Für ein M&A-Projekt mandatieren Unternehmen in der Regel ein Beraterteam, das sie kennen und dem sie vertrauen. Unbekannte zu rekrutieren, die dann auch noch remote arbeiten, dürfte für viele befremdlich anmuten. Doch genau auf dieses Konzept setzt Ömer Güven.
Die Idee für die Plattform Fintalent kam ihm 2017 im Urlaub in Thailand: Nach Stationen im Equity- und M&A-Bereich unter anderem bei Warburg hatte der Banker zunächst genug vom Investmentbanking. Er kündigte seinen Job und kehrte nach Asien zurück – eigentlich um Tauchlehrer zu werden –, doch ließ ihn das Investmentbanking nicht ganz los.
Er arbeitete währenddessen immer wieder an M&A- und Private-Equity-Projekten – zum Teil freiberuflich, zum Teil über Freelancing-Plattformen, aber immer remote vom Schreibtisch in Asien aus. „Das hat sehr gut funktioniert“, findet Güven rückblickend – und fragte sich, ob es nicht auch ein Modell für andere sein könnte. Der Banker gründete daher seine Freelancing-Plattform Fintalent eigens für M&A-Projekte.
Vor rund drei Jahren wagte Güven diesen Schritt – heute sind seinen Angaben zufolge mehr als 800 M&A-Professionals und über 60 Unternehmen an Fintalent angeschlossen, darunter namhafte deutsche Firmen wie die Telekom oder die Werhahn Gruppe. Freiberuflich und von zuhause aus an Transaktionen arbeiten – wird so das M&A-Geschäft in Zukunft ablaufen?
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