ZF platziert Schuldschein und erhält EIB-Kredit
Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen hat einen neuen Schuldschein in Höhe von 650 Millionen Euro begeben. Damit löst ZF den Spitzenreiter Clariant ab: Die Schweizer hatten im Juni den bisher größten Schuldschein dieses Jahres im Volumen von 500 Millionen Euro platziert.
Der Schuldschein von ZF wurde in fest und variabel verzinslichen Tranchen mit Laufzeiten von drei, vier und sechs Jahren begeben. Die festverzinslichen Tranchen werden mit Kupons zwischen 4,7 und 5 Prozent verzinst. Die Zinsen der variablen Tranchen sind an den 6-Monats-Euribor geknüpft. Die Spreads liegen hier zwischen 170 und 220 Basispunkten. Die Transaktion wurde von der DZ Bank, der Helaba, der LBBW und Unicredit begleitet. Die Emissionserlöse aus dem Schuldschein will ZF für die allgemeine Unternehmensfinanzierung und die Refinanzierung nutzen.
Zusätzlich zum Schuldscheindarlehen hat ZF einen neuen Förderkredit von der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von 425 Millionen Euro erhalten. Der Kredit soll den Automobilzulieferer bei der Entwicklung innovativer Technologien für fortschrittliche Brems- und Lenksysteme unterstützen. Insgesamt will ZF 1,3 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung eines „Software-definierten Fahrzeug“ investieren, heißt es in einer Pressemitteilung. Der neue Kredit ist bereits das dritte gemeinsame Projekt des Unternehmens aus Friedrichshafen und der Investitionsbank.
Tui platziert neue Wandelanleihen
Tui hat Wandelanleihen in Höhe von 487 Millionen Euro platziert. Die Anleihen werden 2031 fällig und werden mit jährlich 1,95 Prozent verzinst. Investoren können die Schuldverschreibungen in neue oder bestehende Aktien von Tui umwandeln. Der anfängliche Wandlungspreis wurde auf 9,60 Euro festgelegt.
Mit den Emissionserlösen plant der Reisekonzern, bestehende Wandelanleihen zurückzukaufen. Außerdem will Tui eine Kreditlinie der Förderbank KfW refinanzieren. Diese soll, wie vertraglich vereinbart, von derzeit 550 Millionen Euro auf 220 Millionen Euro reduziert werden. Der dann noch offene Betrag soll in der ersten Jahreshälfte des kommenden Jahres zurückgezahlt werden. Tui hatte während der Corona-Pandemie Staatshilfen erhalten, um eine Insolvenz abzuwenden.
Die Bank of America, HSBC, Crédit Agricole, die Commerzbank und Unicredit haben das Angebot der Wandelschuldverschreibungen als Joint Global Coordinators begleitet und fungieren zudem als Joint Dealer Manager für das Rückkaufangebot. Zusammen mit den Joint Global Coordinators waren Barclays, Natixis, Citi, die Deutsche Bank und Société Générale als Joint Bookrunners tätig. White & Case hat das Bankenkonsortium bei der Transaktion beraten. Tui wurde A&O Shearman beraten.
EnBW begibt zwei neue Green Bonds
EnBW hat zwei neue grüne Anleihen im Gesamtvolumen von 1,2 Milliarden Euro emittiert. Der erste Bond in Höhe von 650 Millionen Euro läuft sieben Jahre und wird mit 3,5 Prozent verzinst. Die zweite Anleihe über 550 Millionen Euro wird 2036 fällig. Der Kupon liegt bei 4 Prozent. Mit den Emissionserlösen sollen klimafreundliche und EU-Taxonomie-konforme Projekte gemäß dem Green Financing Framework des Unternehmens finanziert werden.
Das Bankenkonsortium für die Transaktion bestand aus Barclays, BNP Paribas, Commerzbank, Crédit Agricole, DZ Bank, ING und LBBW. Barclays, BNP Paribas und ING waren zudem als Global Coordinators tätig. Nach eigenen Angaben konnte das Unternehmen mit der Emission die für 2024 geplante Kapitalmarktfinanzierung bereits jetzt umsetzen.
Delisting von Synlab vollzogen
Das Delisting von Synlab, einem Laborunternehmen aus München, wurde am 12. Juli erfolgreich vollzogen. Das gab das Unternehmen am vergangenen Montag bekannt. Bislang waren die Synlab-Aktien im SDax notiert und wurden im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.
Synlab und der Private-Equity-Investor Cinven hatten Ende Mai eine Delisting-Vereinbarung abgeschlossen. Das Erwerbsangebot umfasste einen Preis von 11,09 Euro pro Aktie. Hieraus ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 2,5 Milliarden Euro. Die Wirtschaftskanzlei Gleiss Lutz hat Synlab im Zusammenhang mit dem Delisting und dem Erwerbsangebot von Cinven beraten.
Weitere Finanzierungsmeldungen
Der Technologiekonzern CHG-Meridian hat einen nachhaltigen Konsortialkredit über 100 Millionen Euro abgeschlossen. Der ESG-linked-Loan läuft fünf Jahre und wurde von der Helaba als Lead Arranger abgewickelt. Neben Bestandsinvestoren haben sich laut Angaben des Unternehmens vier neue Investoren an dem Darlehen beteiligt. Unter den Investoren sollen 25 Sparkassen aus neun verschiedenen Bundesländern sein.
Northern Data hat eine Kapitalerhöhung in Höhe von 20 Prozent des Grundkapitals beschlossen. Dazu plant das Unternehmen, etwa 10,7 Millionen neue Inhaberaktien zum Preis von je 20 Euro im Wege einer Privatplatzierung auszugeben. Der Erlös aus der Kapitalerhöhung von rund 214 Millionen Euro soll das Wachstum der Cloud-Plattform durch Investitionen in Nvidia-Grafikprozessoren beschleunigen. Außerdem möchte das Unternehmen seine Rechenzentrumspräsenz in Europa und den USA erweitern. Die Kapitalerhöhung wurde durch eine Backstop-Vereinbarung abgesichert. Gleiss Lutz hat Northern Data bei der Transaktion beraten.
Railpool, ein Schienenfahrzeugvermieter aus München, hat eine Wachstumsfinanzierung über insgesamt 460 Millionen Euro abgeschlossen. Das Finanzierungspaket besteht aus einer Capex-Kreditlinie in Höhe von 400 Millionen Euro und einem Revolver im Volumen von 60 Millionen Euro. Beide Darlehen laufen jeweils sieben Jahre. Die KfW Ipex-Bank war zusammen mit der Crédit Agricole als Bookrunner und Underwriter bei der Capex-Fazilität tätig. Außerdem stellte die KfW Ipex-Bank die revolvierende Kreditlinie als alleiniger Kreditgeber zur Verfügung. Die Kanzlei Watson Farley & Williams hat die Banken bei der Finanzierung beraten.
Das Software-Unternehmen The Plattform Group hat seine Debüt-Anleihe begeben. Der Nordic-Bond hat ein Volumen von 30 Millionen Euro und läuft bis 2028. Verzinst wird die Anleihe mit einem Kupon von 8,875 Prozent. Aufgrund einer großen Nachfrage konnte das ursprüngliche Zielvolumen des Bonds von 25 Millionen Euro erhöht und die Zeichnungsphase vorzeitig beendet werden. Die Transaktion wurde von Pareto Securities, Bestin Capital und Lewisfield Deutschland als Financial Advisors begleitet. Heuking war als Rechtsberater und Cross Alliance Communication als Kommunikationsberater tätig.
Hero, ein Anbieter von Cloud-Handwerker-Software, hat in einer Serie-B-Finanzierungsrunde 40 Millionen Euro eingesammelt. Angeführt wurde die Runde von Eight Roads, Federated Hermes und Cusp Capital. Das Kapital soll für den Ausbau des Teams, die Expansion in neue Märkte und die Weiterentwicklung des Produkts verwendet werden. Ypog hat den Lead Investor Eight Roads bei der Transaktion beraten.
Heparegenix, ein Unternehmen, das neuartige Therapien zur Behandlung von Lebererkrankungen entwickelt, hat im Rahmen einer Serie-C-Finanzierungsrunde 15 Millionen Euro von Investoren erhalten. Beteiligte Bestandsinvestoren waren Novo Holdings, der Boehringer Ingelheim Venture Fund und der High-Tech Gründerfonds. Vesalius Biocapital IV hat die Runde angeführt. Ypog hat den Leadinvestor rechtlich beraten. Das Unternehmen plant, die Mittel für die klinische Weiterentwicklung eines Medikaments zur Leberregeneration einzusetzen.