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E.on macht Nadia Jakobi zur Nachfolgerin von CFO Spieker

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Nadia Jakobi wird neue CFO beim Energiekonzern E.on. Foto: E.on
Nadia Jakobi wird neue CFO beim Energiekonzern E.on. Foto: E.on

Stühlerücken an der Unternehmensspitze von E.on: Der langjährige CFO Marc Spieker löst zum 1. Juni 2024 den scheidenden Chief Operating Officer Commercial Patrick Lammers ab. Damit wird er künftig den Geschäftsbereich Kundenlösungen verantworten. Der Wechsel hatte sich bereits abgezeichnet.  

Spieker hatte seine berufliche Laufbahn 2002 bei E.on begonnen, das Finanzressort verantwortet er seit sieben Jahren. Sein CFO-Vertrag läuft dieses Jahr aus.  

E.on findet neue CFO im eigenen Haus 

Seine Nachfolgerin als CFO wird Nadia Jakobi, die im Energiekonzern momentan die Handelseinheit E.on Energy Markets führt. Auch Jakobi begann ihre Karriere bei E.on im Jahr 2001. Nach einem Zwischenspiel beim Energieunternehmen Uniper, das 2016 durch Abspaltung von E.on entstanden war, kehrte sie 2019 zum Konzern zurück.   

Nadia Jakobi kennt die E.on-Finanzen von Grund auf: Sie hat die gesamte Finanzorganisation des Konzerns operativ und auf Leitungsebene durchlaufen. Zuletzt baute sie eine neue Einheit für Energie-Optimierung und -Handel auf.  

Noch-CFO Spieker kündigt weitere Milliardeninvestitionen an 

Noch-CFO Marc Spieker hinterlässt seiner Nachfolgerin Nadia Jakobi eine ordentliche Geschäftsentwicklung, aber auch große Investitionsbedarfe. Gerade erst hat er angekündigt, die europaweit geplanten Investitionen bis 2028 von 33 auf 42 Milliarden Euro hochzuschrauben. Mit 34 Milliarden Euro soll der Großteil davon in die Energienetze fließen – allerdings mit der Einschränkung „angemessener regulatorischer Rahmenbedingungen“. In den Ausbau der Energieinfrastrukturlösungen für Industrie, Städte und Kommunen sollen 5 Milliarden Euro gesteckt werden.  

„Wir werden unseren Wachstumskurs in den kommenden Jahren fortsetzen. Europaweit gibt es massive Ausbaupläne für erneuerbare Energien, die ans Netz gebracht werden müssen. Hinzu kommen Millionen von Wärmepumpen, privaten Stromspeichern und Ladestationen“, sagte Spieker. Deshalb investiere E.on jetzt „noch mehr und noch schneller“ in die Stromnetzinfrastruktur. Diese soll bis 2028 um durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr zulegen. Auch in der zweiten Geschäftssparte Kundenlösungen sollen zusätzliche Investitionen für Wachstum sorgen.  

Im Geschäftsjahr 2023 entwickelten sich beide Geschäftsfelder, Energienetze und Kundenlösungen, positiv im Vergleich zum Vorjahr. Das bereinigte Konzern-Ebitda stieg deutlich auf 9,4 Milliarden Euro, allerdings trugen dazu auch wesentlich Einmaleffekte bei. Der bereinigte Konzernüberschuss lag bei 3,1 Milliarden Euro.  

E.on mit verhalteneren Erwartungen für 2024 

Angesichts der Einmaleffekte 2023 sind die Erwartungen der E.on-Führung für das laufende Jahr verhaltener. Hinzu kämen höhere Großhandelspreise sowie ein höheres Inflations- und Zinsniveau als vor Beginn der Krise. Addieren soll sich das zu einem bereinigten Konzern-Ebitda zwischen 8,8 und 9,0 Milliarden Euro und einem bereinigten Konzernüberschuss zwischen 2,8 und 3,0 Milliarden.  

Das Mittelfrist-Ziel für die designierte CFO Nadia Jakobi ist ambitionierter: Bis 2028 soll das bereinigte Konzernergebnis auf mehr als 11 Milliarden Euro ansteigen.  

Lena Scherer ist Redakteurin bei FINANCE. Sie hat Publizistik, Anglistik und Komparatistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz studiert und nebenbei für verschiedene Redaktionen gearbeitet. Bevor sie zu FINANCE kam, war sie mehr als acht Jahre lang beim Branchen-Fachdienst buchreport aktiv, zuletzt als Co-Chefredakteurin. Dort hat sie unter anderem Marktanalysen vorgenommen sowie die Bereiche Fachinformation, Recht/Wirtschaft/Steuern und Digitales betreut.

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