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Guy Wyser-Pratte macht bei OHB Kasse

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Der Bremer Satellitenhersteller OHB ist den aufmüpfigen Investor Guy Wyser-Pratte los.
OHB

Das Bremer Familienunternehmen OHB kann aufatmen: Der aktivistische Investor Guy Wyser-Pratte hat sein Aktienpaket verkauft, wie er dem „Handelsblatt“ sagte. OHB-Chef Marco Fuchs kommentierte gegenüber FINANCE: „Natürlich freut es uns, wenn OHB-Investoren Gewinne erzielen. Darin liegt schließlich der Sinn des Aktienmarkts."

Der US-Amerikaner Wyser-Pratte hielt rund ein Prozent der Aktien an dem Satellitenhersteller. Das Paket soll ihn rund 3,5 Millionen Euro gekostet haben, der Verkauf brachte ihm mehr als das Doppelte ein. Unterm Strich steht für Wyser-Pratte laut Handelsblatt ein Gewinn von 120 Prozent.

Guy Wyser-Pratte war im Sommer bei OHB eingestiegen. Trotz seines geringen Anteils an der Firma mahnte er schon bald lautstark Änderungen bei den Bremern an. In zwei Briefen kritisierte er die Organisation des Familienunternehmens als ineffizient und nicht kapitalmarktgerecht.

Die OHB-Aktie legte im Jahresverlauf deutlich zu

Wyser-Pratte ging es um schnelle Kurssteigerungen

Schon im Oktober prognostizierte FINANCE, dass Wyser-Pratte es schwer haben dürfte, operative Verbesserungen und damit Margensteigerungen bei OHB in Gang zu setzen. Denn zum einen ist OHB zu 70 Prozent in Familienhand und kann es sich damit leisten, Kleinaktionäre zu ignorieren. Zum anderen muss das Unternehmen einen Großteil seines Geschäfts auf Subunternehmer auslagern, was die eigene Wertschöpfung begrenzt.

FINANCE hatte daraus geschlossen, dass Wyser-Pratte es bei OHB weniger auf Umbauten abgesehen hatte, die sich auf die Geschäftszahlen niederschlagen, und mehr darauf, die Aufmerksamkeit für die Aktie zu erhöhen, um den Kurs zu treiben. Das ist ihm gelungen: Vor seinem Einstieg stand die Aktie bei 20 Euro, jetzt bei 43.

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Mehr zu Wyser-Pratte, AOC und Cevian lesen Sie auf der Themenseite aktivistische Investoren.