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M&A-Deals: Covestro, Uniper, Allianz

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Bayer drückt beim Covestro-Ausstieg aufs Gas.
Covestro

Bayer stößt erneut Covestro-Anteile ab

Der Chemie- und Agrarkonzern Bayer hat sich von 10,4 Prozent seiner Anteile an seiner ehemaligen Kunststoff-Tochter Covestro getrennt. Laut Angaben des Dax-Konzerns sinkt Bayers direkte Beteiligung von 24,6 Prozent auf 14,2 Prozent. Durch den Verkauf der Anteile fließen Bayer 1,8 Milliarden Euro zu. Für die Käufersuche waren die Investmentbanken Credit Suisse und Goldman Sachs mandatiert.

Bayer drückt beim Covestro-Ausstieg damit aufs Gas. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich Bayer in zwei Schritten von großen Covestro-Aktienpaketen getrennt. Im März reduzierte Bayer seine Anteile zunächst von 64,2 auf 53,3 Prozent, im Juni dann sogar auf 44,8 Prozent. Die Verkäufe sind Teil der Bayer-Strategie sich mittelfristig auch von den verbliebenen Anteilen an Covestro zu trennen.

E.on verkauft Uniper-Anteile

Der Kraftwerkbetreiber E.on verkauft seine Uniper-Anteile an den finnischen Versorger Fortum. Wie E.on mitteilte, bezahlt Fortum für die 46,65 Prozent an Uniper 3,76 Milliarden Euro, was 22 Euro je Aktie entspricht. Die Finnen hatten im September 2017 den M&A-Deal angestoßen. Die Anwaltskanzlei Hengeler Mueller (Federführung: Rainer Krause und Joachim Rosengarten) hat Fortum bei der Transaktion beraten.

Der M&A-Deal wurde im Vorfeld von Protesten und Manövern der Uniper-Führung begleitet. „Das Angebot von Fortum ist aus unserer Sicht finanziell nicht attraktiv und spiegelt das langfristige Potential der Uniper nicht wider“, äußerte sich Uniper-CFO Christoph Dellbrück diesbezüglich im FINANCE-Interview vom Dezember. Zuletzt kamen Spekulationen auf, dass Fortum noch mehr Uniper-Aktien kaufen könnte. Analyst Sam Arie schreibt in einem UBS-Research-Paper, dass Fortum im weiteren Jahresverlauf im großen Stile weitere Uniper-Anteile übernehmen wolle und dafür 30 Euro je Aktie bieten könnte.

Allianz X beteiligt sich an American Well

Der Münchener Versicherungskonzern Allianz steigt bei dem Telemedizin-Dienstleister American Well ein. Laut Unternehmensangaben investiert Allianz X, der Start-up-Investor des Konzerns, 59,2 Millionen US-Dollar in das Unternehmen aus Boston. Wie viele Anteile an American Well die Münchener damit erhalten, gab der Versicherer nicht bekannt.

Erst im November hatte Allianz X einen Strategiewechsel vollzogen. Man wolle künftig nicht mehr in der Frühphase bei Start-ups einsteigen, sondern sich vermehrt als eine „strategische Investmentgesellschaft für digitale Themen“ engagieren, hatte das Unternehmen damals verkündet.

Niki-Verkauf wackelt wieder

Der Verkauf der insolventen Fluggesellschaft Niki an die British-Airways-Mutter IAG steht wieder auf der Kippe. Nachdem der Insolvenzverwalter des Air-Berlin-Konzerns, Lucas Flöther, den Kaufvertrag mit der IAG ausgehandelt hatte, legte das auf Fluggastrechte spezialisierte Online-Portal Fairplane Beschwerde beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg ein.

Grund dafür sei ein Interessenkonflikt des Insolvenzverwalters Flöther, der neben Niki auch dessen Mutterkonzern Air Berlin abwickelt. Fairplane will die Gerichtsverhandlung zum österreichischen Landesgericht Korneuburg verlegen, da Niki offiziell in Wien gemeldet sei. Das Portal bekam in zweiter Instanz Recht vom Landgericht Berlin, wogegen wiederum Niki hat Einspruch eingelegt hat. Somit befindet sich der Verkaufsprozess der Airline in der Schwebe. Erst zu Jahresbeginn hatte Flöther verkündet, dass die spanische IAG-Tochter Vueling Niki für 20 Millionen Euro übernehmen werde. Nun bleibt abzuwarten, ob der geschlossene Kaufvertrag auch tatsächlich in Kraft treten kann.

Accenture übernimmt Mackevision

Die IT-Beratungsgesellschaft Accenture hat den Special-Effects-Spezialisten Mackevision übernommen. Verkäufer ist die belgische Beteiligungsgesellschaft Gimv. Über den Kaufpreis ist nichts bekannt. Gimv teilte lediglich mit, dass die Rendite der Investition deutlich über dem langfristigen Durchschnitt des Private-Equity-Investors liege.

Gimv war 2014 bei Mackevision eingestiegen. Das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart wurde 1994 gegründet und beschäftigt laut eigenen Angaben über 500 Mitarbeiter. Mackevision erstellt 3D-Animationen und visuelle Effekte. Bei der Transaktion wurde Gimv von der Beratungsgesellschaft GCA Altium beraten.

Luxusgüterkonzern Kering trennt sich von Puma-Mehrheit

Der französische Luxuskonzern Kering will sich von seinen Anteilen am Sportartikelhersteller Puma trennen. Ein Großteil der Anteile soll an die eigenen Aktionäre gehen, so das Unternehmen. Bisher kontrolliert Kering 86,3 Prozent der Puma-Anteile. Davon sollen nun 70 Prozent über eine Sachdividende an die Kering-Aktionäre verteilt werden.

Der Großteil soll dabei an Artémis gehen. Dabei handelt es sich um die Holdinggesellschaft der französischen Unternehmerfamilie Pinault, die mit 44,9 Prozent an Puma beteiligt ist. Künftig soll Artémis 29 Prozent an Puma halten und damit neuer Ankeraktionär werden. Der bisherige Großaktionär Kering wird dann nur noch mit 16 Prozent an dem fränkischen Konzern beteiligt sein. Bei der geplanten Loslösung von Puma wurde Kering von der Wirtschaftskanzlei Freshfields (Federführung: Heiner Braun und Simon Schwarz) beraten.

EY übernimmt OC&C Strategy

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hat den Strategieberater OC&C Strategy übernommen. Laut Unternehmensangaben werden im Zuge der Transaktion sämtliche Mitarbeiter des OC&C Deutschland-Teams übernommen.

Der M&A-Deal ist Teil der Strategie von EY, seine Präsenz auf dem umkämpften Beratermarkt zu festigen. Bereits im April 2017 berichtete FINANCE über die Übernahmepläne von EY. OC&C wird EY zufolge künftig Teil der Marke EY-Parthenon sein. Dabei handelt es sich um die internationale Strategieberatung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Weitere M&A-Deals

Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) hat den Aluminium- und Stahlkomponentenherstellers Sjølund übernommen. Laut Unternehmensangaben hat die DBAG über einen Management-Buy-out 51 Prozent der Sjølund-Anteile von CEO Søren Ravn Jensen übernommen. Wie beide Transaktionsparteien mitteilten, bleibt Ravn auch nach Abschluss der Transaktion Vorstandschef des dänischen Unternehmens. Bei Übernahme wurde die DBAG von der Anwaltskanzlei Ashurst (Federführung: Holger H. Ebersberger) beraten.

Die Beteiligungsgesellschaft HG Capital hat Teile des Online-Neuwagenportals Mein Auto übernommen. Zu den Verkäufern zählen unter anderem die Venutre-Capital-Investoren Holtzbrinck Ventures, Global Founders, Vorwerk Direct Selling sowie der Anteilseigner Nicolas Leutwiler, teilte HG Capital mit. Laut eigenen Angaben hat Mein Auto jährlich 16 Millionen Website-Besucher und kooperiert mit 9.000 Automobilhändlern. Die Gesellschafter wurden bei dem Verkauf ihrer Anteile von der Anwaltskanzlei Shearman & Sterling (Federführung: Alfred Kossmann) beraten. Auf Seiten von HG Capital war die Kanzlei Latham & Watkins (Federführung: Oliver Felsenstein) unterstützend tätig.

Waterland Private Equity investiert in die Coeo-Inkasso-Gruppe. Laut eigenen Angaben ist Coeo vor allem in den Bereichen Telekommunikation, E-Commerce und Handel als Dienstleister für Forderungsmanagement tätig. Mit etwa 180 Mitarbeitern übernehme man jährlich 850.000 neue Forderungsakten, so das Unternehmen. Die Wirtschaftskanzlei Linklaters (Federführung: Ralph Drebes) hat Waterland bei der Investition beraten.

Die Privatbank M.M. Warburg verkauft ihre Tochtergesellschaften Invest Luxembourg und M.M. Warburg & Co Luxembourg an den Fonds-Administrator Apex. Bei den verkauften Gesellschaften handelt es sich Warburg zufolge um das Asset Management und die Serviceaktivitäten des Finanzinstituts. Mit einem Abschluss des Deals wird bis zum zweiten Quartal 2018 gerechnet. Warburg wurde bei der Transaktion von der Rechtsanwaltskanzlei Allen & Overy (Federführung: Nicolaus Ascherfeld) beraten.

Die Reederei Bernhard Schulte übernimmt die Schiffsmanagement-Firma Pronav. Mit einem Abschluss des M&A-Deals wird bis Mitte Februar gerechnet. Die Hamburger Reederei übernimmt laut eigenen Angaben sechs Tanker und 30 Mitarbeiter. Bei der Transaktion wurde Schulte von der Anwaltskanzlei DLA Piper (Federführung: Nils Krause) beraten.

Die Private-Equity-Gesellschaft Waterland verkauft den Anbieter von Flusskreuzfahrten A-Rosa an die britische Beteiligungsgesellschaft Duke Street. Laut Unternehmensangaben beschäftigt A-Rosa etwa 600 Mitarbeiter und hat im vergangenen Jahr 85.000 Passagiere befördert. Duke Street wurde bei der Transaktion von der Anwaltskanzlei White & Case (Federführung: Stefan Koch) beraten.

Die Hamburger Private-Equity-Gesellschaft BID Equity hat den Gesundheits- und Pflegesoftware-Anbieter Regas übernommen. Verkäufer sind die bisherigen Regas-Gesellschafter Laut eigenen Angaben konnte das niederländische Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 90 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 10 Millionen Euro erwirtschaften. Die Investmentbank Bryan, Garnier & Co hat die Regas-Gesellschafter beim Verkauf ihrer Anteile beraten.

andreas.mehring[at]finance-magazin.de

Info

Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.

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