Der Autozulieferer Paragon kommt in Sachen Bilanzierung nicht zur Ruhe. 2019 hatte die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR), jetzt Teil der Bafin, mehrere Fehler in der Bilanz für das Jahr 2017 publik gemacht, unter anderem bei der Ertragssteuer.
Anfang März dieses Jahres gab die Finanzaufsicht Bafin bekannt, dass sie auch Fehler in dem Konzernabschluss des Unternehmens für das Jahr 2019 festgestellt hat. Die Fehler betreffen vor allem die ehemalige hochdefizitäre Konzerntochter Voltabox, dabei ging es zum Beispiel um die Umsatzprognose.
Paragon verschiebt Jahresabschluss 2022
Seitdem liegt ein besonderes Augenmerk auf den Bilanzen von Paragon, und speziell auf dem aktuellen Zahlenwerk aus dem Geschäftsjahr 2022. Wer gespannt auf dieses gewartet hatte, wurde zunächst enttäuscht: Die Veröffentlichung des Jahresabschlusses, geplant für den 26. April, hat Paragon jetzt auf den 22. Mai verschoben.
Der Grund: „Der Abschlussprüfer hat dem Unternehmen mitgeteilt, dass der Vollzug des Verkaufs der Paragon Semvox an die Cariad noch abgewartet werden soll, um die Abschlussarbeiten finalisieren zu können“, teilte Paragon am 26. April mit. Die sogenannten Closing-Accounts, die erst zum Vollzugszeitpunkt feststehen, würden das Zahlenwerk noch beeinflussen.
Doch nicht nur über dem anstehenden Abschluss hängen Fragezeichen. Auch die Bilanzen der Jahre 2020 und 2021 sehen Anleger kritisch. Obwohl die Finanzaufsichtsbehörde Bafin hier bisher nichts angemerkt, vermuten Beobachter, dass Paragon die Fehler der vorangegangenen Bilanzen wiederholt hat. Falls dem so wäre, könnte das weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen.
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