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Home 24 macht Börsenpläne offiziell

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Mit Home 24 würde bereits die dritte Tochtergesellschaft der Start-up-Schmiede Rocket Internet den Schritt an die Börse wagen.
Home 24

Der Online-Versandhändler Home 24 strebt an die Börse. Das Berliner Start-up teilte am heutigen Freitag mit, dass eine Notierung im regulierten Markt (Prime Standard) an der Frankfurter Börse geplant sei. Damit bestätigen sich die Gerüchte, die bereits im Januar aufgekommen waren. Die Investmentbanken Berenberg, Goldman Sachs und Citigroup agieren als Joint Global Coordinator und Joint Bookrunner.

Home 24 will durch den IPO 150 bis 200 Millionen Euro einsammeln. Wie viele Aktien das Unternehmen dafür anbieten wird, steht noch nicht fest. Klar ist allerdings bereits, dass sich die beiden bisherigen Großaktionäre Rocket Internet und die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik nicht von ihren Anteilen trennen werden. Rocket hält derzeit 41 Prozent und Kinnevik 17 Prozent an dem Möbelhändler.

Damit ähnelt der geplante IPO dem Börsengang einer anderen Rocket-Internet-Beteiligung: Auch bei Hello Fresh hatte sich der Internetkonzern im vergangenen Herbst nicht von Anteilen getrennt. Beim ersten IPO aus dem Hause Rocket, dem Börsengang des Essenslieferdiensts Delivery Hero, hatte der Internetkonzern seine Beteiligung dagegen reduziert. Insgesamt dürfte Home 24 aber hoffen, dass damit die Gemeinsamkeiten mit dem Hello-Fresh-IPO enden – der Lebensmittellieferdienst schaffte erst beim zweiten Versuch den Sprung an die Börse.

Home 24 setzt bei IPO auf Wachstumsstory

Home 24 muss die Investoren mit seiner Wachstumsstory überzeugen, denn die Schwelle zur Profitabilität hat der Konzern noch nicht erreicht. Der Plan: Innerhalb der nächsten 18 Monate will Home 24 gruppenweit die Gewinnschwelle auf Basis des bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erreichen.

Die Tendenz dahin scheint zu stimmen: Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte das 2009 gegründete Unternehmen einen Umsatz von 276 Millionen Euro erwirtschaften. Das ist eine Steigerung von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (244 Millionen Euro). Gleichzeitig konnte der Konzern seine operativen Verluste (bereinigtes Ebitda) von 40 auf knapp 22 Millionen Euro nahezu halbieren.

Und auch das neue Geschäftsjahr lässt sich dem Unternehmen zufolge gut an. Im ersten Quartal 2018 habe Home 24 seinen Umsatz von rund 68 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf knapp 85 Millionen Euro steigern können, heißt es. Verglichen mit dem letzten Quartal 2017 ist der Umsatz um rund 6 Prozent gewachsen.

Home 24 kann Wachstumskapital gut gebrauchen

Das neue Kapital, dass Home 24 durch den IPO einsammeln will, können die Berliner gut gebrauchen. Zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres befanden sich noch knapp 20 Millionen Euro in der Kasse. Für weitere Investitionen käme der IPO-Erlös also gerade recht.

Home 24 will die neuen Mittel zur Erweiterung ihres Vermarktungsansatzes in allen Märkten nutzen, in denen das Unternehmen derzeit aktiv ist. Außerdem soll in die Lieferkette, Ausrüstung und Technologie investiert und ausstehende Verbindlichkeiten zurückgezahlt werden.

andreas.mehring[at]finance-magazin.de

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