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M&A-Deals: SAP, Burda Digital, Sunrise Medical

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Die spannendsten M&A-Deals der Woche im FINANCE-Rückblick.
Die spannendsten M&A-Deals der Woche im FINANCE-Rückblick. Foto: kittyfly - stock.adobe.com

SAP kauft israelische Softwarefirma

Der Walldorfer Dax-Konzern SAP hat Walkme aus Israel übernommen. Das Unternehmen aus Tel Aviv ist ein Anbieter für Digital Adoption Platforms (DAP), die Nutzern erweiterte Anleitungs- und Automatisierungsfunktionen bieten.

SAP wird für den Kauf 14 Euro pro Aktie zahlen, was einem Gesamtbetrag von 1,5 Milliarden Euro und einem Aufschlag von 45 Prozent auf den Schlusskurs der im Nasdaq notierten Walkme-Aktie vom 4. Juni entspricht. Der Vorstand von Walkme hat der Transaktion zugestimmt.

Die Übernahme unterliegt den üblichen Vollzugsbedingungen, einschließlich des Erhalts der Zustimmung der Aktionäre von Walkme und der erforderlichen behördlichen Genehmigungen. Der Kauf soll voraussichtlich im dritten Quartal 2024 vollzogen werden.

Sunrise Medical bleibt in Private-Equity-Hand

Erst sollte Sunrise Medical an die Börse gebracht werden, jetzt die Kehrtwende: Der Rollstuhlhersteller soll stattdessen an den Private-Equity-Investor Platinum Equity verkauft werden, wie Eigentümer Nordic Capital am Mittwoch mitteilte. Was zu dem Kurswechsel führte, teilte der Finanzinvestor nicht mit ebenso die finanziellen Details der Transaktion.

Sunrise Medical erzielte vergangenes Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 636 Millionen Euro bei einem bereinigten Ebitda von etwa 118 Millionen Euro. Laut Nachrichtenagentur Bloomberg stand im Zusammenhang mit dem nun verworfenen Börsengang eine Bewertung von 2 Milliarden Euro im Raum.

Platinum wird damit der dritte Private-Equity-Eigner des Rollstuhlherstellers. Nordic Capital hatte Sunrise Medical 2015 vom Mitbewerber Equistone Partner Europe erworben. Seitdem hat Sunrise seinen Umsatz von rund 364 Millionen Euro nahezu verdoppelt.

Burda will Xing-Betreiber komplett übernehmen

Burda Digital, ein Tochterunternehmen des Medienkonzerns Hubert Burda Media will New Work SE, den Betreiber der Karriere-Plattform „Xing“ komplett übernehmen und anschließend von der Börse nehmen. Ein entsprechende Delisting-Vereinbarung mit Burda Digital sei getroffen worden, teilte New Work am Dienstag mit.

Burda Digital hält 74,22 Prozent an New Work. Den restlichen Aktionären bietet das Unternehmen 66,25 Euro pro Aktie an, was laut eigenen Angaben dem gesetzlichen Mindestpreis für ein Delisting-Erwerbsangebot darstellen würde.

Dem Angebot vorausgegangen war ein massiver Kursverfall, der Kurs der New-Work-Aktie war zeitweise auf ein Fünftel des Höchstwerts gefallen, worauf Burda Digital mit Zukäufen reagiert und den Anteil von rund 50 auf jetzt 74,22 Prozent erhöht hatte. Den endgültigen Angebotspreis will Burda Digital nach Bestätigung der Bafin bekannt geben. Gleiss Lutz berät Burda Digital bei der Transaktion.

Weitere M&A-Deals

Die auf Software-Lösungen für Architekten spezialisierte Nemetschek Group hat die US-amerikanische Gocanvas Holdings erworben. Gocanvas ist ein Hersteller von Bausoftware, dessen Lösungen papierbasierte Prozesse digitalisieren. Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen umgerechnet rund 62,5 Millionen Euro. Nemetschek wird die Transaktion aus dem Cashflow sowie bestehenden Kreditfazilitäten finanzieren. Der Erwerb soll im Sommer abgeschlossen werden und unterliegt den üblichen behördlichen Genehmigungen und Vollzugsbedingungen. Bis zum Abschluss der Transaktion werden beide Unternehmen weiterhin unabhängig voneinander operieren. Nemetschek will weitere Details des Deals nach Vollzug der Akquisition bekannt gegeben.

Der Digitaldienstleister Diva-e ist an die niederländische Conclusion Group verkauft worden. Wie viel Conclusion an den bisherigen Eigner, den Private-Equity-Fonds Emeram Capital Partners, zahlt, wurde nicht mitgeteilt. Emeram wurde von der UBS, The Boston Consulting Group, Poellath und Alvarez & Marsal beraten.

Der Gebäudetechniker Apleona Wolfferts hat die auf technische Gebäudesysteme und Service spezialisierte Diehl-Gruppe erworben. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht mitgeteilt. Hengeler Mueller beriet Apleona bei dem Deal.

Der Finanzvermittler Parmantier & Cie. übernimmt Frankfurt Main Research (FMR), das auf Small- und Midcap in der DACH-Region spezialisiert ist. Das Frankfurter Researchhaus soll in Parmantier eingegliedert werden und unter dem Namen Parmantier & Cie. Research (PCR) firmieren. Über die finanziellen Details wurden keine Angaben gemacht.

Die Helmsauer Gruppe hat Hartmann & Mater Versicherungsmakler erworben. Die finanziellen Details wurden nicht genannt. Rödl & Partner beriet die Helmsauer Gruppe bei der Transaktion.

Kadant Paal hat MAC Service übernommen. MAC Service handelt mit Ballenpressen, Förderbändern und Presscontainern, Kadent Paal entwickelt und produziert automatische Ballenpressen. Die finanziellen Details der Übernahme wurden nicht genannt. Kadant Paal wurde von SKW Schwarz beraten.

M&A-Berater-News

Personeller Zuwachs für Baker McKenzie: Die Kanzlei verstärkt ihre M&A-Praxis mit Daniel Dehghanian. Er wird zum 1. Juni als Partner bei Baker McKenzie einsteigen und am Düsseldorfer Standort agieren. Dehghanian kommt von Hogan Lovells, wo er seit mehr als elf Jahren tätig ist und Mandanten zu M&A-Transaktionen berät.

IMAP wird in der Schweiz exklusiv mit der M&A-Beratung The Corporate Finance Group (TCFG) zusammenarbeiten. TCFG hat Büros sowohl im deutsch-, französisch- als auch italienischsprachigen Teil der Alpenrepublik und wurde im Jahr 2000 gegründet. Bislang hat TCFG bei mehr als 300 Transaktionen und 500 Projekten beraten.

Info

Falk Sinß ist Redakteur bei FINANCE. Er hat Soziologie, Politologie und Neuere und Mittlere Geschichte in Frankfurt am Main sowie in Mainz Journalismus studiert, wo er auch einen Lehrauftrag inne hatte. Vor seiner Zeit bei FINANCE war Falk Sinß drei Jahre Redakteur der Zeitschrift Versicherungswirtschaft und zehn Jahre für verschiedene Medien des Universum Verlags tätig.