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Jörg Reinhardt wird neuer CFO bei Akasol

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Jörg Reinhardt wird neuer CFO bei Akasol. Foto: Nischaporn - stock.adobe.com

Vorstandswechsel bei Akasol: Der Darmstädter Hersteller von Batteriesystemen ernennt Jörg Reinhardt zum neuen CFO. Reinhardt wird seine neue Position auch direkt antreten, denn sein Vorgänger Carsten Bovenschen verlässt das Unternehmen zum heutigen 30. September auf eigenen Wunsch, wie Akasol am heutigen Donnerstag mitteilte.

Jörg Reinhardt kommt von BorgWarner

In seiner neuen Funktion wird Jörg Reinhardt die Bereiche Finanzen, Personal, Investor Relations, Recht und die allgemeine Verwaltung verantworten. Reinhardt kommt vom US-amerikanischen Automobilzulieferer BorgWarner, für den er über 18 Jahre lang tätig war.

Jörg Reinhardt wird neuer CFO bei Akasol.
Jörg Reinhardt wird neuer CFO bei Akasol. Foto: Akasol

Zuletzt war er bei den Amerikanern im Corporate-Finance-Bereich für den Geschäftsbereich Turbo Systems in Europa und Südamerika zuständig. Der Aufsichtsratsvorsitzende von Akasol, Christoph Reimnitz, beschriebt Reinhardt als einen „erfahrenen Finanzexperten mit einer langjährigen Erfolgsgeschichte in der Automobilindustrie“.

Die Besetzung des CFO-Postens mit einem eigenen Mann folgt auf die Übernahme von Akasol durch BorgWarner. Der US-Konzern hatte im Februar dieses Jahres ein Übernahmeangebot für Akasol im Wert von 730 Millionen Euro angekündigt. Im Sommer wurde der Deal abgeschlossen. Die Personalie deutet darauf hin, dass der neue Eigentümer Akasol stark in die eigenen Konzernstrukturen zu integrieren plant.

CFO Carsten Bovenschen kam 2019 zu Akasol

Der ausscheidende Finanzchef Carsten Bovenschen erfüllt durch seinen Weggang seinen ursprünglich auf drei Jahre angelegten Vertrag nicht ganz. Der Diplom-Kaufmann und frühere CFO von Solarwatt war im Januar 2019 zu Akasol gekommen. Zunächst war er angetreten, um den Börsenneuling am Kapitalmarkt zu repräsentieren und die Verwaltung auf die stark wachsende Unternehmensgröße und Investorenrelevanz anzupassen. Doch dann kam die Coronakrise, die seine CFO-Agenda enorm veränderte.

Wie genau, erzählte Bovenschen über mehrere Episoden im Rahmen der FINANCE-Serie „CFO in der Coronakrise“. Unter anderem musste Bovenschen Lieferketten stabilisieren, verhindern, dass die Bestände fertig produzierter Produkte aus dem Ruder liefen und schließlich inmitten dieser schwierigen Zeit den Aufbau von zwei großen neuen Fertigungsstätten in Darmstadt und in den USA begleiten. Er ging diese Herausforderungen unter anderem damit an, dass er eine spezielle Taskforce gründete.

Aufsichtsrat Reimnitz würdigt die Erfolge des scheidenden CFO Carsten Bovenschen, der „nicht nur das dynamische Wachstum von Akasol gefördert, sondern auch maßgeblich an der erfolgreichen Übernahme durch BorgWarner“ mitgewirkt habe.

Akasol wächst trotz Coronakrise

Akasol ging 2018 an die Börse und wird von Mitgründer Sven Schulz als Vorstandschef geleitet. Zum Zeitpunkt der Übernahme durch BorgWarner besaß Schulz‘ Familie mit etwa 47 Prozent den Großteil der Aktien des Batterieherstellers. Auch weil auch noch weitere Gründer des von Elektrotechnikstudenten der TU Darmstadt ins Leben gerufenen Unternehmens Aktienpakete besaßen und dem Kauf durch BorgWarner zustimmten, war der Deal schnell in trockenen Tüchern. Inzwischen halten die US-Amerikaner über 90 Prozent der Aktien.

Für das Geschäftsjahr 2020 bilanzierte Akasol einen Umsatz von 68,3 Millionen Euro, ein Plus von über 20 Millionen Euro gegenüber Vorjahr. Die Verwerfungen von Corona verursachten jedoch einen operativen Verlust von 8,3 Millionen Euro, der sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 5,2 Millionen Euro vergrößerte. Derzeit liegt der Aktienkurs stabil bei rund 130 Euro. BorgWarner hatte 120 Euro je Papier bezahlt.

jan.schuermann[at]finance-magazin.de