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Sportlicher Zeitplan für Douglas-IPO 

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Douglas will noch vor Ostern an die Börse gehen. Foto: Björn Wylezich - stock.adobe.com
Douglas will noch vor Ostern an die Börse gehen. Foto: Björn Wylezich - stock.adobe.com

Sportlicher Zeitplan: Douglas macht die Pläne für seinen IPO konkret und will noch vor Ostern an der Frankfurter Börse starten. So will die Parfümeriekette am 21. März die Rückkehr aufs Parkett wagen, wie das Unternehmen am gestrigen Montagabend mitteilte. Dabei wollen die Düsseldorfer insgesamt 34,6 Millionen Aktien in einer Preisspanne von 26 bis 30 Euro bis zum 19. März anbieten.

Mit dieser Preisspanne kommt Douglas auf eine Marktkapitalisierung zwischen 2,8 und 3,1 Milliarden Euro. Bis zu 32 Prozent der Aktien werden beim geplanten Börsengang an die Aktionäre weitergegeben. Davon gibt Douglas 32,7 Millionen Aktien neu aus.

Die restlichen 1,9 Millionen Aktien kommen aus dem Bestand des Managements. Dieses verkauft einen Teil der Aktien, die es im Rahmen eines Beteiligungsprogramms erhalten hat, in einer Zweitplatzierung. Der Erlös hieraus soll zur Abdeckung von Steuerverpflichtungen, die im Zusammenhang mit dem Börsengang anfallen, verwendet werden, so Douglas.

Douglas will Erlös zum Schuldenabbau nutzen

Von der Transaktion erhofft sich die Parfümeriekette einen Gesamterlös in Höhe von bis zu 907 Millionen Euro. Davon sollen 850 Millionen Euro komplett dem Konzern zufließen. Mit dieser Summe, sowie weiteren 300 Millionen Euro an frischem Eigenkapital von CVC, will Douglas den Schuldenberg in Höhe von 3 Milliarden Euro abtragen. Insgesamt kann Douglas damit auf 1,15 Milliarden Euro hoffen, um sich zu entschulden. Bereits im Vorfeld hat CFO Mark Langer für Douglas eine Post-IPO-Finanzierung festgezurrt.

„Zum Frühlingsbeginn im vergangenen Jahr haben wir unsere neue Strategie ‚Let it Bloom‘ vorgestellt – exakt ein Jahr später planen wir nun den Börsengang an der Frankfurter Wertpapierbörse“, kommentiert CEO Sander van der Laan den bevorstehenden IPO. Er findet positive Worte für das Douglas-Team und lobt dieses für die Weiterentwicklung des Unternehmens.

„Die Douglas Group ist mit einem sehr starken Geschäftsmodell und einer erfolgreichen Wachstumsstrategie in einem attraktiven Markt hervorragend positioniert. Der mit dem Börsengang verbundene Schuldenabbau wird unsere finanzielle Flexibilität erhöhen und damit unsere künftige Entwicklung maßgeblich unterstützen“, sagt er weiter.

Investor CVC bleibt Mehrheitsaktionär

Der Private-Equity-Investor CVC, der 2015 bei Douglas einstieg, wird – wie bereits Anfang März angekündigt –, nach dem Börsengang weiterhin eine indirekte Mehrheitsbeteiligung an Douglas halten. Durch die Ausgabe der Aktien wird seine Beteiligung von 84 auf 55 Prozent verwässert. Die Familie Kreke, die seit 1969 in die Düsseldorfer investiert ist, wird nach dem Börsenstart noch rund 10 Prozent an dem Konzern halten. Die beiden Hauptaktionäre werden während des IPOs keine weiteren Aktien abgeben. Der Streubesitz soll nach dem Börsengang zwischen 29,3 und 31,8 Prozent liegen.

Die verbliebenen Aktien gehen anschließend an die Douglas-Vorstandsmitglieder. Diese werden nach Börsenschluss zwischen 2,5 und 3,4 Prozent an dem Unternehmen halten.

Der Börsengang wird von den Banken Citigroup und Goldman Sachs als Joint Process Banks, Joint Global Coordinators und Joint Bookrunner begleitet. Zusätzlich als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners mandatiert wurden die Deutsche Bank, UBS und Unicredit. BNP Paribas, CVC Capital Markets und Jefferies agieren außerdem als Joint Bookrunners bei der geplanten Transaktion. Intesa Sanpaolo, LBBW und RBI werden als zusätzliche Co-Lead Manager fungieren.

Douglas ist zweiter deutscher Börsengang 2024

Douglas nimmt den IPO außerdem zum Anlass, zwei neue Mitglieder in den Aufsichtsrat zu berufen. Pamela Knapp ist seit 2020 Mitglied der Monopolkommission und sitzt in verschiedenen Aufsichtsräten in europäischen Konzernen, darunter bei dem Chemiekonzern Lanxess. Außerdem wurde Georgia Garinois-Melenikiotou in das Gremium berufen. Sie zählt als Expertin für die Bereiche Konsumgüter und Beauty und agiert als Vorstandsmitglied bei brasilianischen Kosmetikkonzern Natura.

Douglas ist nun das zweite Unternehmen, dass 2024 in Deutschland den Börsengang wagt. So startete der Panzergetriebehersteller Renk Anfang Februar mit einer Privatplatzierung des Finanzinvestors Triton an der Börse. Der Erlös belief sich auf eine halbe Milliarde Euro. Die Stimmung am Markt scheint sich nach einer anhaltenden Flaute 2023 zu bessern.

Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.