Will KKR Axel Springer aufspalten?

Der Medienkonzern Axel Springer soll laut eines Berichts der „Financial Times“ mit dem US-Finanzinvestor KKR über eine Aufspaltung verhandeln. Dabei geht es um eine Trennung der Medienaktivitäten des Konzerns von dem digitalen Kleinanzeigengeschäft. Die beiden bei Axel Springer investierten Geldgeber KKR und der kanadische Pensionsfonds CPPIB könnten demnach die Kontrolle über das Kleinanzeigengeschäft bekommen, zu welchem etwa die Job-Plattform Stepstone und die Immobiliensparte Aviv gehören. Springer-Chef und Großaktionär Mathias Döpfner würde gemeinsam mit der Verlegerwitwe Friede Springer die Verantwortung für das Mediengeschäft übernehmen. Dazu zählen etwa die Zeitungen „Bild“ und „Welt“, aber auch die US-Medien „Politico“ und „Business Insider“. Das sagen KKR und Springer zu den Gerüchten „Alle Anteilseigner sind hochzufrieden mit der Entwicklung von Axel Springer seit dem Rückzug von der Börse im Jahr 2019. Das Unternehmen hat mehrere Jahre in Folge zweistelliges Wachstum verzeichnet, bedeutende Investitionen in die internationale Expansion getätigt und die Sichtbarkeit seines Classifieds-Geschäfts erhöht“, kommentiert eine Sprecherin von Axel Springer eine FINANCE-Anfrage. Es sei die erfolgreichste Periode für Axel Springer seit Jahrzehnten. Gleichwohl werde man keine Marktgerüchte kommentieren. Auch KKR äußerte gegenüber FINANCE, dass man sich nicht zu Marktgerüchten äußere. „Wir sind 2019 eine Partnerschaft mit Axel Springer eingegangen, um dessen digitale und internationale Ambitionen zu unterstützen. Gemeinsam haben wir erhebliche Fortschritte bei der Umsetzung dieser Ziele gemacht.“ Zudem glaube KKR an den weiteren Erfolg und das Wachstum des Unternehmens. Fakt ist aber auch: Die Statements der Unternehmen schließen ein Aufspaltungsszenario nicht kategorisch aus. Was würde eine Aufspaltung für KKRs Exit bedeuten? KKR war 2019 bei dem Medienkonzern eingestiegen und hält derzeit als größter Aktionär 35,6 Prozent an Axel Springer. Auf den kanadische Pensionsfonds CPPIB entfallen 12,9 Prozent. Friede Springer besitzt als zweitgrößte Aktionärin 22,5 Prozent und Mathias Döpfner 21,9 Prozent. Welche konkreten Auswirkungen eine Aufspaltung auf den Exit des Private-Equity-Investors haben könnte, ist unklar. Nach fünf Jahren Haltedauer erscheint ein Ausstieg zumindest nicht unwahrscheinlich. Eine Überlegung könnte sein, dass sich das Kleinanzeigengeschäft leichter weiterentwickeln und verkaufen lässt als das Mediengeschäft. Klar dürfte aber auch sein, dass eine Aufspaltung die Zeit bis zum Exit verlängert, braucht es immerhin Zeit, um die zwei Geschäftsbereiche sauber eigenständig aufzustellen. Döpfner: „Umsatzziele ein wenig verfehlt“ Die aktuellsten vorliegenden Zahlen von Axel Springer sind jene aus dem ersten Halbjahr 2023. In dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld für Medienunternehmen steigerte der Medienkonzern seinen Umsatz leicht um 1,4 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ist Unternehmensangaben zufolge dafür um satte 12,8 Prozent gestiegen. Die Digitalstrategie des Konzerns scheint indes aufzugehen: Bereits 48 Prozent der Umsätze stammten aus dem schnell wachsenden Digitalgeschäft, was rund 3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr sind. Das ist immerhin ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, denn die Werbeerlöse im klassischen Printgeschäft sind im gesamten Sektor tendentiell rückläufig. Im deutschen Mediengeschäft von Springer kompensierten die Digitalerlöse bereits heute den Rückgang des Printgeschäftes. Hinzu kommt: Seit dem Start der strategischen Partnerschaft mit KKR im Dezember 2019 sei der Umsatz von Axel Springer insgesamt um rund 1 Milliarde Euro gewachsen, teilt der Konzern mit. Verlagschef Döpfner räumt in einem internen Podcast, aus dem „Meedia“-Chefredakteur Gregory Lipinski in einem Artikel zitiert, zwar ein, dass Axel Springer 2023 seine „Umsatzziele ein wenig verfehlt“ habe. Dennoch scheint das Berliner Medienhaus auf dem richtigen Weg zu sein. Immerhin habe der Konzern laut Döpfner „bei der Profitabilität überperformt“. Der Verlagschef glaubt, das Jahr 2024 werde Springer „auf die nächste Entwicklungsstufe bringen, um das führende KI-gestützte Medienunternehmen zu werden.“

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