Stefan Rensinghoff leitet jetzt den Unternehmensbereich Corporate Finance bei der HSH Nordbank. „Damit liegt der für uns strategisch wichtige Geschäftsbereich in kompetenten Händen“, kommentierte Matthias Wittenburg, Vorstand Corporates & Markets der Landesbank, den Neuzugang in einer am Dienstag ausgesendeten Mitteilung.
Der Bereich Corporate Finance wurde bei der Bank neu zugeschnitten und umfasst den bisherigen Unternehmensbereich Products und die auf die Beratung von M&A-Deals spezialisierte Tochtergesellschaft HSH Corporate Finance. Durch die Zusammenführung will man bei der HSH „die Anbindung der M&A-Beratung an die Marktbereiche“ verstärken. HSH Corporate Finance ist seit 2002 überwiegend im mittelständischen M&A-Markt aktiv und ist spezialisiert auf die Branchen Healthcare und Logistik/Transport/Schifffahrt.
Wie viele andere Landesbanken auch, spezialisiert sich die HSH mehr und mehr auf das Firmenkundengeschäft. Besonders zu schaffen macht der HSH die schwierige Situation an den Schifffahrtsmärkten. Diese und eine hohe Risikovorsorge führten zu einem Verlust von 814 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2013. Für die Bank war es das schlechteste Jahr seit 2008.
Den langjährigen Banker Rensinghoff dürfte bei der HSH daher keine leichte Aufgabe erwarten. Für ihn ist es der erste Job bei einer Bank seit knapp vier Jahren. Seit seinem Weggang bei der österreichischen Investkredit im Sommer 2010 hatte er als selbstständiger Unternehmensberater gearbeitet. In dieser Zeit hat er laut HSH Nordbank vor allem Firmen in Finanzierungsfragen beraten.
Investkredit engagierte Rensinghoff als Sanierer
Die Investkredit hatte Rensinghoff im November 2009 als Corporate Vorstand und Sanierer an Bord geholt. Er sollte das mittlerweile zur österreichischen Volksbanken-Gruppe (ÖVAG) gehörende Institut wieder auf Kurs bringen. Nach nur acht Monaten im Amt warf Rensinghoff jedoch das Handtuch. Mit dem Zusammenschluss von ÖVAG und Investkredit begründete er damals seinen Weggang – dieser habe die Rahmenbedingungen verändert. Denn er wollte „zur künftigen Entwicklung der Investkredit“ einen „entscheidenden Beitrag leisten“, sagte er damals in einer Mitteilung.
Begonnen hatte Rensinghoff seine Bankkarriere nach dem Studium bei der IKB, für die er fast 20 Jahre lang arbeitete. Zuletzt war er dort Bereichsleiter Strukturierte Finanzierung. 2005 wechselte er dann zur DZ Bank, wo er diesen Geschäftsbereich mit aufbaute.