Tonies, der Hersteller von Audioboxen für Kinder, hat einen erfolgreichen Start an die Börse hinter sich gebracht. Das Unternehmen, das von seinen Gründern Marcus Stahl und Patric Faßbender geleitet wird, nimmt durch den Börsengang rund 190 Millionen Euro ein. Die Aktie stieg zunächst auf 14 Euro, pendelte sich im Laufe des Montag Nachmittags bei 13,60 Euro ein. Damit wird das vor acht Jahren gegründete Unternehmen mit über 1 Milliarde Euro bewertet.
Laut Tonies sollen mit dem frischen Geld Expansionspläne finanziert werden, vor allem im US-amerikanischen Markt will sich der Hersteller etablieren. Zudem sollen die Einnahmen in eine Erweiterung der Produktpalette und der Plattform des Unternehmens gesteckt werden.
Tonies begeht Börsengang über einen Spac
Der Gang von Tonies an die Frankfurter Börse lief über einen sogenannten Spac ab, dabei fungierte das Unternehmen 468 Spac als Zweckgesellschaft. Bei einem Spac dient eine solche Zweckgesellschaft als leere Hülse, die nur den Zweck hat, ein Unternehmen zu übernehmen und mit diesem einen IPO durchzuführen.
Hinter dem Spac, der bereits im April an die Börse gegangen ist, stehen neben Ex-Rocket-Internet-Vorstand Alexander Kudlich noch Ludwig Ensthaler und Florian Leibert von dem Venture-Capital-Investor 468 Capital. Marcus Stahl und Patric Faßbender bleiben aber Vorstände der nun börsennotierten Tonies SE. Der Aufsichtsrat wird prominent besetzt sein, Aufsichtsratsvorsitzende wird Anna Dimitrova, CFO von Vodafone Deutschland.
Tonies ist vor allem als Hersteller der sogenannten Tonieboxen, Audioboxen für Kinder, bekannt. Die Boxen spielen Hörspiele ab, wenn man eine Figur auf diese stellt. Das Unternehmen, das zurzeit im europäischen und US-amerikanischen Markt aktiv ist, hat nach eigenen Angaben seit Ende 2016 2,4 Millionen solcher Boxen verkauft. Für 2021 erwartet Tonies einen Umsatz von 172 Millionen Euro, bis 2025 soll der Umsatz laut dem Unternehmen auf 700 Millionen Euro steigen.
Paul Siethoff ist Redakteur bei Finance und schreibt vorrangig über Transformations-Themen. Er hat Kommunikationswissenschaften und Journalismus in Erfurt und in Mainz studiert. Vor seiner Zeit bei FINANCE schrieb Paul Siethoff frei für die Frankfurter Rundschau für die Ressorts Wirtschaft und Politik.