Der Spezialchemie-Konzern Lanxess verkauft sein Urethane-Systems-Geschäft an den japanischen Mitbewerber UBE Corporation, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Bei einem Unternehmenswert von 460 Millionen Euro soll der Verkauf den Kölnern rund 500 Millionen Euro in die Kasse spülen. Das Closing des Deals ist für die erste Jahreshälfte 2025 vorgesehen, vorbehaltlich der notwendigen behördlichen Genehmigungen. Damit trennt sich das MDax-Unternehmen endgültig vom Polyurethan-Geschäft.
Bereits seit letztem Jahr ist bekannt, dass der Chemiekonzern den Geschäftsbereich aufgrund schwacher Nachfrage abstoßen will. „Der Verkauf von Urethane Systems ist ein weiterer Meilenstein unserer zügigen Transformation hin zu einem reinen Spezialchemie-Unternehmen, denn wir trennen uns vom letzten verbliebenen Polymergeschäft in unserem Portfolio. Wir sind überzeugt, dass sich dem Urethane-Geschäft unter dem Dach von UBE deutlich erweiterte Wachstums- und Entwicklungsperspektiven eröffnen“, sagt Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender von Lanxess.
Die UBE Corporation werde sämtliche Betriebe und deren etwa 400 Mitarbeiter übernehmen, heißt es von Lanxess. Dazu gehören auch fünf Produktionsstandorte weltweit und Labore in Europa, China und den USA. Nach Angaben von Lanxess generierte das Polyurethan-Geschäft in den vergangenen 12 Monaten bis Juni 2024 einen Umsatz von rund 250 Millionen Euro.
Lanxess will Schulden reduzieren
Mit dem Verkaufserlös plant der Konzern, seine Nettoverschuldung zu reduzieren. Diese lag Ende Juni noch bei 2,5 Milliarden Euro und damit 11 Prozent niedriger als zum Vorjahreszeitpunkt (2,8 Milliarden Euro).
Lanxess kämpft weiter mit der Nachfrageschwäche in der chemischen Industrie. Erst im Februar verkündeten die Kölner, für das abgelaufene Geschäftsjahr mehr als eine halbe Milliarde Euro abschreiben zu müssen. Davon betroffen war neben Firmenwerten von Zukäufen auch die Minderheitsbeteiligung am Kunststoff-Joint-Venture Envalior.