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Mister Spex fließen 245 Millionen Euro aus IPO zu

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Mit dem Erlös des Börsengangs will das Management von Mister Spex um Co-CEO Dirk Graber unter anderem die Logistik des Online-Optikers erweitern.
Mister Spex

Rund zwei Wochen ist es her seit Mister Spex seinen Gang an die Börse angekündigt hat. Nun hat der Berliner Online-Optiker den Angebotspreis für den IPO am morgigen Freitag auf 25 Euro pro Aktie festgelegt – somit liegt er in der Mitte des Preisspanne von 23 bis 27 Euro. Damit würde Mister Spex bei dem Börsengang insgesamt 375 Millionen Euro einsammeln und – gemessen am Ausgabepreis – einen Börsenwert von 829 Millionen Euro erzielen.

Bei dem Aktienpaket handelt es sich um rund 9,8 Millionen neue Papiere aus einer Kapitalerhöhung sowie um 3,3 Millionen Aktien aus dem Bestand bestehender Anteilseigner. Knapp 2 Millionen Aktien stehen für eventuelle Mehrzuteilungen bereit.

Essilor Luxottica stockt Anteile an Mister Spex auf

Vom geplanten Erlös sollen 245 Millionen Euro direkt in die Kasse des Online-Optikers wandern, der Rest geht an bestehende Aktionäre, die sich im Zuge des Börsenganges von eigenen Anteilen trennen. Um welche Anteilseigner es sich dabei handelt, ist bislang nicht bekannt.

Mit dem Börsengang nutzen einige Investoren des Online-Optikers aber auch die Gelegenheit, um ihre Anteile aufzustocken: So sagte die Ray-Ban-Mutter Essilor Luxottica im Vorfeld bereits zu, neue Aktien für 50 Millionen Euro zu zeichnen. Der italienisch-französische Brillenkonzern hält aktuell 7,9 Prozent an Mister Spex. Auch die Fondsgesellschaften M&G sowie Janus Henderson sind mit je 30 Millionen Euro am Börsengang beteiligt. Damit sind Mister Spex bereits vorab rund 30 Prozent des Emissionserlöses sicher.

IPO-Erlös soll Schulden tilgen und Wachstum finanzieren

Mit dem Erlös des Börsengangs will Mister Spex nach eigenen Angaben unter anderem die Rückführung eines Überbrückungskredites finanzieren. Zum Zweck sowie der Höhe des Darlehens schweigen die Berliner jedoch. Das übrige Geld will das Unternehmen in sein weiteres Wachstum investieren.

Wegen seines Online-Geschäfts konzentriert sich Mister Spex vorwiegend auf die Optimierung der digitalen Prozesse und will etwa die 3D-Online-Anprobe von Brillen verbessern und seine Logistik ausbauen. Auch das eigene Filialnetz soll weiter wachsen – nach Deutschland, Österreich und Schweden nun in weiteren sieben Ländern. Damit macht der 2007 gegründete Online-Optiker den etablierten Rivalen Apollo Optik und Fielmann zunehmend auch im stationären Handel Konkurrenz.

Als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners für den IPO fungieren Barclays, Berenberg und Jefferies. Als weitere Joint Bookrunners sind zudem Bryan Garnier und Commerzbank sowie die Quirin Privatbank als Co-Lead Manager mandatiert.

thomas.holzamer[at]finance-magazin.de

Thomas Holzamer ist Redakteur bei FINANCE sowie Chef vom Dienst bei FINANCE-Online und verfolgt schwerpunktmäßig die aktuellen Entwicklungen im Banken-Sektor, speziell das Firmenkundengeschäft. Er hat Politikwissenschaften an der Technischen Universität Darmstadt studiert. Vor FINANCE arbeitete Thomas Holzamer mehr als 12 Jahre in den Redaktionen der Mediengruppe Offenbach-Post, zunächst als verantwortlicher Redakteur für Sonderpublikationen, später im Lokalen.