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Patrizia-CFO Arwed Fischer geht nach Mega-Deal

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Arwed Fischer, CFO der Patrizia Immobilien, wird nach dem Verkauf von Südewo an die Deutsche Annington sein Amt abgeben.
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Der Immobilienmarkt bleibt in Bewegung: Nur wenige Wochen, nachdem die Deutsche Wohnen ein Immobilienportfolio mit 6.500 Wohneinheiten in Berlin übernommen hat, schlägt nun der größere Wettbewerber Deutsche Annington erneut zu. Von der Patrizia Immobilien übernimmt die Deutsche Annington die Süddeutsche Wohnen Gruppe (Südewo) mit einem Bestand von 19.800 Wohnungen. Der Kaufpreis liegt bei 1,9 Milliarden Euro.

Patrizia hatte die vormalige LBBW Immobilien GmbH im Februar 2012 übernommen. Der M&A-Deal kam eher unverhofft: Patrizia zufolge war ein unaufgefordertes Angebot für die Südewo-Übernahme eingegangen. Der M&A-Deal steht noch unter einigen Vollzugsbedingungen und soll im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden. Patrizia erhält nach eigenen Angaben eine erfolgsabhängige Vergütung.

Der Verkauf der Südewo sowie die Übernahme eines deutsch-schwedischen Portfolios mit rund 14.000 Wohnungen, die Patrizia zufolge aufgrund der bisherigen Annahmequoten „überwiegend wahrscheinlich“ ist, bescheren dem Unternehmen einen Höhenflug: CFO Arwed Fischer kann die bislang veröffentlichte Ergebnisprognose deutlich erhöhen. Bislang lautete das Ziel, das operative Ergebnis des Vorjahres von 50,2 Millionen Euro um 10 Prozent zu steigern. Inzwischen geht Patrizia Immobilien davon aus, für die beiden Geschäftsjahre 2015 und 2016 ein operatives Gesamtergebnis von insgesamt mindestens 200 Millionen Euro zu erzielen.

Patrizia verabschiedet CFO Arwed Fischer

Mit der Transaktion kann Patrizia-CFO Arwed Fischer seinem Nachfolger ein finanziell stabil aufgestelltes Unternehmen übergeben. Fischer wird seinen CFO-Posten im kommenden Jahr räumen. Dies geschehe „vereinbarungsgemäß“, teilte das Unternehmen mit. Fischers Vertrag läuft zum 29. Februar 2016 aus. Danach soll es „einen Generationenwechsel in der Position“ geben, hieß es. Damit wolle das Unternehmen auf dem CFO-Posten wie auch bei den übrigen Vorständen eine Perspektive zumindest für die kommenden zehn Jahre ermöglichen.

Ein Nachfolger Fischers dürfte sich damit auf eine dauerhafte Anstellung einrichten dürfen. Noch scheint aber kein Kandidat berufen zu sein. Zumindest hat CFO Fischer zugestimmt, dem Unternehmen nach Auslaufen des Vertrages solange zur Verfügung stehen, bis ein Nachfolger die Aufgaben übernehmen kann. „Sollte dafür eine Verlängerung des Vorstandsmandates notwendig sein, erklärten sowohl Arwed Fischer selbst als auch der Aufsichtsrat die Bereitschaft dazu“, teilte Patrizia Immobilien mit. Derzeit ist geplant, dass Fischer dem Unternehmen nach Auslaufen des Vertrages für sechs Monate als Berater zur Verfügung steht.

Arwed Fischer übernahm CFO-Amt in der Krise

Aufsichtsrat und Vorstand lobten den scheidenden CFO Arwed Fischer bereits jetzt für seine Verdienste. Sie bedankten sich „sehr herzlich für die sehr gute Zusammenarbeit in den vergangenen acht Jahren“. Arwed Fischer habe gemeinsam mit den Vorstandskollegen Wolfgang Egger und Klaus Schmitt das Unternehmen neu ausgerichtet und es wirtschaftlich sowie auf dem Kapitalmarkt „auf eine komplett neue Basis gestellt“.

Insbesondere die nach der Finanzkrise schwierige Finanzierungssituation habe der CFO „nachhaltig verbessert“. Fischer hatte das CFO-Amt Anfang 2008 übernommen. Er war zuvor insgesamt zwölf Jahre als Vorstand für börsennotierte Handelsunternehmen tätig, unter anderem bei KarstadtQuelle.