den Gang an den Kapitalmarkt vor. Bereits im kommenden Frühjahr soll die Lastwagensparte von Volkswagen ihre Wachstumspläne eigenständig finanzieren – aller Voraussicht nach über einen Börsengang, auch wenn sich das Management die Emission von Anleihen ebenfalls offen hält.

Neu-CFO Schulz hat M&A und Controlling-Erfahrung

Dafür muss VW Truck & Bus allerdings seine Finanzabteilung professionalisieren und eine Equity Story erarbeiten. Diese Aufgabe wird nun auf den neuen CFO zukommen. Christian Schulz scheint dafür der ideale Kandidat zu sein, hat er doch sowohl einen Strategie- als auch einen Finanzer-Hintergrund.

Schulz wechselte Anfang 2017 vom Rivalen Daimler zur VW-Lastwagensparte. Als Leiter Unternehmensentwicklung, Strategie und M&A fädelte er unter anderem die Allianz mit dem US-amerikanischen Nutzfahrzeughersteller Navistar sowie die Kooperation mit der Toyota-Tochter Hino ein.

Im vergangenen Herbst übernahm Schulz außerdem die gruppenweite Verantwortung für das Projekt „Next Level“ – das Programm, mit dem VW Truck & Bus seine Kapitalmarktfähigkeit herstellen will. Bei Daimler sowie seinen vorherigen Karrierestationen war der heute 41-Jährige dagegen vor allem im Controlling tätig.

Börsengang als nächster Schritt

Neben der Ernennung eines CFO nahm VW Truck & Bus am heutigen Freitag eine weitere wichtige Hürde: Der Aufsichtsrat stimmte zu, die LKW-Sparte von einer GmbH in eine AG umzuwandeln, wie eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte.

Der Börsengang wird für das erste Quartal 2019 erwartet, festlegen wollte sich VW aber noch nicht. Bis zum IPO muss noch an einigen Schrauben gedreht werden. Etwa die MAN-Maschinenbausparte Diesel & Turbo stört, da sie nicht zur Equity Story eines fokussierten dominanten Lkw-Herstellers passt.

VW Truck & Bus existierte seit 2015 als GmbH. Im letzten Geschäftsjahr erwirtschaftete sie einen Umsatz von 24 Milliarden Euro und zeichnet damit einen Absatzwachstum von 12 Prozent zum Vorjahr.

raphael.warnke[at]finance-magazin.de