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Finanzierungen: Amprion, Volkswagen, Varta

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Amprion investiert in die Modernisierung der Netzinfrastruktur. Foto: Amprion GmbH / Haslauer
Amprion investiert in die Modernisierung der Netzinfrastruktur. Foto: Amprion GmbH / Haslauer

Amprion begibt Green Bonds in Milliardenhöhe

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat zwei grüne Anleihen in Höhe von insgesamt 1,1 Milliarden Euro begeben. Emittiert wurden zwei Tranchen. Die erste Tranche über 500 Millionen Euro hat eine Laufzeit von sechs Jahren und wird mit 3,125 Prozent verzinst. Eine zweite Tranche im Volumen von 600 Millionen Euro läuft 15 Jahre und wird mit 3,85 Prozent verzinst.

Die Transaktion wurde von der BayernLB, der Commerzbank, der DZ Bank, der ING, der Helaba, der LBBW, SEB sowie Unicredit als Joint Lead Managers begleitet. Die Emissionserlöse aus den beiden Anleihen sollen in das grüne Projektportfolio des Unternehmens fließen und damit den Ausbau und die Modernisierung des Übertragungsnetzes im Zuge der Energiewende vorantreiben. Bis zum Ende des Jahres möchte Amprion 3,9 Milliarden Euro in den Netzausbau investieren, bis zum Jahr 2028 sogar 27,5 Milliarden Euro.

Volkswagen emittiert 2 Milliarden US-Dollar

Der Automobilkonzern Volkswagen hat bei einer Anleihemission über seine Tochtergesellschaft Volkswagen Group of America Finance 2 Milliarden US-Dollar am US-Kapitalmarkt platziert. Im Rahmen des Rule 144A US-Angebots wurden vier Tranchen mit Volumina zwischen 400 Millionen und 600 Millionen US-Dollar begeben.

Die mit fünf Jahren am längsten laufende Tranche in Höhe von 600 Millionen US-Dollar wird mit 4,95 Prozent verzinst. Eine weitere Tranche mit einem Volumen von 500 Millionen US-Dollar hat eine Laufzeit von drei Jahren und einen Kupon von 4,85 Prozent. Die dritte Tranche, ebenfalls über 500 Millionen US-Dollar, läuft bis 2026 und wird mit 4,9 Prozent verzinst. Die kleinste Tranche in Höhe von 400 Millionen US-Dollar läuft ebenfalls zwei Jahre und wird variabel verzinst. Der Zinssatz ist an die Secured Overnight Financing Rate, ein Referenzzinssatz für die Währung US-Dollar, gekoppelt. Die Marge beträgt 1,06 Prozent.

Das Bankenkonsortium für die Transaktion bestand aus Deutsche Bank Securities, Goldman Sachs, HSBC Securities, Mizuho Securities und SMBC Nikko Securities. Volkswagen wurde bei der Transaktion von Clifford Chance rechtlich beraten.

Finanzielle Eckpunkte der Varta-Sanierung stehen fest

Der Batteriehersteller Varta hat sich mit seinen Gläubigern und strategischen Investoren auf die wirtschaftlichen Eckpunkte eines Sanierungskonzepts geeinigt. Die Sanierung soll die Finanzierung des angeschlagenen Unternehmens bis Ende 2027 sicherstellen. Einzelne Unternehmensgremien und die Kartellbehörde müssen den Plan noch absegnen.

Im Rahmen eines Starug-Verfahrens soll es zunächst einen Schuldenschnitt von mehr als 50 Prozent geben, um die bisherigen Finanzverbindlichkeiten von 485 Millionen Euro auf 200 Millionen Euro zu verringern. Verbleibende Kreditforderungen werden zudem bis zum 31. Dezember 2027 verlängert. Außerdem soll das Grundkapital des Batterieherstellers auf null herabgesetzt und Varta anschließend von der Börse genommen werden. Das Bezugsrecht der freien Aktionäre wird für die Herabsetzung ausgeschlossen.

Nach der Kapitalherabsetzung soll der bisherige Mehrheitsaktionär Michael Tojner weiterhin Anteile an Varta halten. Über die von ihm kontrollierte Gesellschaft MT Investco will er gemeinsam mit Porsche, ebenfalls über eine Beteiligungsgesellschaft, als neue Gesellschafter einsteigen. Insgesamt 60 Millionen Euro wollen sie gegen die Ausgabe neuer Aktien an frischem Eigenkapital einbringen, davon 40 Millionen Euro über Barmittel.

Ein weiterer Baustein der Refinanzierung ist ein neuer vorrangiger Kredit von den bisherigen Konsortialkredit- und Schuldscheindarlehensgebern in Höhe von 60 Millionen Euro. Der Kredit läuft bis zum 31. Dezember 2027 und wird über einen Backstop vollständig garantiert. Für ihre bestehenden Kredite und Schuldscheindarlehen werden den Kreditgebern Ausnahmen vom Schuldenschnitt jeweils in Höhe der neuen Finanzmittel zugesichert. Zudem sollen sie virtuell zu 36 Prozent am wirtschaftlichen Eigenkapital von Varta beteiligt werden. Allen nicht am Kredit beteiligten Finanzierer soll ein Besserungsschein angeboten werden.

Weitere Finanzierungsmeldungen

Der Pharma- und Technologiekonzern Merck hat einen neuen Hybrid Bond in Höhe von 800 Millionen Euro begeben. Die Laufzeit der Anleihe beträgt 30 Jahre. Verzinst wird der Bond mit 3,875 Prozent. Die Emissionserlöse sollen für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden. Hierzu zählt unter anderem die Refinanzierung noch ausstehender Hybrid Bonds des Unternehmens. Die Ratingagentur Moody’s hat den Bond mit „Baa2“ bewertet.

Der Münchener Nutzfahrzeug- und Bushersteller Traton hat eine variabel verzinsliche Anleihe in Höhe von 500 Millionen Euro begeben. Der Zinssatz des Bonds ist an den 3-Monats-Euribor gekoppelt. Die Marge beträgt 0,7 Prozent. Goldman Sachs hat die Transaktion als Sole Bookrunner beraten.

Getec, ein Energiedienstleister aus Hannover, hat eine Refinanzierung in Höhe von 3,1 Milliarden Euro abgeschlossen. Mit dem neuen Finanzierungsrahmen möchte das Unternehmen in bestehenden und neuen Märkten wachsen. Laut Angaben von Getec umfasst die Finanzierung „eine Investment-Grade-Plattform mit einheitlichen Bedingungen und unterschiedlichen Laufzeiten“. Der Finanzierungsrahmen wurde von Kreditgebern sowie institutionellen Investoren aus Europa und den USA bereitgestellt. Die Wirtschaftskanzlei White & Case hat Getec bei der Refinanzierung beraten.

Der Automobilkonzern Mercedes hat eine neue Anleihe platziert. Insgesamt läuft der Bond in Höhe von 500 Millionen Euro drei Jahre und wird variabel verzinst.Die Marge beträgt 0,48 Prozent. Begleitet wurde die Transaktion von Goldman Sachs als Sole Bookrunner.

GVG Glasfaser hat einen Kredit in Höhe von 85 Millionen Euro für den deutschlandweiten Glasfaserausbau erhalten. Die Finanzierung kann bei Bedarf um weitere 80 Millionen Euro aufgestockt werden. Bereitgestellt wurde der Kredit von einem Bankenkonsortium bestehend aus der KfW, der NordLB und der ING. Hogan Lovells hat GVG Glasfaser rechtlich beraten. Als Finanzberater hat Macquire Capital das Unternehmen begleitet.