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Peek & Cloppenburg muss sich neuen CFO suchen

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Der Modehändler Peek & Cloppenburg muss sich einen neuen Finanzchef suchen. Foto: Jarretera – stock.adobe.com
Der Modehändler Peek & Cloppenburg muss sich einen neuen Finanzchef suchen. Foto: Jarretera – stock.adobe.com

An der Spitze von Peek & Cloppenburg Düsseldorf (P&C) geht es auch im neuen Jahr zu wie im Taubenschlag: Wie der kriselnde Düsseldorfer Modehändler auf Anfrage von FINANCE bestätigt, hat CFO Steffen Schüller das Unternehmen zum Jahresbeginn verlassen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Die Trennung sei „im besten gegenseitigen Einvernehmen“ erfolgt. Zuerst hatte die „Textilwirtschaft“ über den Abgang des Finanzchefs berichtet.

Peek & Cloppenburg ging im März 2023 in die Insolvenz

Erst im vergangenen Frühjahr hatte sich Peek & Cloppenburg im Zuge des Anfang März beantragten Schutzschirmverfahrens vom Großteil seines Düsseldorfer Führungspersonals getrennt. Neben Schüller blieben damals nur noch Thomas Freude, der Anfang von 2023 vom Retail-Wettbewerber Adler kam, und der Restrukturierungsexperten Dirk Andres an Bord. Letzterer hatte im Anschluss an das beendete Insolvenzverfahren Anfang Oktober auf „Linkedin“ seinen Abschied bei P&C verkündet.

Schüller hatte den CFO-Posten bei den Düsseldorfern erst im Mai 2022 angetreten und war für die Bereiche Finanzen und Steuern, Treasury, Controlling sowie Recht und Versicherungen zuständig. Parallel fungierte er auch als Managing Director für Peek & Cloppenburg in Wien.

Sanierer Richter übernimmt CFO-Posten interimistisch

Über seine Nachfolge will P&C zu einem späteren Zeitpunkt informieren, teilt das Unternehmen auf FINANCE-Anfrage mit. In der Zwischenzeit werde Axel Richter als Ansprechpartner für alle Finanzthemen zur Verfügung stehen. Richter, der Rechtsanwalt in der Kanzlei von Dirk Andres ist, habe die Unternehmensgruppe in den vergangenen Monaten als Berater eng begleitet, so P&C. Dass Insolvenzberater über die Dauer eines Insolvenzverfahren hinaus interimistisch an Bord bleiben, ist nicht unüblich.

Geschäftsführer Freude hatte das Ende des Eigenverwaltungsverfahrens Anfang Oktober als Grundlage für einen „gesicherten Fortbestand des Unternehmens“ bezeichnet. Für die Gläubiger von P&C ging der Neustart indes mit schmerzhaften Zugeständnissen einher: Wegen der Pleite mussten sie auf einen dreistelligen Millionenbetrag verzichten. Als größter Verlierer galt ein Konsortium aus elf Banken, zu dem unter anderem die Deutsche Bank, die Commerzbank und indirekt als Darlehensbürgin die staatseigene Förderbank KfW zählten.

Philipp Hafner ist Redakteur bei FINANCE. Er hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth sowie an der University of Amsterdam studiert. Vor FINANCE arbeitete Philipp Hafner mehr als sechs Jahre bei der Verlagsgruppe Knapp/Richardi, zunächst als Volontär, anschließend dann als Redakteur für die Fachzeitschrift „Immobilien & Finanzierung“.