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18 Millionen für Ex-Deutsche-Wohnen-Chef Zahn

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Der Ex-Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn erhält eine hohe Abfindung. Foto: picture alliance/dpa/Christoph Soeder
Der Ex-Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn erhält eine hohe Abfindung. Foto: picture alliance/dpa/Christoph Soeder

Die Fusion von Vonovia und Deutsche Wohnen hat geklappt, die Personalrochade und Neubesetzung der Posten im fusionierten Immobiliengroßkonzern nicht ganz: Der eigentlich als Co-Chef vorgesehene ehemalige Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn tritt seinen Posten nicht an und bekommt zum Abschied ein Gehalts-, Bonus- und Abfindungspaket in Höhe von 18,25 Millionen Euro. Wie aus dem am gestrigen Donnerstag veröffentlichten Vergütungsbericht bekannt wurde, sind 7,3 Millionen Euro davon seine Abfindung.

Zahns Grundgehalt betrug nur 1,15 Millionen Euro

Außerdem setzte sich sein Gehalt aus einer Grundvergütung von 1,15 Millionen Euro sowie einer 8,84 Millionen Euro umfassenden Ausschüttung des Long-Term-Incentive-Plans zusammen. Long Term Incentives sind auf mehrere Jahre angesetzte Ziele, die gemeinsam mit Aufsichtsrat und Vorstand vereinbart werden. Bei Erfüllung dieser Ziele werden entsprechende Bonuszahlungen fällig. Im Fall von Zahn betrug dieser Zeitraum vier Jahre.

Darüber hinaus hat der Manager noch Nebenleistungen in Höhe von 370.000 Euro und eine Sonderzahlung über 428.000 Euro bezogen. Auch wurden Short Term Incentives über die Dauer eines Jahres in Höhe von einer halben Million Euro an Zahn ausgezahlt.

Michael Zahn sollte Nummer 2 bei Vonovia werden

Eigentlich sollte das Ganze anders laufen und Zahn gemeinsam mit Vonovia-Chef Rolf Buch als dessen Stellvertreter den fusionierten riesigen Immobilienkonzern gemeinsam leiten. Doch am 20. Dezember vergangenen Jahres wurde bekannt, dass Michael Zahn das Unternehmen anders als geplant verlassen wird.

Verschiedene Medien berichteten, dass es schon bei den ersten Meetings von Zahn mit dem Vonovia-Vorstand zu großen Differenzen gekommen sein soll – im Stil wie in der Sache. Zahn ließ mitteilen, er hätte die „Integration der Deutschen Wohnen in Vonovia nicht so unbefangen und sachlich“, wie es seinen Anforderungen entspräche, vorantreiben können.

Bei anderen Managern hingegen klappten die Wechsel: So ist der ehemalige Deutsche-Wohnen-Finanzchef Philip Grosse nun CFO von Vonovia. Helene von Roeder, die vor der M&A-Transaktion noch Finanzvorständin bei Vonovia war, ist nun Digitalchefin.

Deutsche Wohnen fährt Milliardengewinn ein

Aus dem Geschäftsbericht der Deutschen Wohnen geht hervor, dass im letzten eigenständigen Geschäftsjahr ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 634,6 Millionen Euro erzielt wurde. Der Gewinn nach Steuern belief sich auf 919 Millionen Euro.

Im Vorjahr lagen der Periodengewinn noch bei 1,55 Milliarden und das operative Ergebnis bei 686,7 Millionen Euro.

Auch Ex-Deutz-Chef Hiller erhält hohe Abfindung

Auch der Motorenbauer Deutz hat sich auf einen Aufhebungsvertrag mit seinem ehemaligen CEO Frank Hiller geeinigt. Der S-Dax-Konzern schasste im Februar seinen CEO nach einem Streit um das Fehlen einer Frau im Vorstand.

Wie im aktuellen Vergütungsbericht nachzulesen ist, verdiente Hiller 2021 insgesamt 1,45 Millionen Euro. Ausgehend von seinem Grundgehalt und den Regelungen zur Bestimmung von Abfindungszahlungen hat die „FAZ“ errechnet, dass Hiller nach der nun erfolgten Einigung eine Abfindung von 4 bis 5 Millionen Euro erhalten dürfte. Der 55-jährige möchte zeitnah wieder ein neues Managementmandat übernehmen. Sein Nachfolger an der Spitze von Deutz wurde CFO Sebastian Schulte. Für den CFO-Posten wird nun nach einer Frau gesucht.  

jan.schuermann[at]finance-magazin.de

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