Private-Equity-News: Arcus, Main Capital, KKR

Arcus macht nächsten Nahrungsergänzungsmittel-Deal Arcus Capital übernimmt Aplantis, einen Hersteller von pflanzlichen und biotechnologisch hergestellten Rohstoffen. Zu den Produkten zählen Pflanzenpulver und -extrakte, Vitalpilze sowie Marineprodukte und Enzyme für die Nahrungsergänzungs-, Lebensmittel-, Tierfutter- und Kosmetikindustrie. Aplantis wurde 2018 von Robert Gick gegründet, der als Geschäftsführer im Amt bleibt und sich signifikant am Unternehmen rückbeteiligt hat. Mit Arcus will das bayerische Unternehmen national und international expandieren. Für Arcus ist es nicht der erste Deal im Bereich Nahrungsergänzungsmittel. Der Private-Equity-Investor hält bereits Beteiligungen an Bitterliebe und Vitamoment. Auch die Investition in den Anbieter von Bienenprodukten Bedrop kann man in das Segment einordnen. Info Die wichtigsten News aus der deutschen M&A- und Private-Equity-Szene fassen wir regelmäßig im „FINANCE M&A und Private Equity Briefing“ zusammen. Sie möchten aktuelle Deals und Personalia sowie Analysen, Interviews und exklusive Hintergrund-Stories aus der Community direkt in Ihr Postfach bekommen? Dann melden Sie sich hier für unseren kostenlosen Newsletter an! Main Capital stemmt vierten Plattform-Deal Vierter Plattform-Deal aus dem jüngsten Fonds von Main Capital Partners: Die Niederländer kaufen das sächsische Software-Unternehmen Procilon von Haraldt Quandt Industriebeteiligungen (HQIB). Das aktuelle Managementteam um CEO Dirk Czepluch bleibt an Bord und soll eng mit Main Capital Partners zusammenarbeiten. Das Unternehmen wurde 2001 in Taucha bei Leipzig gegründet, beschäftigt 85 Mitarbeiter und ist auf Software für sichere Kommunikation und digitale Signaturen spezialisiert. Zu den nach eigener Aussage mehr als 2.200 Kunden gehören Unternehmen aus dem öffentlichen Sektor sowie stark regulierte (private) Unternehmen, darunter Telekom oder Eurowings. HQIB hatte Procilon Ende 2018 erworben, damals zählte das Unternehmen noch 1.400 Kunden. Der Firmengründer Steffen Scholz hatte sich zum damaligen Zeitpunkt bereits aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, war aber noch Gesellschafter. McDermott hat Main Capital Partners bei der Übernahme begleitet. Die Akquisitionsfinanzierung stellt der spanische Kreditfonds Tresmares Capital, der wiederum von Hengeler Mueller beraten wurde. Mehr zum Thema Main Capital mit Fonds-Closing-Doppel 3. April 2024 Main Capital Partners hat gleich zwei Fonds bei insgesamt 2,44 Milliarden Euro geschlossen – nach nur sechs Monaten Fundraising. Das nimmt der Software-Investor zum Anlass, die Strategie nachzuschärfen. Leveraged-Loans-Markt liegt deutlich über Vorjahr Der europäische Leveraged-Loans-Markt hat im Oktober 2024 wieder etwas nachgegeben – auf Jahressicht liegt er aber weiterhin deutlich über dem Vorjahr. Das zeigt der aktuelle „Debt Market Newsletter“ von MCF Corporate Finance. Im Oktober erreichte der Markt ein Volumen von 17,2 Milliarden Euro, nach rund 20 Milliarden Euro im September. Damit ist der Oktober nach August bislang der zweitschwächste Monat des Jahres 2024. Bis Ende Oktober betrug das Deal-Volumen mehr als 262 Milliarden Euro. Im Vorjahresvergleich (159 Milliarden Euro) entspricht das einem Zuwachs von 65 Prozent. Von der Gesamtsumme bis Ende Oktober 2024 entfielen stolze 205 Milliarden Euro auf Transaktionen mit Private-Equity-Beteiligung. Leveraged-Buy-outs (LBO) machten allerdings mit 23,6 Milliarden Euro gerade einmal 9 Prozent des Gesamtmarktvolumens aus. Laut MCF ist dies ein „historisches Tief“. Zum Vergleich: Im ohnehin schon schwachen Jahr 2022 kamen LBOs immerhin noch auf einen Marktanteil von gut einem Drittel. Treiber des Marktgeschehens waren auch im Oktober wieder Refinanzierungen. Sie machten 72 Prozent des Marktes aus, gefolgt von Add-on-Akquisitionen mit 11 Prozent und LBOs mit 8 Prozent Marktanteil. Unitranche-Margen gehen erkennbar zurück Die Leverage-Levels haben sich in der zweiten Jahreshälfte laut MCF bei rund 5x Ebitda eingependelt. Zudem sind die Finanzierungskosten (Euribor plus Marge) tendentiell auf durchschnittlich 7,2 Prozent zurückgegangen, was die Corporate-Finance-Beratung auf den Rückgang des Euribor auf 308 Basispunkte Ende Oktober zurückführt (September: 325 Basispunkte). Die Kosten für einzelne Kapitalmarktinstrumente sind jedoch gestiegen: Im dritten Quartal mussten Kreditnehmer für einen Term Loan B durchschnittlich etwa 411 Basispunkte einkalkulieren, nach 396 Basispunkten im Vorquartal. Es ist die erste Margenanhebung seit dem ersten Quartal 2023, so MCF. Ein Term Loan A wurde mit 350 Basispunkten im Schnitt sogar deutlich teurer. Hier betrug der Anstieg im Vergleich zum Vorquartal durchschnittlich 79 Basispunkte. Dafür sind die Kosten für Unitranches zurückgegangen, im Schnitt um 30 Basispunkte. Im dritten Quartal kostete ein Kredit eines Private-Debt-Fonds laut MCF durchschnittlich 560 Basispunkte. Private-Equity-Personalia Beförderung für Laura Schröder: Die Private-Equity-Managerin wurde Anfang Dezember von KKR zur Managing Director ernannt, ihren neuen Titel darf sie seit Jahresbeginn tragen. Sie stieg 2021 als Director bei KKR ein. Schröder kam damals vom Mitbewerber Advent, für den sie unter anderem die milliardenschwere Thyssen-Elevator-Transaktion miteinfädelte. Ihre Karriere hatte sie im Jahr 2011 bei 3i gestartet. Außerdem ist Schröder Gründungsmitglied der Initiative Level 20 in Deutschland. Neues Beiratsmitglied bei DPE Deutsche Private Equity: Die Wissenschaftlerin und Ex-Bahnvorständin Sabina Jeschke ist neu in dem Gremium und soll dort ihre Expertise in den Bereichen Digitalisierung und Technologie einbringen. Jeschke promovierte an der Technischen Universität in Berlin und leitete im Anschluss daran als Professorin für Informationstechnologie im Maschinenbau die Cybernetic Labs an der RWTH Aachen. Sie war zudem Digital- und Technikvorständin bei der Deutschen Bahn und hat Aufsichtsratsmandate bei Vitesco und Rheinmetall inne. Darüber hinaus besitzt Jeschke zwei eigene Tech-Unternehmen. Private-Equity-Fundraising First Close bei Nord Holding: Die Hannoveraner haben das erste Closing ihres dritten Buy-out-Fonds „DMH III“ bei 500 Millionen Euro bekanntgegeben, das Zielvolumen beträgt 600 Millionen Euro. Der Fonds ist eine Kooperation mit dem Immobilieninvestor Nordvest. Das Kapital soll in den Lower Midmarket fließen, im Visier hat Nord Holding resiliente Mittelständler mit Wachstumspotential in der DACH-Region. Die Hannoveraner haben sich auf die Sektoren Healthcare, Software und IT-Services, Smart Industries sowie Business Services spezialisiert. Mehr zum Thema Nordic Capital schließt Midmarket-Fonds bei 2 Milliarden Euro 20. Dezember 2024 Nordic Capital hat für den zweiten Midmarket-Fonds in vier Monaten 2 Milliarden Euro eingeworben – in einem weiterhin schwierigen Umfeld. Wohin das Kapital fließen soll, sagt DACH-Chef Rainer Lenhard. Weitere Private-Equity-News In den vergangenen Wochen fanden auch eine Reihe an Add-on-Akquisitionen statt. So hat Riverside ein Add-on für Dastex gekauft, nämlich CRTM. Der Münchener Distributor für Verbrauchsmaterialien und Ausrüstung für Reinräume wurde 1995 gegründet und ist nach Vita Verita, AET und Pure 11 das vierte Add-on für Dastex. Die Plattform hatte Riverside Mitte 2023 übernommen. Dastex wurde bei dem Deal von der Private-Equity-Kanzlei Lark beraten. CRTM wurde von Graf von Westphalen begleitet. Auch Sophora hat vor Weihnachten nochmal zugekauft, und zwar Westcam für das Hamburger Portfoliounternehmen Auxalia. Das österreichische Unternehmen ist auf industrielle Automatisierung und digitale Lösungen spezialisiert. Sophora hatte Auxalia im Mai 2023 übernommen und im Juli 2024 bereits die niederländische ICN Group zugekauft. Westcam soll das Portfolio nun nochmal erweitern, sowohl regional als auch mit Blick auf die Produkte. Als Berater bei der aktuellen Transaktion fungierten PwC, Gurman Rechtsanwälte, Goodwin Procter, Simon Kucher sowie Alvarez & Marsal. Bei Capiton gab es ebenfalls einen Zukauf im Portfolio: Für das Industrial-Tech-Unternehmen Aemtec kaufen die Berliner Aspect Systems, einen Hersteller von Halbleiter-Testlösungen. Beide Unternehmen sollen unabhängig bleiben und so wie bisher fortgeführt werden – mit den bestehenden Standorten, Strukturen und dem Management. Von dem Deal erhoffen sich beide Unternehmen Synergien: Aemtech will von Aspects Halbleiter-Know-how profitieren, während sich die Dresdner wiederum das globale Netzwerk im Bereich Advanced Packaging von Aemtech zunutze machen wollen. Exit bei Paragon Partners: Der Finanzinvestor verkauft Unicepta an den US-Strategen Stagwell. Das Kölner Unternehmen hat eine Plattform für Medienanalyse entwickelt und ging im Frühjahr 2018 an Paragon. Die beiden Co-CEOs Sebastian Rohwer und Alexander Peinemann werden Unicepta weiterhin leiten, künftig aber als Teil der Prophet-Comms-Tech-Einheit von Stagwell. Hengeler Mueller hat Paragon beim Verkauf beraten. Info Sie haben auch von Deals, Personalien, Fundraising oder sonstigen spannenden Gerüchten aus der deutschen Private-Equity-Szene gehört? Dann schreiben Sie uns gerne an olivia.harder[at]finance-magazin.de

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