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M&A-Deals: Linde, Cinemaxx, NordLB

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Linde und Praxair haben ihre milliardenschwere Fusion vor dem Aus gerettet. Doch zu welchem Preis?
The Linde Group

USA genehmigt Fusion von Linde und Praxair

Die beiden Industriegasehersteller Linde und Praxair haben die letzte Hürde bei ihrer geplanten milliardenschweren Fusion genommen. Die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) hat am Montag „unter der Auflage der Umsetzung bestimmter Veräußerungs- und Verhaltenszusagen“ grünes Licht für den Zusammenschluss gegeben, wie Linde in einer Pressemitteilung erklärte. Demnach müssen sich Linde und Praxair aus neun Teilbereichen des Industriegasegeschäfts zurückziehen. Linde will den Rückzug laut eigenen Angaben bis Ende Januar 2019 vollzogen haben. Vergangene Woche hatten bereits mehrere Medien über eine mündliche Zustimmung der FTC für die Fusion der beiden Industriegasehersteller berichtet.

Cinemaxx und Cinestar schaffen Kinoriesen

Die beiden größten deutschen Kinokonzerne Cinestar und Cinemaxx schließen sich zusammen. Die britische Vue Entertainment, zu der Cinemaxx seit 2012 gehört, hat den deutschen Marktführer Cinestar übernommen. Wie Vue mitteilte, beläuft sich der maximale Kaufpreis auf bis zu 222 Millionen Euro. 130 Millionen erhalte der bisherige australische Cinestar-Eigner Event Hospitality & Entertainment vorab. Die Zahlung des restlichen Kaufpreises hänge vom Verlauf des Ticketverkaufs im kommenden Jahr ab. Eigenen Angaben zufolge ist es der größte Zukauf in der Unternehmensgeschichte von Vue. Die Kartellbehörden müssen den Deal noch freigeben.  

Commerzbank soll an NordLB interessiert sein

Die Commerzbank ist offenbar an einer Übernahme der NordLB interessiert. Wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ und das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Insider berichten, hat die Commerzbank eine unverbindliche Offerte für die kriselnde Landesbank abgegeben. Der NordLB zufolge ist der Interessentenkreis derweil auf weniger als zehn Bieter eingeengt worden. Darunter seien die Banken Helaba und Commerzbank sowie die Finanzinvestoren Apollo, Advent und Cerberus.

VW macht Traton reif für den IPO

Der Lastwagen- und Anlagenbauer MAN trennt sich von seiner Schiffsmotoren- und Turbomaschinen-Sparte Energy Solutions. Der Geschäftsbereich geht laut einer Pressemitteilung vom Donnerstagabend zu 100 Prozent an die Konzernmutter VW über. Zusätzlich übernimmt der Autobauer den 76-Prozent-Anteil, den MAN an dem Getriebehersteller Renk hält. Der Kaufpreis für die MAN-Sparte und die Renk-Anteile beträgt zwischen 1,9 und 2,1 Milliarden Euro. Der Deal soll bis Ende 2019 abgeschlossen werden. Im gleichen Zug verkauft MAN die US-Tochter von Energy Solutions für rund 100 Millionen Euro an eine US-Tochter von VW. 

Die Abspaltung der MAN-Geschäftsteile ist eine Voraussetzung für den IPO der VW-Lkw- und Bus-Sparte Traton, in der die beiden Marken MAN und Scania gebündelt sind. Denn der Börsengang sieht lediglich zwei reine Lkw-Marken vor, was wiederum die Randgeschäfte von MAN ausschließt.

Weitere Meldungen

Die französisch-deutsche BankengruppeOddo BHF hat ihre deutsche Brokerage-Tochter Oddo Seydler an Obotritia Capital, eine private Beteiligungsgesellschaft des Unternehmers und Finanzinvestors Rolf Elgeti, verkauft. Wie die beiden Unternehmen am vergangenen Montag bekanntgaben, reicht Elgeti dabei einen Anteil von 25 Prozent an den langjährigen Chef des Handelshauses, René Parmantier, weiter. Die Bank soll künftig unter dem Namen Seydler Bank firmieren. Details zum Kaufpreis machten die Unternehmen nicht.

Der Telekommunikationskonzern Vodafone ist bei seiner geplanten Übernahme wesentlicher Sparten des Konkurrenten Liberty Global, darunter auch das deutsche Tochterunternehmen Unitymedia, offenbar einen Schritt vorangekommen. Der „Börsen-Zeitung“ zufolge hat Vodafone die Transaktion bei der EU-Kommission beantragt. Das Bundeskartellamt habe nun zwei Wochen Zeit, um die Übernahme der Prüfung zu beantragen. Vodafone hatte im April dieses Jahres angekündigt, Liberty Global für 16,5 Milliarden Euro übernehmen zu wollen.

Wenige Wochen nachdem ThyssenKrupp die Aufspaltung des Konzerns in zwei separate Unternehmen beschlossen hat, ist die US-Investmentgesellschaft Harris Associates bei dem Industriekonzern eingestiegen. Wie die Essener mitteilten, halte der aktivistische Investor nun 3,08 Prozent der Anteile. Größter Einzelaktionär bei ThyssenKrupp ist die Krupp-Stiftung mit 21 Prozent, gefolgt vom schwedischen Investor Cevian mit rund 18 Prozent. Auch der US-Hedgefonds Elliott ist an ThyssenKrupp beteiligt. In welcher Höhe ist jedoch unbekannt.

Die EU-Kommission hat offenbar Bedenken gegen die von Alstom und Siemens geplante Fusion im Bahngeschäft geäußert. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, soll ein entsprechendes Schreiben einem Insider zufolge diese Woche abgeschickt werden. Ende August gab die EU bereits bekannt, dass sie erst im Januar 2019, statt schon diesen November, eine Entscheidung treffen werde. Die Fusion der Sparten des deutschen Technologiekonzerns und des französischen Zugherstellers war im September 2017 angekündigt worden.

Der Kölner Motorenbauer Deutz hat seinen 50-prozentigen Anteil an dem vor elf Jahren gegründeten Joint Venture Deutz Dalian an den chinesischen Partner FAW verkauft. Die chinesischen Behörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Über den Kaufpreis gaben die beiden Unternehmen offiziell nichts bekannt. Der Nachrichtenagentur „Reuters“ zufolge soll er bei knapp zehn Millionen Euro liegen.

Der Browserspielebetreiber Gamigo, ein Portfoliounternehmen des Technologie-Investors Blockescence, hat das US-amerikanische Spiele-Unternehmen Trion Worlds übernommen. Der Gesamtkaufpreis beläuft sich auf einen niedrigen zweistelligen Dollar-Millionenbetrag, wie Blockescence mitteilte. Die Trion-Worlds-Akquisition soll 2019 unter Blockescence voraussichtlich einen Umsatz von mindestens 18 Millionen Dollar erwirtschaften.

Beim Börsengang des Verpackungsherstellers SIG Ende September erwarb die in Singapur ansässige Winder Investment einen Anteil von 6 Prozent. Hinter dieser Gesellschaft stehen offenbar drei Millionäre, die das schwedische Familienunternehmen Tetra Laval, bekannt durch die Marke Tetra Pak, kontrollieren, wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ unter Berufung auf drei mit der Situation vertraute Personen berichtete. Ein Insider sagte zudem, die Erben seien keine aktivistischen Aktionäre und hätten auch keine Übernahmepläne.

Der Spezialfaserhersteller Lenzing plant für rund 21 Millionen Euro die verbleibenden 30 Prozent des staatlichen Joint-Venture-Partners NCFC an ihrer chinesischen Tochtergesellschaft Lenzing Nanjing Fibers zu übernehmen. Der Abschluss der Transaktion wird für Ende Oktober erwartet.

Die Private-Equity-Gesellschaft Bregal übernimmt im Zuge der Nachfolgeregelung den Direktreiseveranstalter Trendtours Touristik. Bei den Verkäufern handelt es sich um den Gründer und Geschäftsführer Werner Scheidel sowie weitere Gesellschafter, wie Bregal mitteilte. Sie wurden beraten von der Kanzlei CMS. Trendtours ist seit 18 Jahren am Markt aktiv und in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gewachsen – der Umsatz stieg im vergangenen Jahr auf mehr als 300 Millionen Euro an.  Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

andreas.mehring[at]finance-magazin.de

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Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.

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