Newsletter

Abonnements

M&A-Deals: Vonovia, BASF, HSBC

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken
Nach der Teilübernahme plant Vonovia nun die komplette Übernahme der Deutsche Wohnen. Foto: kai - stock.adobe.com
Nach der Teilübernahme plant Vonovia nun die komplette Übernahme der Deutsche Wohnen. Foto: kai - stock.adobe.com

Vonovia will restliche Anteile an Deutsche Wohnen übernehmen

Nachdem der Wohnungsriese Vonovia 2021 seinen Branchenkollegen Deutsche Wohnen zu großen Teilen übernommen hatte – seither agiert Deutsche Wohnen als Tochterunternehmen des Bochumer Mutterkonzerns –, plant Vonovia nun die komplette Übernahme. Über einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag soll den restlichen Aktionären der Deutsche Wohnen ein Angebot zum Erwerb ihrer Aktien gemacht werden.

Konkret sollen die Deutsche-Wohnen-Anleger ihre Aktien gegen neu auszugebende Vonovia-Aktien tauschen. Zudem ist für die Dauer des Vertrages eine jährliche Ausgleichszahlung geplant, wie die Konzerne bekanntgegeben haben. Den Segen der Aktionäre will sich Vonovia auf einer außerordentlichen Hauptversammlung geben lassen. Diese sei für Dezember geplant, teilt das Unternehmen mit.

BASF plant Börsengang der Agrartochter

Der Chemiekonzern BASF plant einen Teilbörsengang seiner Agrarsparte „Agricultural Solutions“, wie die Leverkusener mitteilten. Laut Vorstandschef Markus Kamieth sei diese Sparte, die sich auf Pflanzenschutz und Saatgut spezialisiert, unterbewertet. Ein IPO soll den Marktwert der Tochter besser reflektieren und das Geschäft unabhängiger machen. Weitere strategische Optionen werden für die Lack- und Oberflächensparte „Coatings“ geprüft, für das Geschäft mit Bauanstrichmitteln in Brasilien soll ein Verkaufsprozess vorbereitet werden. Bislang liegen jedoch keine konkreten Angebote vor.

Agricultural Solutions und Coatings sind zwei der vier Sparten, die Kamieth unabhängiger machen will. Sie gehören nicht mehr zum Kerngeschäft des Konzerns, der sich zukünftig auf die Sparten Chemicals, Materials, Industrial Solutions sowie Nutrition & Care konzentrieren will. Auch diese Kernbereiche will BASF weiter ausbauen, sowohl durch organisches Wachstum als auch gezielte M&A-Tätigkeiten.

HSBC verkauft deutsche Private-Banking-Sparte an BNP Paribas

Nachdem im April erste Gerüchte die Runde machten, dass HSBC Deutschland sich von seiner Private-Banking-Sparte trennen möchte, ist nun ein Käufer gefunden. BNP Paribas wird die Geschäfte zu einem nicht näher genannten Preis übernehmen, wie die Bank aus Frankreich mitteilte. Das Privatkundengeschäft von HSBC setzt sich im Kern aus dem Geschäft der ehemaligen Privatbank Trinkhaus & Burkhardt zusammen.

Mit dem Zukauf will BNP Paribas zu einem der führenden Vermögensverwalter im deutschen Markt werden. Weiter heißt es von der Bank, dass der Fokus der Private-Banking-Sparte der HSBC das eigene Geschäft gut ergänze. Fest steht zudem, dass sich durch den Zukauf das in Deutschland verwaltete Vermögen von BNP Paribas auf 40 Milliarden Euro verdoppeln wird.

Der Deal soll bis zum Ende des zweiten Quartals 2025 abgeschlossen werden. Begleite wurde BNP Paribas bei dem Kauf von der Kanzlei Clifford Chance.

Weitere M&A-Deals

Der US-amerikanische Hersteller von Gaming-Zubehör, Corsair, übernimmt das deutsche Unternehmen Endor. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Endor ist selbst im Geschäft für Gaming-Zubehör tätig und musste am 30. Juli 2024 Insolvenz anmelden. Im Rahmen des durch den Insolvenzverwalter eingeleiteten Investorenprozesses gab Corsair das beste Gebot ab. Im Verkaufsprozess standen Clifford Chance und Goetzpartners dem Insolvenzverwalter beratend zur Seite.

Aristo Cutting Solution, ein deutscher Her​steller von computergesteuerten Flachbettmaschinen, hat einen Käufer gefunden. Die chinesische Firma Hangzhou Iecho Science & Technology kommt aus der gleichen Branche und bietet ebenfalls intelligente Schneidlösungen für die Nichtmetallindustrie an. Als Teil der langfristigen Entwicklungsstrategie von Iecho soll die Übernahme von Aristo die Produktpalette der Chinesen erweitern und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärken. Beraten wurde Iecho bei der Transaktion von Rödl & Partner.

Bei Unicredit ist weiterhin viel in Bewegung. Laut Berichten des „Handelsblatts“ wollen die Italiener die Allianz aus dem gemeinsamen Lebensversicherungsgeschäft in Italien herauskaufen. Außerdem heißte es, dass Unicredit neben dem Joint-Venture mit der deutschen Versicherung auch das Gemeinschaftsunternehmen mit dem französischen Versicherer CNP Assurances aufkaufen möchte. Die Kaufpreise sollen nun von einem Gutachter ermittelt werden. An der Unicredit Allianz Vita hält Unicredit 50 Prozent, an dem Unternehmen mit dem französischen Versicherer 51 Prozent. Nach der Übernahme ist geplant, dass beide Firmen zusammengelegt werden sollen.

Der Lärmschutzspezialist Maibach hat seine Nachfolge geregelt. Im Zuge einer altersbedingten Nachfolge übergibt die Inhaberfamilie Maibach an Nolex. Die Schweizer sind auf die langfristige Weiterentwicklung mittelständischer Unternehmen spezialisiert. Mit den drei Geschäftsbereichen Verkehrssicherheit, Reptilien- und Amphibienschutz sowie Lärmschutzanlagen deckt Maibach eine breite Palette an Produkten sowie Service- und Montageleistungen ab. Konkret beraten wurde die Gründerfamilie von Maibach von Sonntag Corporate Finance und Nachfolgekontor.

Info

Melanie Ehmann ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die aktuellen Entwicklungen am M&A- und Private-Equity-Markt. Sie hat Politikwissenschaften an der Technischen Universität Darmstadt studiert. Vor FINANCE arbeitete Melanie Ehmann sechs Jahre in der Redaktion des Platow Verlags, zunächst als Volontärin, später als Wirtschaftsjournalistin im Platow Brief und den Sonderpublikationen.

Themen