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Neue Finanzspritze für B2B-Fintech Penta

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Das B2B-Fintech Penta hat weitere sieben Millionen Euro an frischen Geldern eingesammelt.
ipopba - stock.adobe.com

Frische Millionen für das Fintech Penta: Die Online-Geschäftsbank hat im Rahmen der aktuellen Finanzierungsrunde weitere 7 Millionen Euro eingesammelt. Damit beläuft sich die Serie-B-Finanzierung auf insgesamt 30 Millionen Euro. Das Geld bereitgestellt haben die bestehenden Investoren Finleap, Holtzbrinck Ventures Capital, RTP Global, Presight Capital, S7V und VR Ventures unter der Führung von ABN Amro Ventures.

Penta will Factoring und Warenfinanzierung anbieten

Das frische Kapital will der seit Anfang dieses Monats amtierende CEO Markus Pertlwieser – der ehemalige Digitalchef der Deutschen Bank – in weiteres Wachstum und neue Partnerschaften stecken. Dafür will das Managementteam um Pertlwieser und CFO Igor Kuschnir zielgruppenspezifische Angebote entwickeln. In nächster Zeit wird Penta zwar wohl noch keine eigenen Kredite vergeben, doch Dienstleistungen wie Factoring oder Warenfinanzierung seien denkbar, zitiert das „Handelsblatt“ Pertlwieser.

Einige Partnerschaften deuten bereits in die Richtung, in die Penta sich entwickeln möchte – in Richtung Digitalisierung und Vernetzung des Geschäftskontos: Seit Dezember 2020 kooperiert Penta unter anderem mit dem Software-Unternehmen Datev. Durch diese Zusammenarbeit können Penta-Kunden ihre Buchführung digital aus dem Geschäftskonto managen. Ebenfalls im Dezember ist Penta eine Partnerschaft mit Banxware eingegangen, womit Kunden den KfW-Schnellkredit nach Aussage des Fintechs komplett digital beantragen können.

Insgesamt hat Penta nun schon knapp 47 Millionen Euro an Investorengeldern eingesammelt. Zu den 30 Millionen Euro aus der aktuellen Serie-B-Runde kommen noch 16,7 Millionen Euro hinzu, die die Online-Geschäftsbank in den vergangenen zwei Jahren in Seed- und Serie-A-Finanzierungsrunden einsammeln konnte, wie eine Unternehmenssprecherin auf FINANCE-Nachfrage erklärte.

Penta bietet CFOs digitale Geschäftskonten an

Penta ist erst etwas mehr als drei Jahre alt und bietet Geschäftskonten für Unternehmen aller gängigen Rechtsformen und Größenordnungen an – vom Start-up bis zum Großkonzern. Zu den Leistungen gehören unter anderem eine App für die Ausgabensteuerung, außerdem ist eine Integration in das eigene Buchhaltungssystem möglich. Gebuchte Transaktionen werden nach Angaben von Penta in Echtzeit synchronisiert.

Rund 25.000 Kunden nutzen das Penta-Geschäftskonto bereits, darunter das Schadenersatz-Unternehmen Airhelp, die Bahn-Tochter Clevershuttle und die Immobilienplattform Homefully, so die Berliner. Unter Insidern wird Penta wird als N26-Pendant für Firmenkunden gehandelt, wenngleich N26 im B2C-Bereich mit einem Unternehmenswert von über 3 Milliarden Euro schon wesentlich weiter ist.

Seit April 2019 gehört Penta dem Fintech-Inkubator Finleap. Die Berliner hatten Penta mit dem Ziel übernommen, das Fintech mit der italienischen Firma Beesy, die Konten für Selbständige anbietet, zu fusionieren. Mittlerweile ist Beesy in Penta aufgegangen und der Fokus liegt nun auf mittelständischen Unternehmen, wie der ehemalige Penta-CEO Marko Wenthin im Juli 2020 dem Nachrichtenportal „Business Insider“ sagte.

B2B-Fintechs und Banken im harten Wettbewerb

Hierzulande ist Penta einem harten Wettbewerb ausgesetzt. Als Marktführer gilt das finnische Fintech Holvi, das der Gründer Tuomas Toivonen erst Anfang dieses Monats von der spanischen Großbank BBVA zurückgekauft hat. Die BBVA hatte Holvi im Jahr 2016 übernommen. Weitere Wettbewerber von Penta sind die niederländischen Start-ups Bunq und Finom, das Bonner Fintech Fyrst oder der Berliner Konkurrent Kontist.

Paroli bieten müssen die jungen Unternehmen vor allem den klassischen Banken, die nach wie vor eine hohe Reputation – vor allem bei Mittelständlern – genießen. Dafür warten die Fintechs mit neuen Services und Zusatzleistungen auf.

olivia.harder[at]finance-magazin.de

Info

Welche Pläne die Fintechs hierzulande haben, beleuchtet unsere Themenseite Fintech-Strategien.

Olivia Harder ist Redakteurin bei FINANCE sowie Chefin vom Dienst bei FINANCE-Online und verfolgt schwerpunktmäßig die aktuellen Entwicklungen im Private-Equity- und M&A-Geschäft. Sie hat Philosophie, Politikwissenschaften, Soziologie und Geographie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen studiert, wo sie auch einen Lehrauftrag innehatte. Vor FINANCE arbeitete Olivia Harder in den Redaktionen mehrerer Wochen- und Tageszeitungen, unter anderem beim Gießener Anzeiger.