Vulcan Energy sammelt Millionen für nachhaltiges Lithium ein
Vulcan Energy hat eine bedingte Kreditzusage in einer Gesamthöhe von 879 Millionen Euro erhalten. Das teilte das Karlsruher Unternehmen am vergangenen Dienstag mit. Die Finanzierung wird von der australischen Exportkreditagentur Export Finance Australia sowie von einem Konsortium bestehend aus sieben Banken bereitgestellt. Das Kapital soll in erster Linie für die erste Phase des Projekts „Lionheart“ genutzt werden, in dessen Rahmen im Oberrheingraben nachhaltiges Lithium aus Thermalwasser gefördert werden soll.
Nach Modellen und Schätzungen von Vulcan Energy soll sich der Finanzierungsbedarf für das Projekt auf etwa 2,2 Milliarden Euro belaufen. Darin seien unter anderem 1,4 Milliarden Euro für Investitionsausgaben enthalten. Um die Finanzierung des Projekts abzusichern, strebe Vulcan daher an, die Unterstützung weiterer Exportkreditagenturen zu erhalten. Ziel sei es, die gesamte Fremdfinanzierung von etwa 1,5 bis 1,6 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2025 abzuschließen.
Amprion erhält 850 Millionen Euro Eigenkapital
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat eine Kapitalerhöhung vollzogen und dabei 850 Millionen Euro von seinen bestehenden Anteilseignern erhalten. Die bisherigen Gesellschafter beteiligten sich nach Angaben des Unternehmens „quotal entsprechend ihrer Beteiligung“ an der Kapitalerhöhung. Der Unternehmenswebsite von Amprion zufolge sind die M31 Beteiligungsgesellschaft mit 74,9 Prozent und RWE mit 25,1 Prozent am Übertragungsnetzbetreiber beteiligt.
Die Kapitalerhöhung soll die Finanzierung der geplanten Investitionen in das Stromnetz unterstützen, die im Zusammenhang mit der Energiewende in Deutschland erforderlich sind. „Die Eigenkapitalzuführungen entsprechen unserer gemeinsamen langfristigen Verabredung und ermöglichen es uns, unsere ambitionierten Investitionspläne zum Ausbau des Übertragungsnetzes weiter voranzutreiben”, teilt Amprion-CFO Peter Rüth in einer Pressemitteilung mit. Zudem sei das Unternehmen im engen Austausch mit der Regulierungsbehörde, um die Voraussetzungen zu schaffen, auch zukünftig im internationalen Wettbewerb um Kapital bestehen zu können.
Letzte Finanzierungsrunde vor Börsengang bei 1Komma5 Grad
1Komma5 Grad, ein Hamburger Energie-Start-up, hat frisches Kapital in Höhe von 150 Millionen Euro erhalten. Wenn es nach den Hamburgern geht, soll dies die letzte Finanzierungsrunde vor einem Börsengang im Jahr 2026 sein. Das berichtete Firmenchef Philipp Schröder gegenüber dem „Handelsblatt“.
Zu den Investoren gehören die kalifornische Pensionskasse Calstrs, G2 Venture Partners, 2150, Norrsken, Hamilton, Lane, B2venture, Eurazeo und Ecapital. Ursprünglich hatte 1Komma5 Grad einen Börsengang für das kommenden Jahr angedacht. Die schlechte Marktlage und die Zurückhaltung der Investoren durchkreuzten diese Pläne jedoch. Das frische Kapital soll bis zum Börsengang weitere Zukäufe und den Ausbau des Softwaregeschäfts ermöglichen.
Veganz einigt sich mit Anleihegläubigern
Veganz, ein Hersteller für vegane Lebensmittel, hat sich mit seinen Anleihegläubigern über die Prolongation seiner Anleihe 2020/2025 verständigt. Die 2020 begebene Anleihe im Volumen von 10 Millionen Euro wird mit 7,5 Prozent verzinst. Die Einigung sieht insbesondere eine Verschiebung des Rückzahlungstermins um fünf Jahre vor. Zudem wird die Zinszahlung im Jahr 2025 ausgesetzt und das Unternehmen leistet ab dem Jahr 2026 Teilrückzahlungen in Höhe von 5 Prozent des jährlich ausstehenden Nominalvolumens. Darüber hinaus wird nach Angaben von Veganz zum Ende der Laufzeit eine von der Marktkapitalisierung abhängige Verzinsung gewährt.
Veganz hatte seine Anleihegläubiger bereits Ende Oktober zur Stimmabgabe über die Änderung der Anleihebedingungen aufgefordert. Das Unternehmen wollte damals insbesondere über die Verlängerung der Bond-Laufzeit bis 2030 abstimmen lassen. Zudem sollte ein gemeinsamer Vertreter für alle Anleihegläubiger bestellt werden. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger hatte daraufhin einen Gegenantrag gestellt, in welchem unter anderem die nun beschlossenen Teilrückzahlungen gefordert wurden.
Neben der Einigung mit den Anleihegläubigern hat der Vorstand von Veganz eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen bekannt gegeben. Durch die Kapitalerhöhung wird das Grundkapital von rund 1,25 Millionen Euro auf rund 1,37 Millionen Euro erhöht. Knapp 125.000 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien werden hierzu ausgegeben. Das Bezugsrecht der bestehenden Aktionäre wurde von Veganz ausgeschlossen.
Weitere Finanzierungsmeldungen
Die Adler Group hat verbindliche Zusagen in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro für die Refinanzierung der von der unabhängigen Zweckgesellschaft ADLER Financing S.à r.l. ausgegebenen 1L-Anleihen und einer entsprechenden Anpassung der 1L-Fazilität zwischen, unter anderem, der Adler Group und der Zweckgesellschaft erhalten. Der endfällige Zinssatz der Fazilität wurde von 12,5 Prozent auf 8,25 Prozent zuzüglich 1 Prozent Original Issue Discount gesenkt. Über die Laufzeit der 1L-Fazilität erwartet Adler so eine Einsparung von rund 47 Millionen Euro an Zinskosten. Alle anderen Konditionen der Fazilität, einschließlich des Fälligkeitsdatums, bleiben unverändert. Die Adler Group plant, die Fazilität schrittweise aus den Erlösen von Portfolio- und Asset-Verkäufen zurückzuzahlen. Der Abschluss der Refinanzierung wird für Ende Januar 2025 erwartet, vorausgesetzt, die Zustimmung Zweckgesellschaft und der Anleihegläubiger wird erteilt.
Die Berliner Reiseplattform Omio hat einen Kredit in Höhe von 120 Millionen US-Dollar (rund 115 Millionen Euro) erhalten. Zur Verfügung gestellt wird die Finanzierung von Hercules Capital, einem Start-up-Finanzierer aus den USA. Das Berliner Start-up, über das Nutzer Bahn-, Bus- und Flugtickets vergleichen und auch buchen können, möchte mit dem frischen Kapital nun nach Südostasien expandieren.
Der Elektroflugzeug-Entwickler Vaeridion hat in einer Finanzierungsrunde 14 Millionen Euro von Investoren erhalten. Die Wagniskapitalgeber World Fund, Project A und Vsquared sowie die Schwarz Holding beteiligten sich an der Finanzierungsrunde. Mit dem Kapital der Investoren und zusätzlichen staatlichen Forschungshilfen in Höhe von 1,4 Millionen Euro wollen die Münchener nun ihr Geschäft aufbauen. Wie das Unternehmen bekannt gab, habe es zudem mit der europäischen Flugsicherheitsbehörde Easa einen sogenannten Pre-Application Contract (PAC) abgeschlossen, um die Grundlagen für eine spätere Zertifizierung vorab festzulegen sowie eine kostspielige Um- und Neukonstruktion von Teilen zu verhindern.
Rating-Meldungen
Moody’s hat das „B2“-Rating von TK Elevator bestätigt. Der Ausblick wurde auf stabil geändert.
Moody’s hat das Rating von Hapag-Lloyd von „Ba2“ auf „Ba1“ angehoben. Der Ausblick ist stabil.