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Rheinmetall will Panzer in der Ukraine bauen

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Rheinmetall möchte mit dem Zukauf von Loc Performance die eigene Marktposition in den USA ausbauen. Foto: Tobias Arhelger - stock.adobe.com
Rheinmetall möchte mit dem Zukauf von Loc Performance die eigene Marktposition in den USA ausbauen. Foto: Tobias Arhelger - stock.adobe.com

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat am vergangenen Samstag ein neues Joint Venture bekanntgegeben und damit Medienberichte vom Freitag bestätigt. Das Dax-Unternehmen gründet in der Ukraine ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom.

Das Joint Venture soll sich zunächst auf die Wartung und Reparatur von gepanzerten Fahrzeugen konzentrieren, die der Ukraine im Ringtausch mit der deutschen Regierung sowie durch Direktlieferungen bereitgestellt wurden. Parallel dazu werde der Bau von Panzern vorbereitet, wie das Unternehmen bestätigte. „Es ist uns bei Rheinmetall ein zentrales Anliegen, unsere ukrainischen Partner im Kampf für Freiheit und Demokratie zu unterstützen und ihren dringenden Bedarf so schnell wie möglich zu decken“, so Papperberger in der Mitteilung vom Samstag.

An dem neuen Unternehmen soll Rheinmetall mit 51 Prozent die Mehrheit halten und auch die Führung übernehmen. Das Closing für den Deal peilen beide Konzerne vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen bereits für Ende Juni an, ab Mitte Juli soll das Joint Venture operativ sein.

Rheinmetall will Zusammenarbeit stark ausbauen

Die Zusammenarbeit bei Panzern ist offenbar nur der erste Schritt auf dem Weg zu einer umfassenden Kooperation. In den kommenden Tagen sollen laut einem Bericht des „Handelsblatts“ Verträge für zwei weitere Gemeinschaftsfirmen unterzeichnet werden – für die Geschäftsfelder Munition und Luftverteidigung. Zudem soll mit der Kooperation laut Rheinmetall ein „umfassender Technologietransfer“ stattfinden. Künftig könnten im Zuge der Zusammenarbeit zwischen Rheinmetall und Ukroboronprom neue militärische Systeme entwickelt und aus der Ukraine heraus exportiert werden.

Die Rheinmetall-Aktie reagierte auf die Meldung positiv, der Kurs kletterte zum Freitagabend um rund 3 Prozent in die Höhe, am Montagvormittag lag die Aktie zwischenzeitlich bei 270,5 Euro und damit im Vergleich zum Donnerstagabend um gute 4 Prozent im Plus.

Rheinmetall war zuletzt auch M&A-seitig aktiv, im November hatte der Rüstungskonzern den spanischen Munitionshersteller Expal für einen Milliardenbetrag übernommen.

Paul Siethoff ist Redakteur bei Finance und schreibt vorrangig über Transformations-Themen. Er hat Kommunikationswissenschaften und Journalismus in Erfurt und in Mainz studiert. Vor seiner Zeit bei FINANCE schrieb Paul Siethoff frei für die Frankfurter Rundschau für die Ressorts Wirtschaft und Politik.