Jenoptik schnappt sich Teile von Berliner Glas für 300 Millionen Euro
Jenoptik schlägt wieder am M&A-Markt zu: Nach der 220 Millionen Euro schweren Übernahme von Trioptics im Juli 2020 kauft das Unternehmen nun einen großen Teil des Photonik-Spezialisten Berliner Glas. Teil der Transaktion sind die Firmen BG Medical Applications sowie Swissoptic. Der Kaufpreis für beide Einheiten beträgt 300 Millionen Euro – gemessen am Jahresumsatz von Jenoptik, der bei 800 Millionen Euro rangiert, ist die aktuelle Transaktion ein echtes Schwergewicht für die Jenaer.
Durch die Akquisition erweitert Jenoptik das Produktionsnetzwerk und auch die Reinraumkapazitäten. Darüber hinaus soll der Deal Einsparmöglichkeiten in der Beschaffung sowie eine breitere Nutzung von Forschungsergebnissen bringen. Bereits für das kommende Jahr rechnet Jenoptik durch die Deals mit einem Umsatzbeitrag von rund 130 Millionen Euro. Zudem erhofft sich das Unternehmen eine Wachstumsrate im niedrigen zweistelligen Prozentbereich sowie ein „attraktives Margenprofil“, machte jedoch keine konkreten Angaben dazu.
Der Jenoptik-Aufsichtsrat hat der Transaktion bereits zugestimmt, das Bundeskartellamt muss noch grünes Licht geben. Mit dem Closing rechnet Jenoptik im Dezember 2021. Der bisherige Eigentümer, der niederländische Chipausrüster ASML, hatte Berliner Glas im vergangenen Jahr übernommen. Bereits damals wurde spekuliert, dass sich die Niederländer von dem für sie strategisch nicht bedeutenden Teil der Einheit trennen könnten.
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