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Thyssenkrupp macht Zugeständnisse beim Nucera-IPO

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Thyssenkrupp gibt erste Einzelheiten zum IPO ihrer Wasserstofftochter Nucera bekannt. Foto: Thyssenkrupp Nucera
Thyssenkrupp gibt erste Einzelheiten zum IPO ihrer Wasserstofftochter Nucera bekannt. Foto: Thyssenkrupp Nucera

Thyssenkrupp gibt erste Einzelheiten zum IPO ihrer Wasserstofftochter Nucera bekannt. Dabei will der Konzern die Aktien bei dem Börsengang günstiger verkaufen, als bisher erwartet. Knapp 30,3 Millionen Aktien, die bei einer Kapitalerhöhung herausgegeben werden sollen, will der Stahlkonzern anbieten. Die Preisspanne liegt zwischen 19 und 21,50 Euro, wie die Thyssenkrupp-Tochter Nucera mitteilte.

Nucera will am 7. Juli 2023 IPO wagen

Diese Preisspanne entspricht einem initialen Börsenwert zwischen 2,4 und 2,7 Milliarden Euro. Damit liegt der Wert unter den bisherigen Erwartungen – Experten waren zunächst von einer Bewertung von mehr als 3 Milliarden Euro ausgegangen.

Die Emission wird Thyssenkrupp nun voraussichtlich zwischen 500 und 566 Millionen Euro einbringen. Die Essener rechneten zuvor mit einem etwas höheren Erlös von 500 bis 600 Millionen Euro. Die Papiere können vom 26. Juni bis zum 5. Juli gezeichnet werden, am 7. Juli soll das Unternehmen dann an der Börse starten. Die Erlöse will Thyssenkrupp in den Geschäftsbereich der alkalischen Wasserelektrolyse (AWE) von Nucera investieren, außerdem sollen mit dem frischen Kapital die internationale Präsenz ausgebaut und langfristig Kosten gesenkt werden.

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Thyssenkrupp verpflichtet Ankeraktionäre für Nucera

Bereits Mitte Juni hatte Thyssenkrupp die IPO-Pläne der Wasserstofftochter wieder aufgerollt. Der Börsengang war erstmals im vergangenen Jahr ins Visier genommen worden. Aufgrund des herausfordernden Marktumfelds wurden diese jedoch vorerst im Juni 2022 wieder pausiert.

Nach dem Börsenstart wollen die Essener weiterhin die Mehrheit an Nucera halten, aktuell hält Thyssenkrupp 64 Prozent der Anteile. Die restlichen Anteile von 34 Prozent hält De Nora, ein Elektrodenhersteller aus Hessen. Die strategische Partnerschaft zwischen De Nora und Nucera soll nach dem IPO weiterhin fortgesetzt werden.

Um den Börsengang abzusichern, hat Nucera im Vorfeld bereits zwei Ankeraktionäre gewonnen. Die Fonds-Tochter der BNP Paribas, BNP Paribas Asset Management UK (BNPP), sowie der saudi-arabische Staatsfonds PIF haben sich dazu verpflichtet, Aktien zu erwerben. Die BNP Paribas Asset Management wird ein Aktienpaket für bis zu 85 Millionen Euro zu kaufen. Die Energy Solutions Company (ESC), eine Tochtergesellschaft des Public Investment Fund (PIF), will allein 6 Prozent des Grundkapitals nach Abschluss des Angebots von Nucera erwerben.

Thyssenkrupp setzt auf grünen Wasserstoff

Die Citigroup und die Deutsche Bank agieren als Joint Global Coordinators. Commerzbank, Société Générale sowie Unicredit wurden zu Joint Bookrunners ernannt. Banco Santander, Crédit Agricole CIB und Intesa Sanpaolo sind Co-Lead Manager.

Nucera baut Elektrolyseanlagen, mit denen sich Wasserstoff im industriellen Maßstab (und künftig auch „grün“, also mit erneuerbaren Energien) herstellen lässt. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/2023 konnte das Unternehmen aus dem Ruhrgebiet den Umsatz auf 306 Millionen Euro steigern (Vorjahr: 176 Millionen Euro). Bis zum Geschäftsjahr 2023/2024 soll der Umsatz auf zwischen 600 bis 700 Millionen Euro wachsen. Gerade im Hinblick auf die Energiewende setzt der Thyssenkrupp-Konzern auf seine Tochtergesellschaft – Nucera rechnet damit, dass die Nachfrage nach Wasserstoff bis zum Jahr 2050 stark steigen wird. 

Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.

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