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Voestalpine verliert halben Vorstand 

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Finanzchef Robert Ottel wird Voestalpine verlassen. Foto: Voestalpine
Finanzchef Robert Ottel wird Voestalpine verlassen. Foto: Voestalpine

Großes Stühlerücken bei Voestalpine: Der Stahl- und Technologiekonzern muss gleich drei seiner sechs Vorstandsmitglieder ziehen lassen, wie das Unternehmen mitteilte. Dazu zählt auch CFO Robert Ottel, der seinen zum 31. März 2024 auslaufenden Vertrag mit dem österreichischen Thyssenkrupp-Konkurrenten nicht verlängert. 

Der Aufsichtsrat hatte Ottel einen neuen Vertrag über weitere fünf Jahre angeboten – der Finanzmanager hat diesen jedoch abgelehnt und angekündigt, nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Einen Nachfolger kann das Unternehmen noch nicht präsentieren. Eigenen Angaben zufolge werde sich Voestalpine nun „kurzfristig mit der Frage der Nachfolge“ auseinandersetzen. 

CFO Ottel stieg 1997 bei Voestalpine ein 

Mit Ottel wird ein langjähriger Mitarbeiter das Unternehmen verlassen: Der scheidende Finanzvorstand hat seit April 2005 die konzernweite Finanzleitung inne und ist somit bereits seit mehr als 18 Jahren im Amt. In dieser Position ist er neben dem Finanzressort für die Konzernfunktionen Bilanzen, Controlling, Konzern-Treasury, Steuern, Managementinformationssysteme sowie Risikomanagement zuständig.  

Seine Karriere bei den Österreichern geht aber noch weiter zurück. 1997 war Ottel in das Entwicklungsprogramm „High Mobility Pool“ bei Voestalpine eingestiegen. Nach verschiedenen Führungspositionen in der Metal Forming Division, wurde er schließlich 2004 als Chef der Division in den Vorstand berufen.  

Während seiner Amtszeit als Finanzchef hat Ottel Unternehmensangaben zufolge mehr als 30 Transaktionen sowie diverse Finanzierungen und Refinanzierungen von Anleihen begleitet. Erst im April dieses Jahres platzierte Voestalpine eine Wandelschuldverschreibung in Höhe von 250 Millionen Euro.  

Voestalpine muss drei Vorstände ziehen lassen  

Neben dem vakanten CFO-Posten muss Voestalpine außerdem zwei weitere Vorstandspositionen neu besetzen. So verlässt Peter Schwab die Österreicher „aus persönlichen Gründen“ ebenfalls Ende März 2024. Er ist für die Metall-Division des Konzerns zuständig und verantwortet unter anderem die Beschaffungsstrategie. Der Manager agiert seit November 2014 im Voestalpine-Vorstand.  

Seit mehr als zehn Jahren im Amt ist zudem Franz Rotter. Der 1957 geborene Manager wird seine Funktion als Leiter der High Performance Metals Division nicht weiter ausführen und sich Ende März 2024 in den Ruhestand verabschieden.  

Für beide Vorstandspositionen hat Voestalpine bisher keine Nachfolger berufen. Wer nun ab Frühjahr 2024 die freien Positionen in dem bisher rein männlich besetzten Vorstand ausfüllen wird, bleibt somit vorerst ungewiss. Eine Entscheidung soll der Aufsichtsrat am heutigen Dienstag bekanntgeben.  

Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.