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Revision abgewiesen: Ex-Porsche-CFO Härter muss zahlen

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Er hat es immer bestritten, jetzt ist es endgültig: Ex-Porsche-CFO Holger Härter muss seine Geldstrafe akzeptieren.
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Jetzt ist es amtlich: Ex-Porsche-CFO Holger Härter muss zahlen. Der Bundesgerichtshof hat seine Revision abgewiesen und das Urteil des Landesgerichts Stuttgart für rechtskräftig erklärt. Im Juni vergangenen Jahres hatte das Landesgericht den ehemaligen Finanzchef von Porsche zu einer Strafe von 630.000 Euro verurteilt. Härter, der hartnäckig für einen Freispruch gekämpft hatte, legte daraufhin Revision ein, die nun abgelehnt wurde. Der Bundesgerichtshof begründete die Ablehnung damit, dass es „keine durchgreifenden Rechtsfehler zum Nachteil des Angeklagten“ gebe und „die Beweisführung des Landgerichts revisionsgerichtlicher Überprüfung standhält“.

Ein Urteil im Härter-Prozess steht noch aus

Hintergrund des Urteils ist die gescheiterte Übernahme des VW-Konzerns durch Porsche. 2009 hatte VW mit der französischen Bank BNP Paribas über einen Kredit in Höhe von 500 Millionen Euro verhandelt. Die Richter des Landesgerichts Stuttgart waren überzeugt, dass Härter in seiner Funktion als CFO von Porsche die Bank falsch über den Liquiditätsbedarf des Autobauers informiert hatte, um bessere Kreditkonditionen zu erhalten. Insgesamt soll Härter ein Bilanzrisiko in Höhe von 1,4 Milliarden Euro verschwiegen haben, das angeblich aus den Geschäften resultierte, die Porsche im Zusammenhang mit der versuchten VW-Übernahme getätigt hatte. Härter hingegen behauptete, er habe nichts verschwiegen – die Bank hätte ihn gezielt fragen müssen.

Glücklicher hingegen könnte für Härter ein anderes Urteil ausfallen: Noch steht die Entscheidung des Oberlandesgerichts aus, ob Härter und Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking in einem anderen Verfahren verurteilt werden. Die Staatsanwaltschaft hatte Revision gegen ein Urteil des Stuttgarter Landesgerichts eingelegt, in dem die beiden Ex-Vorstände in erster Instanz vom Vorwurf der Marktmanipulation freigesprochen worden sind.

julia.becker[at]finance-magazin.de